Was ist ein Gastroenterologe?

MUDr Andreas Zehetner

MUDr Andreas Zehetner

CO-Founder of futuredoctor

Reading time: 8 Minuten
Zuletzt aktualisiert: 17. September 2024

☝️ The most important facts in brief

  • Ein Gastroenterologe ist ein Facharzt für Innere Medizin, der sich auf Diagnose und Behandlungen von Erkrankungen des Verdauungstraktes spezialisiert hat.
  • Gastroenterologen diagnostizieren und behandeln Magen-Darm-Erkrankungen, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Lebererkrankungen und Beschwerden von Gallenblase und Bauchspeicheldrüse.
  • Zu den in der Gastroenterologie häufig angewendeten Verfahren gehören unter anderem Darmspiegelungen, Magenspiegelungen, Bauchspiegelungen, Sonografie und die Untersuchung bestimmter Komponenten von Blut und Stuhl.

📖 Table of contents

Das Fachgebiet der Gastroenterologie umfasst unter anderem die Behandlung von Magen-Darm-Erkrankungen, Leber- und Bauchspeicheldrüsenbeschwerden. Um Gastroenterologe zu werden, musst du zuerst ein Medizinstudium und anschließend eine sechsjährige Facharztweiterbildung absolvieren. Dieser Artikel soll dir einen umfassenden Überblick über das Tätigkeitsfeld eines Gastroenterologen bieten. Wir gehen auf typische Untersuchungen des Verdauungstraktes wie beispielsweise die Darmspiegelung ein und erläutern die Rolle dieses wichtigen Facharztes.

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Ein Gastroenterologe ist ein Facharzt für Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts

Die Gastroenterologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin. Sie befasst sich insbesondere mit den Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, berücksichtigt aber auch die angrenzenden Organe.

Ein Schwerpunkt der Arbeit der Fachärzte ist die Prävention. Durch Darmspiegelungen sind Gastroenterologen beispielsweise gut in der Lage, Darmkrebs frühzeitig zu erkennen, so dass er noch gut behandelbar ist.

Als Facharzt für Gastroenterologie kannst du unter anderem in großen Kliniken tätig sein. Du hast aber auch die Möglichkeit, dich mit einer eigenen Praxis selbstständig zu machen oder eine Karriere in der Forschung zu verfolgen.

Gastroenterologische Diagnostik und Behandlung

Ärzte in der Gastroenterologie diagnostizieren und behandeln Erkrankungen der Speiseröhre, des Magen-Darm-Trakts, der Leber und der Bauchspeicheldrüse.

Ein großer Teil der Arbeit umfasst Darmspiegelungen, denn diese werden im Rahmen der Darmkrebs-Vorsorge angeboten und werden zudem bei Verdacht auf eine Darmerkrankung durchgeführt. Die Medizin hat bei der Darmkrebsbehandlung große Fortschritte gemacht, weshalb frühzeitig erkannter Krebs im Darm meist gut heilbar ist.

Patienten werden häufig von der Inneren Medizin in die Gastroenterologie überwiesen, die ihrerseits ebenfalls ein Teilgebiet der Inneren Medizin ist. Sie profitieren hier von spezialisierten Fachärzten und individuell auf das jeweilige Erkrankungsbild abgestimmter Therapie. Die Spezialisierung auf den Verdauungstrakt ermöglicht es dir als Gastroenterologe, Menschen innerhalb deines Fachgebietes besonders fundiert zu beraten und effizient zu behandeln.

Diagnostik und Behandlung sind in der Gastroenterologie nicht immer strikt getrennt

Der Fachbereich Gastroenterologie hat den großen Vorteil, dass Diagnostik und Behandlung in vielen Fällen parallel durchgeführt werden können. So können die Gastroenterologen zum Beispiel im Rahmen einer Darmspiegelung oder bei einer Begutachtung der Zwölffingerdarm-Schleimhaut direkt verdächtige Schleimhautveränderungen und Polypen entfernen und Verletzungen veröden. Für den Patienten bedeutet das, dass er nicht erneut einen Termin benötigt und keine weiteren Eingriffe über sich ergehen lassen muss.

Beschwerden können oft bei einem Besuch effizient gelindert und Erkrankungen so schonend wie möglich behandelt werden. Dies ist natürlich nicht bei allen Problemen des Verdauungssystems möglich. Die Gastroenterologen versuchen jedoch immer, die Erkrankung so schonend wie möglich zu behandeln.

Die Prävention ist ein wichtiger Teil der Gastroenterologie

Prävention spielt in der Gastroenterologie eine noch wichtigere Rolle als in den meisten andren Fachbereichen. Ziel ist, dass die Patienten nicht erst mit Bauchschmerzen oder andern behandlungsbedürftigen Problemen einen Arzt beziehungsweise eine Ärztin aufsuchen, sondern viele Probleme im Magen-Darm-Bereich bereits weit vorher erkannt werden.

Durch Koloskopien und andere Vorsorgeuntersuchungen können nämlich viele gefährliche Erkrankungen bereits in einem Stadium erkannt werden, in dem sie noch gar keine Symptome verursachen. Das ist von großer Bedeutung, denn je früher eine Behandlung erfolgt, desto besser sind natürlich die Heilungschancen.

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen

Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt der Gastroenterologie liegt in der Behandlung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa. Diese Erkrankungen erfordern eine langfristige Betreuung und regelmäßige Untersuchungen.

Während Morbus Crohn innerhalb des gesamten Magen-Darm-Trakts auftreten kann, ist die Colitis Ulcerosa in der Regel auf den Dickdarm beschränkt.

Gastroenterologen entwickeln in enger Zusammenarbeit mit den Patienten individuelle Therapiepläne. Heilbar sind beide Erkrankungen leider nicht. Ziel ist es daher, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.

Der Gastroenterologe behandelt mehr als "nur" Magen-Darm-Erkrankungen

Der Name "Gastroenterologie" setzt sich zwar aus den Wörtern "Gastro" für Magen und "Enteron" für Darm zusammen, diese medizinische Fachabteilung der Inneren Medizin beschäftigt sich laut Definition aber auch mit der Behandlung von Erkrankungen der Leber, Gallenblase, Speiseröhre und Bauchspeicheldrüse.

Der Schwerpunkt liegt somit auf dem gesamten Verdauungstrakt inklusive der angrenzenden Organe. Gastroenterologen benötigen somit umfassende Kenntnisse in diesem Bereich.

Leber

Die Leber ist ein zentrales Organ und spielt eine wichtige Rolle für den Stoffwechsel und die Entgiftung des Körpers. In der Gastroenterologie werden dir verschiedene Lebererkrankungen wie zum Beispiel die verschiedenen Formen der Hepatitis, Leberzirrhose und die Fettleber begegnen.

Beschwerden im Bereich der Leber können sich auf vielfältige Weise äußern. Häufig sind dies Bauchschmerzen und allgemeines Unwohlsein. Leberzirrhose tritt vor allem als Spätfolge von Hepatitis und Alkoholmissbrauch auf, kann aber auch weitere Ursachen haben.

Je nach Symptomen und Ursachen der Erkrankung können die Mediziner Lebererkrankungen auf unterschiedliche Weise behandeln.

Bauchspeicheldrüse

Die Bauchspeicheldrüse ist ein weiteres wichtiges Verdauungsorgan, das Insulin und Verdauungsenzyme produziert und daher Auswirkungen auf Magen und Darm hat.

Erkrankungen wie Pankreatitis und Bauchspeicheldrüsenkrebs fallen daher ebenfalls in das Fachgebiet der Gastroenterologen, zu denen Patienten von ihrem Hausarzt bei Verdacht auf diese Erkrankungen überwiesen werden.

Als Gastroenterologe sorgst du dafür, dass die von Pankreasproblemen betroffenen Menschen die bestmögliche Diagnostik und Behandlung erhalten. Diese kann sowohl medikamentöse Therapien als auch chirurgische Eingriffe umfassen.

Gallenblase und Gallenwege

Erkrankungen der Galle sind ebenfalls ein Schwerpunkt der Gastroenterologie. Probleme wie Gallensteine oder Entzündungen der Galle können starke Schmerzen und Verdauungsprobleme verursachen.

Gastroenterologen können solche Erkrankungen häufig mittels Ultraschall diagnostizieren. Die möglichen Behandlungen reichen je nach Art und Schwere der Erkrankung von medikamentöser Therapie bis hin zu chirurgischen Eingriffen.

Der Gastroenterologe behandelt nicht nur Magen-Darm-Erkrankungen.

Gastroenterologe werden - die vollständige Ausbildung

Wenn du dich für die Fachrichtung Gastroenterologie interessierst und als Facharzt in diesem Bereich arbeiten möchtest, steht dir eine umfangreiche Ausbildung bevor. Diese beginnt mit dem sechsjährigen Medizinstudium und setzt sich dann mit der ebenfalls sechsjährigen Facharztausbildung fort.

Die umfangreiche Ausbildung stellt sicher, dass du später als Arzt in der Gastroenterologie über die nötigen Fachkenntnisse verfügst, um sämtliche Aufgaben ganz im Sinne der dir anvertrauten Patienten bewältigen zu können.

Gastroenterologie ist ein Teilgebiet der Innere Medizin, weshalb deine Fortbildung viele Inhalte aus diesem Gebiet enthalten wird. Es ist aber sinnvoll, dass die Innere Medizin noch einmal in unterschiedliche Schwerpunkte unterteilt ist und insbesondere die Verdauungskrankheiten im Rahmen der Gastroenterologie ein eigenes Thema sind, da dieser medizinische Fachbereich andernfalls zu umfangreich wäre.

Study of medicine

Genau wie auch die Ärzte aller anderen medizinischen Fachgebiete musst du als Gastroenterologe zunächst ein Medizinstudium absolvieren. Die Frage "Was ist ein Gastroenterologe" ist somit immer mit "Ein auf die Verdauungsorgane spezialisierter Arzt" zu beantworten. Der Darm und andere Verdauungsorgane sind hierbei zwar durchaus Thema, du spezialisierst dich hier jedoch noch nicht auf ein bestimmtes Gebiet.

Stattdessen erwirbst du während der zwei Jahre dauernden Vorklinik und im vierjährigen klinischen Studium alle Kenntnisse über den menschlichen Körper und Grundlagen der verschiedenen Fachbereiche. Eine Fokussierung auf die Gastroenterologie erfolgt aber erst, nachdem du dein Staatsexamen bestanden hast und als Arzt an einer Klinik tätig werden kannst.

Specialist training

Während du nach deinem Studium als approbierter Arzt an einer Klinik tätig bist, kannst du neben dem Beruf eine Weiterbildung zum Facharzt für Gastroenterologie absolvieren. Diese dauert 6 Jahre und endet damit, dass du die Facharztbezeichnung "Facharzt für Gastroenterologie" führen darfst.

Während der Facharztweiterbildung lernst du viele Details zur Gesundheit des Magen-Darm-Traktes und zur Diagnose verschiedener Krankheiten. Du lernst, eine Magenspiegelung sowie viele andere Untersuchungen eigenständig durchzuführen. Nach erfolgreichem Abschluss der Facharztausbildung bist du in der Lage, eigenständig als spezialisierter Arzt in der Gastroenterologie zu arbeiten.

Gehalt und Karrieremöglichkeiten in der Gastroenterologie

Gastroenterologen verdienen in Deutschland durchschnittlich ein vergleichsweise hohes Gehalt. Zudem haben Fachärzte für Magen-Darm-Erkrankungen gute Karrieremöglichkeiten. Sie können unter anderem in Kliniken, Praxen oder Forschungseinrichtungen arbeiten.

Die Nachfrage nach Spezialisten für bestimmte Behandlungen und diagnostische Verfahren wie Darmspiegelung und Magenspiegelung ist groß. Da das Durchschnittsalter der Bevölkerung zunimmt, wird insbesondere die Darmspiegelung zunehmend häufiger im Rahmen der Vorsorge durchgeführt, wofür natürlich die Expertise eines entsprechend ausgebildeten Spezialisten erforderlich ist.

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