3 Gründe gegen die Landarztquote

Henry Hildebrandt

Henry Hildebrandt

Ratgeber bei futuredoctor

Lesezeit: 4 Minuten
Zuletzt aktualisiert: 18. Juni 2024
3 Gründe Gegen Die Landarztquote

📖 Inhaltsverzeichnis

3 Gründe gegen die Landarztquote. In Deutschland gibt es bereits seit einigen Jahren einen erheblichen Ärztemangel. Die Gründe dafür sind vielfältig. In den Krankenhäusern wird dem entgegengewirkt, indem Fachkräfte aus dem Ausland kommen um hier zu arbeiten. Doch auf dem Land sieht die Sache noch dramatischer aus. Die Anzahl an Ärzten, die auf dem Land als Hausarzt arbeiten wollen, ist äußerst gering. Das zusätzlich zum ohnehin schon gravierenden Ärztemangel, ist ein echtes Problem.

Wie lässt sich dieses Problem lösen?

Die Landarztquote

Hierzu hat sich der Bund etwas ziemlich schlaues einfallen lassen. Es soll dem Ärztemangel auf dem Land entgegenwirken, dass jungen Menschen ein Studienplatz angeboten wird, der nicht den „normalen“ Aufnahmebedingungen unterliegt. Doch was heißt das konkret?

Das heißt, dass du auch ohne extrem gutes Abitur einen Studienplatz erhalten kannst. Kehrseite der Medaille ist natürlich leider, dass man sich dazu verpflichtet, nach dem Studium auch tatsächlich auf dem Land zu arbeiten.

Etwa 10% der Studienplätze können von dem jeweiligen Land, für Landarztquoten-Bewerber, bereitgestellt werden. Die Anzahl der Plätze und die Aufnahmebedingungen variieren aber stark zwischen den Bundesländern. Willst du genaue Informationen dazu, dann schau mal hier vorbei:

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3 Gründe Gegen Die Landarztquote

Wir gehen nun mal etwas genauer darauf ein, was eigentlich die Hauptargumente sind, die gegen die Landarztquote sprechen. Falls du vor hast dich über die Landarztquote zu bewerben, dann sollen diese 3 Gründe dich keinesfalls davon abbringen! Es ist aber immer wichtig, dass man sich allen Vor- und Nachteilen bewusst ist.

1. Der Vertrag

Nicht sonderlich überraschend ist das der größte Minuspunkt der Landarztquote. Wieso? Weil man sich für mindestens 10 Jahre verpflichtet auf dem Land zu arbeiten. Rechnen wir das ganze einmal durch: Studienbeginn im Alter von 20 Jahren, Facharzt-Beginn mit 27, fertiger Allgemeinmediziner mit 32, anschließend 10 Jahre verpflichtend auf dem Land arbeiten.

Unterm Strich wäre man wenn alles gut läuft, mit 42 „frei“. Die Wahrscheinlichkeit dann noch die eigene Praxis aufzugeben und wegzuziehen ist eher gering. Natürlich könnte man jetzt denken „was passiert eigentlich wenn ich mich nicht an den Vertrag halte?“.

Ganz einfach, du musst bis zu 250.000€ Abfindung zahlen. Nach 11 Jahren Studium, in denen es schwer fällt ein solches Vermögen aufzubauen, ist das im Normalfall keine Option.

2. Dein Facharzt steht fest

Redet man mit fertigen Ärzten oder angehende Medizinern, dann berichten diese in 90% der Fälle, dass sich der „Wunsch-Facharzt“ im Laufe des Studiums ziemlich oft gewandelt hat. Wollte man zu Beginn ein Unfallchirurg werden, dann merkt man vielleicht nach einem Jahr, dass das Operieren doch nicht ganz so viel spaß macht und man interessiert sich mehr für Fächer wie Radiologie, oder Innere Medizin.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein angehender Arzt zu Beginn des Studiums bereits weiß, was er später für ein Facharzt wird ist äußerst gering! So kann es auch gut sein, dass dir während des Studiums auffällt: „Ich will ja garkein Allgemeinmediziner werden“. Dann hast du aber leider ein Problem, denn du hast dich ja verpflichtet die Weiterbildung als Allgemeinmediziner zu beenden.

3. Die Aufnahmebedingungen

Dieser Punkt kann sowohl positiv, als auch negativ betrachtet werden. Es hat auf den ersten Blick den Anschein, dass man sicher einen Studienplatz bekommt wenn man sich bei der Landartzquote bewirbt. Und ja, die Aufnahmebedingungen sind tatsächlich deutlich weniger streng.

ABER die Nachfrage ist so hoch, dass es wieder einmal einen extremen Bewerber-Überhang gibt. 2020 kamen etwa 685 Bewerber auf 103 Plätze. Das sind zwar relativ gesehen etwas bessere Chancen, als im „normalen“ Aufnahmeverfahren, aber es ist nach wie vor in keiner Weise gegeben, dass du auch sicher einen Studienplatz bekommst.

Fazit

Die Landarztquote ist gut gedacht, aber diese drei Nachteile wiegen leider ziemlich schwer. Falls du dich dennoch bewerben möchtest, dann solltest du dir zu 100% sicher sein, dass du auch tatsächlich Allgemeinmediziner werden willst. Am Besten du machst 1-2 Praktika in einer Praxis auf dem Land. Nur so bekommst du einen kleinen Einblick in den Alltag eines Landarztes.

Haben dich diese drei Punkte eher abgeschreckt? Kein Problem. Es gibt noch genug andere Wege ins Medizinstudium! Um es dir etwas einfach zu machen, haben wir dir alle Wege zusammengestellt, wie du deinen Numerus Clausus verbessert und schnellstmöglich einen Studienplatz in Deutschland erhältst.

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