📖 Inhaltsverzeichnis
Dieser Blog Beitrag wurde von unserer Medizinstudentin in Bratislava, Isabella Raber, verfasst.
Eines der beliebtesten Fächer unter Medizinstudenten:innen in der Vorklinik ist die Physiologie. Heutzutage glauben wir, die grundlegenden Vorgänge unseres Körpers voll umfänglich verstanden zu haben. Die rasanten Erkenntnisse und Erfolge der Medizin in den letzten hundert Jahren in Verbindung mit dem technischen Fortschritt der Diagnostik, haben unseren Wissenshorizont exponentiell erweitert. Dies ermöglicht uns die biologischen, biochemischen und biophysikalischen Prozesse im menschlichen Organismus besser zu verstehen. Mit dem eigenen Körper und dessen wichtigsten Funktionen beschäftigt sich fast jeder Mensch unwillkürlich, beziehungsweise auch bewusst. Spätestens wenn uns ein gesundheitliches Problem betrifft, versuchen wir herauszufinden, woher es kommt und was in uns vorgeht. Das Grundverständnis für solche Probleme bietet die Physiologie, denn sie lehrt uns über die normalen Funktionen des menschlichen Körpers und dessen Vorgänge. Dabei handelt es sich um ein weites Spektrum vom Muskel-Skelett-System bis hin zum Herz-Kreislaufsystem und vertritt damit die Interessen eines/r jeden Medizinstudenten/in.
Blut: Die erste Physiologie Vorlesung
An der medizinischen Fakultät der Comenius Universität in Bratislava gliedert sich der Aufbau der Vorlesungen und der praktischen Teile nach Körpersystemen auf: Im 3. Semester wird die erste Vorlesung des Faches Physiologie mit dem Thema „Blut“ eingeleitet. Behandelt wird hierbei die Zusammensetzung und Funktion des Blutes, die Sedimentation der Erythrozyten und dementsprechend auch das Messen des Hämatokritwerts, der wichtig ist, um die Anzahl der roten Blutkörperchen zu bestimmen. Ferner kommt das Behandeln der Themen Blutplasma, onkotischer und osmotischer Druck und die verschiedenen Blutgruppen hinzu.
Übung macht den/die Meister:in
Im praktischen Teil wird an der Comenius Universität das Blutabnehmen geübt. Dies geschieht nach freier Wahl an einem Modellarm oder auch an seinen Kommiliton:innen, sofern diese damit einverstanden sind. Außerdem wird anschließend das Bestimmen von Blutgruppen mit verschiedenen Seren, dem Anti-A und Anti-B Serum, gelernt. Verklumpt das Blut bei Hinzugabe des Serums, beispielsweise Serum Anti-A, so wissen wir, dass es sich um die Blutgruppe A handelt. Umgekehrt agglutiniert bei dem Hinzufügen des Anti-B Serums die Blutgruppe B. Handelt es sich um die Blutgruppe AB verklumpt in beiden Fällen, mit Anti-A oder Anti-B das Blut, wohingegen bei Blutgruppe 0 keine Agglutination mit den beiden Seren zu beobachten ist. Wichtig zu beachten bei der Blutgruppenbestimmung ist auch der Rhesus Faktor. Ob das Blut Rhesus negativ oder positiv ist, wird im Praktikum mit dem Anti-D Antikörper Serum bestimmt. Verklumpt das Blut bei der Hinzugabe, ist es Rhesus positiv.
Wie man sehen kann, bieten einem die Physiologie Praktika an der medizinischen Fakultät der Comenius Universität in Bratislava die Möglichkeit viel selbst auszuprobieren und Methoden zu lernen, die auch teilweise später im Krankenhausalltag wichtig sind. Hat man die Möglichkeit selbst zu praktizieren, so macht das Lernen viel mehr Spaß. Außerdem prägen sich die erlernten Verfahren und die Theorie dahinter auf diese Art und Weise besser ein.