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Dieser Blog Beitrag wurde von unserer Medizinstudentin in Bratislava, Isabella Raber, verfasst.
Eine beliebte Lernmethode unter Schüler:innen und Student:innen ist das Zusammenfassen des Lernstoffes. Es bietet einen guten Überblick über den klausurrelevanten Stoff und fasst die wichtigsten Informationen in einem Dokument zusammen. Dabei verlierst du beim Lernen keine wertvolle Zeit zwischen Präsentationen und Büchern hin und her suchen zu müssen und kannst zielorientiert für die Klausur lernen. Doch um eine erfolgreiche und gute Zusammenfassung zu erstellen, muss sie vorerst gut geplant werden, sodass sie übersichtlich und kompakt wird. Mit gewissen Tipps und Vorlagen ist dies gut machbar und wird nach etwas Übung schon bald zur Routine.
Die richtige Herangehensweise ist wesentlich
Zusammenfassungen können auf viele verschiedene Arten erstellt werden, basieren jedoch alle auf dem gleichen Grundprinzip, nämlich sich auf die Schwerpunkte des Lernstoffes zu fokussieren und diese kurz und knapp zusammenzuführen. Zuallererst ist es wichtig sich generell einen groben Überblick über den Lernstoff zu verschaffen. Dies kann man zum Beispiel, indem man sich eine Liste der Vorlesungen und Themen durchliest, die bis zu diesem Zeitpunkt behandelt wurden. Versuche dabei die Themen miteinander zu verknüpfen, um das Gesamtbild besser verstehen zu können. Außerdem kannst du so vermeiden, unnötige Informationen einzubringen und deine Zusammenfassung übersichtlich zu halten.
Filtern und komprimieren
Nun kommt der wohl schwerste Teil: Das Filtern und Komprimieren von wichtigen und unwichtigen Informationen. Es ist nicht einfach zu unterscheiden, welche Fakten von Relevanz sind und welche zu detailliert sind. Frage dich, welche Inhalte für die Klausur am relevantesten sind, worauf der/die jeweilige Lehrer:in oder Professor:in Wert legt und welche Themen du zuerst lernen solltest. Ein System, das dir weiterhelfen kann, ist die Methode „von innen nach außen“ zu lernen. Dabei fängst du an die Themen grob aufzuschreiben und erst zum Ende hin Details hinzuzufügen, die dir wirklich wichtig erscheinen. Außerdem sollten in eine Zusammenfassung keine großen Erklärungen eingebracht werden, sondern Keywords, die dich dazu anregen das Thema zu „recallen“. Im Notfall kannst du nicht verstandene Wörter oder Prinzipien immer noch nachschlagen. Schließlich soll eine Zusammenfassung kein Sachbuch werden.
Finde deine optimale Methode zum Verfassen von Zusammenfassungen
Nun zum eigentlichen Schreiben. Es gibt einige gute Methoden, auf die man sich verlassen kann. Visuelle-Lerner lernen besser mit Flussdiagrammen und Mindmaps, während Lesetyp-Lerner besser mit zusammengefassten Texten lernen. (Um herauszufinden, welcher Lerntyp du bist, kannst du dir unseren Blogbeitrag zu den verschiedenen Lerntypen ansehen.) Prinzipiell kann fast jede Methode des Zusammenfassens auf den eigenen Lerntyp angepasst werden, indem man beispielsweise mehr Bilder und Strukturtabellen einfügt, oder mehr Stichpunkte aufschreibt.
Die Cornell-Methode
Eine Methode der Anordnung ist die Cornell-Methode. Diese Methode wurde in den 1950er Jahren von Walter Pauk der Cornell Universität in den USA eingeführt. Es handelt sich um eine spezielle Form der Texteinteilung. Die Seite wird in drei Teile untergliedert: In der linken Hälfte der Seite sollen Keywords, Fragen oder Überbegriffe aufgelistet werden, während auf der rechten Seite Notizen zum jeweiligen Lernstoff aufgeschrieben werden sollen. Um sein Wissen selbst zu testen, kann mit dieser Methode die rechte Seite zugehalten werden und versucht werden, so viel wie möglich zu dem Keyword zu erzählen. Im unteren Drittel steht eine kurze Zusammenfassung der Seite. Diese soll kurze Hinweise und Begriffe beinhalten, um auf einen Schlag sehen zu können, welche Themen auf dieser Seite bearbeitet wurden.
Auflisten von Fragen als Methode
Eine weitere Methode zum Schreiben, ist das Auflisten von Fragen. Hierbei wird das aktive Abrufen von Informationen gefördert und bietet sich daher als gute Methode zum auswendig lernen an. Zu jeder Folie oder jedem Abschnitt wird eine Frage formuliert, die sich auf den Inhalt bezieht. Dabei kannst du zum Beispiel bei einem Abschnitt über die Leber folgende Fragen aufschreiben: „Welche Funktionen besitzt die Leber und welche häufigen Erkrankungen der Leber gibt es?“ Im Anschluss versuchst du dir diese Fragen selbst zu beantworten und schreibst dir grobe Stichpunkte dazu auf. So fasst du den Lernstoff nicht passiv zusammen, sondern lernst aktiv mit. Solltest du dir die erstellten Fragen gut beantworten können, bist du bestens auf die Klausur vorbereitet.
Schlussendlich darf man nicht die Zeit unterschätzen, die man für das Erstellen der Zusammenfassung braucht. Eine gute Vorbereitung erleichtert das Lernen und sorgt dafür den Überblick nicht zu verlieren. Allerdings sollte man sich im Voraus die Menge an Lernstoff anschauen und sich einteilen, wann welche Themen zusammengefasst werden, denn ohne das wirkliche Lernen und Wiederholen der aufgeschriebenen Informationen wäre die Zusammenfassung sinnlos.