Pharmazie NC

MUDr. Andreas Zehetner

MUDr. Andreas Zehetner

CO-Founder von futuredoctor

Lesezeit: 11 Minuten
Zuletzt aktualisiert: 4. Juni 2024
pharmazie nc

☝️ Das Wichtigste in Kürze

  • Für Pharmazie gibt es deutlich weniger Studienplätze als Bewerber.
  • Die Studienplätze für Pharmazie werden in einem zentralen Vergabeverfahren über die Stiftung für Hochschulzulassung und deren Online-Portal hochschulstart.de vergeben.
  • Die Abiturnote ist nicht das einzige Kriterium, das darüber entscheidet, ob du einen Studienplatz für Pharmazie erhältst.
  • Der NC der vergangenen Jahre ist immer nur ein Anhaltspunkt dafür, welche Auswahlgrenzen für das Pharmaziestudium im aktuellen Semester am Ende gelten.

📖 Inhaltsverzeichnis

Der Studiengang Pharmazie ist zulassungsbeschränkt. Der Numerus Clausus (NC) bedeutet für angehende Apotheker, dass die Chancen auf einen Studienplatz mit einer hohen Punktzahl im Abitur deutlich besser sind. Die NC-Werte für das Pharmaziestudium waren in den vergangenen Jahren durchgehend hoch und viele Bewerber haben leider keine Zulassung zum Studium erhalten.

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Die Studienplätze für den Studiengang Pharmazie werden zentral zugeteilt

Ob und an welcher Hochschule du einen Studienplatz für Pharmazie bekommst, wird zentral durch die Stiftung für Hochschulzulassung entschieden. Da der Studiengang Pharmazie durch einen NC beschränkt ist, können nicht alle Bewerber einen Platz erhalten.

Das Auswahlverfahren berücksichtigt neben deinem Abitur weitere Kriterien, wie zum Beispiel Qualifikationstests oder eine abgeschlossene Berufsausbildung. Im Prinzip ist das Auswahlverfahren in drei wesentliche Teile gegliedert:

  1. Abiturbestenquote
  2. Zusätzliche Eignungsquote (zEQ)
  3. Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH)

Die Details der einzelnen Abschnitte der Studienplatz-Vergabe werden wir dir in den nächsten Abschnitten erläutern.

30 % der Plätze werden über die Abiturbestenquote vergeben

Für den Studiengang Pharmazie werden 30 % der Studienplätze über die Abiturbestenquote vergeben. Bewerber werden hierbei nach ihrer Abinote sortiert. Da in Deutschland die Abiturnoten von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ausfallen, gibt es zunächst regionale Listen, damit jeder Bewerber die gleiche Chance hat. 

Diese Listen werden dann in einem zweiten Schritt zu einer bundesweiten Liste zusammengefasst. Die in diesem ersten Auswahlschritt zur Verfügung stehenden Studienplätze werden nun an die Anwärter vergeben, die ganz oben auf der Liste stehen.

Hast du in diesem ersten Schritt keinen Platz für das Studium der Pharmazie erhalten, so darfst du im zweiten Schritt auf die zEQ hoffen.

10 % der Plätze werden über die zusätzliche Eignungsquote (zEQ) vergeben

Für das Pharmaziestudium in Deutschland ist der NC zwar eine wichtige Auswahlgrenze. Es werden aber längst nicht alle Plätze allein aufgrund der Note vergeben. Die Vergabe von 10 % der Plätze für Pharmazie erfolgt nämlich über die zusätzliche Eignungsquote (zEQ).

Bei der zEQ werden Eignungskriterien berücksichtigt, die von deinem Abi unabhängig sind. Wenn Bewerber für den Studiengang Pharmazie beispielsweise eine abgeschlossene Berufsausbildung oder andere Qualifikationen vorweisen können, steigt dadurch die Chance erheblich, dass ihnen das Studium über die zEQ ermöglicht wird.

Ein Faktor, der wesentlich in die zEQ mit einfließt, sind absolvierte Studienfähigkeits-Tests. Wenn du dir nicht sicher bist, ob dein Abi genügt, um den min. NC zu erreichen, ist es daher sinnvoll, den sogenannten TMS zu absolvieren.

Der Test für medizinische Studiengänge (TMS)

Indem du den TMS absolvierst, kannst du wichtige Punkte für die zEQ und gegebenenfalls auch für den nächsten Schritt des Zulassungsverfahrens sammeln. In dem Test musst du bestimmte Fähigkeiten unter Beweis stellen, die für die medizinischen Studiengänge wie Pharmazie wichtig sind.

Sollte dein Ergebnis beim TMS nicht gut sein, bringt dir das weder für das Zulassungsverfahren noch später während des Studiums irgendwelche Nachteile. Einzige Gegenargumente beim TMS sind somit die investierte Zeit und die Teilnahmegebühr in Höhe von 100 Euro. Beides solltest du aber zu investieren bereit sein, wenn du die Möglichkeit erhalten willst, an einer deutschen Hochschule Pharmazie zu studieren.

60 % der Plätze werden über das Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH) vergeben

Die Mehrheit der Studienplätze im Pharmaziestudium wird über das Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH) vergeben. Dieses Verfahren bestimmt 60 % der Platzvergabe und zieht unterschiedliche Kriterien für eine erfolgreiche Zulassung heran, deren genaue Art und Gewichtung die Hochschulen weitestgehend selbst bestimmten.

Neben der Abiturnote werden zusätzliche Qualifikationen wie eine abgeschlossene Ausbildung, Berufserfahrung oder besondere Auszeichnungen in naturwissenschaftlichen Fächern wie Chemie, Physik und Biologie berücksichtigt.

Studienfähigkeitstests wie beispielsweise der bereits erwähnte TMS oder oftmals auch der Hamburger Naturwissenschaftstest HAM-Nat spielen hier ebenfalls eine wichtige Rolle. Unterschiedliche Universitäten können hier auf unterschiedliche Tests setzen. Informiere dich daher vorher, welcher Test an deiner Wunsch-Uni von Bedeutung ist. TMS und HAM-Nat sind aber die beiden am weitesten verbreiteten Studienfähigkeitstests, mit denen du dir Zugang zum Pharmaziestudium sichern kannst, auch wenn der NC eigentlich dagegen spricht.

Eine abgeschlossene Ausbildung oder ehrenamtliche Tätigkeiten wie z.B. die Hilfe im Sanitätsdienst werden bei der Bewerbung mit angerechnet.

Welcher Numerus Clausus gilt für das aktuelle Semester?

Der Numerus Clausus (NC) für das Pharmaziestudium ändert sich jedes Semester. Er wird durch die Zahl der Bewerber und die verfügbaren Plätze an den Hochschulen bestimmt. Für das jeweilige Wintersemester oder Sommersemester ist der NC somit die Abinote, mit welcher der letzte Platz für das Studium nach der Abiturbestenquote vergeben wurde. 

Die anderen beiden Hauptquoten (zEQ und AdH) werden beim angegebenen NC üblicherweise nicht berücksichtigt, da hier auch Kriterien mit einfließen, die von deiner Note unabhängig sind.

Da im Vorfeld nicht genau feststeht, wie viele Abiturienten sich für den Studiengang Pharmazie bewerben und mit welcher Note diese ihren Abschluss gemacht haben, lassen sich genaue Angaben zum NC erst nach dem Zulassungsprozess machen.

Die Entwicklung des NC für den Studiengang Pharmazie

In den vergangenen Semestern war die Zulassungsgrenze für den Studiengang Pharmazie stets hoch und lag kontinuierlich ungefähr zwischen 1,0 und 2,1. Im Sommersemester sind die Grenzen meist ein wenig niedriger als im Wintersemester, weil im Wintersemester die frisch gebackenen Abiturienten an die Universitäten strömen und die Anzahl der Bewerbungen somit höher ist. Zum Sommersemester hat ein nicht unerheblicher Teil der Interessierten dann schon Plan B realisiert und einen anderen Karriereweg als den Beruf des Apothekers gewählt. 

Wartesemester spielen keine Rolle mehr

Früher konnten Wartesemester die Chance auf einen Platz im Pharmaziestudium erhöhen, wenn die Abinote nicht ausreichte. Seit einer Reform des Zulassungsverfahrens spielen Wartesemester aber keine Rolle mehr. Jetzt zählt mehr die Qualifikation der Bewerber für den angestrebten Beruf.

Diese Änderungen sollen sicherstellen, dass motivierte und fähige Studierende ungeachtet der Dauer zwischen Schulabschluss und Studienbeginn Pharmazie studieren können. Statt auf Wartesemester solltest du daher lieber auf Studienfähigkeitstest wie TMS oder HAM-Nat setzen, um deine Chancen bezüglich des Pharmaziestudiums zu erhöhen.

Ist Pharmazie überhaupt der richtige Studiengang für dich?

Um entscheiden zu können, ob Pharmazie der richtige Studiengang für dich ist, solltest du dir im Vorfeld einige Fragen beantworten: 

  • Faszinieren dich Chemie und Biologie?
  • Schrecken dich auch komplexe Inhalte nicht ab? 
  • Möchtest du mehr über Arzneimittel, ihre Wirkung und die Verbreitung bestimmter Leiden in der Bevölkerung erfahren? 
  • Schaffst du es, innerhalb von kurzer Zeit viel Stoff für das Staatsexamen zu lernen?
  • Siehst du dich eher in der Forschung oder als praktizierender Apotheker? 

Fallen alle Antworten auf diese Fragen positiv aus, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du als Apotheker oder für eine andere Tätigkeit im pharmazeutischen Umfeld gut geeignet bist. In diesem Fall steht dem Weg zum Staatsexamen nur noch die Zulassung für das Pharmaziestudium an einer Hochschule als hoffentlich bewältigbare Hürde im Weg.

Da der NC auch für die kommenden Semester bei min. 1,9 liegen dürfte, ist es zudem nicht sicher, ob du einen Studienplatz an der von dir bevorzugten Hochschule erhältst. Somit solltest du dir neben allem anderen auch die Frage stellen, ob du zum Studium in einer anderen dir von der Stiftung für Hochschulzulassung zugewiesenen Stadt bereit bist.

Was die Reihenfolge der Hochschulen auf deinem Antrag für die Zulassung bedeutet

Es ist wichtig, dass du die Hochschulen auf deinem Zulassungsantrag in der für dich richtigen Reihenfolge angibst. Listest du eine Hochschule an Platz 1 auf, so bedeutet das, dass du am liebsten dort studieren möchtest. Die Hochschule auf Platz 2 ist dann dein zweiter Wunsch und so weiter.

Die Zulassungsstellen berücksichtigen die von dir gewählte Reihenfolge und versuchen, dir einen Studienplatz an deiner Wunschhochschule zu vermitteln. Da das Pharmaziestudium sehr begehrt ist, und einige Universitäten beliebter als andere sind, kann allerdings nicht jeder Bewerber einen Platz an seiner bevorzugten Hochschule erhalten. 

Du kannst bis zu 12 Wünsche in einer von dir gewählten Reihenfolge angeben. Nutze diese Chance vollumfänglich und fülle alle 12 Plätze auf dem Formular von hochschulstart.de aus. Die Unis erfahren von deiner Prioritätenliste nichts, so dass du keinen Nachteil für deine dortige Bewerbung hast, wenn du eigentlich Studiengängen anderer Hochschulen den Vorzug gegeben hättest, dort aber keinen Studienplatz bekommen hast.

Am Zulassungsverfahren gescheitert? Wie es trotzdem noch möglich ist, Pharmazie zu studieren

Apotheker ist ein gefragter Beruf, und auch die Berufsaussichten in anderen Bereichen sind mit einem Studium der Pharmazie gut. Daher ist es keine Überraschung, dass die Auswahlgrenzen für diesen Studiengang so streng sind und viele Bewerber keinen Platz für ein Studium an einer deutschen Hochschule erhalten.

Du musst deinen Traum, Apotheker zu werden, aber nicht aufgeben. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit denen dir der Weg zum Studienabschluss nach wie vor offensteht.

So kannst du unter anderem deine Chancen bei der nächsten Bewerbung erhöhen, indem du vor dem Studium eine Ausbildung machst, die dir dann bei der Zulassung über die zEQ und das AdH angerechnet werden. Unter anderem bieten sich Ausbildungen zum pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) an. So kannst du gegebenenfalls den Apotheker bei der Arbeit erleben und bekommst bereits vor dem Studium einen umfassenden Einblick in dieses Berufsbild, die Arbeit mit Medikamenten und die Verantwortung, die der Beruf mit sich bringt.

Eine weitere Möglichkeit ist ein Pharmaziestudium außerhalb von Deutschland. In vielen anderen Ländern wird nämlich bei der Zulassung zum Studium deutlich weniger Wert auf die Abiturnoten gelegt. Stattdessen sind hier viele anderen Faktoren ausschlaggebend, wenn es darum geht, die Auswahlgrenzen für den Studiengang der Pharmazie zu definieren und festzulegen, an welche Bewerber die Studienplätze vergeben werden.

Alternativen zum Studium der Pharmazie 

Wenn du dich für Naturwissenschaften interessierst, ein Studium der Pharmazie aber aufgrund des NC nicht in Frage kommt und du Deutschland zum Studieren auch nicht verlassen möchtest, gibt es durchaus einige interessante Alternativen, bei denen ebenfalls viel Wissen über Arzneimittel, Pharmakologie, klinische Pharmazie und mehr vermittelt wird.

Eine Möglichkeit wäre insbesondere der Studiengang Chemie. Hier gibt es viele Inhalte, die sich mit denen des Studiums der Pharmazie überschneiden. Zwar gibt es auch bei Chemie an einigen Hochschulen Zulassungsbeschränkungen, das Verhältnis der Anzahl der Studienplätze zur Zahl der Bewerber ist dabei jedoch deutlich günstiger.

Pharmazie als Bachelor-Studiengang?

Das Studium der Pharmazie schließt üblicherweise mit dem Staatsexamen ab. Es gibt jedoch mittlerweile immer mehr Hochschulen, die ihr Angebot an Studiengängen erweitern und einen Bachelor-Studiengang Pharmazie anbieten.

Ein solches Studium berechtigt dich nach erfolgreichem Abschluss zwar nicht, als Apotheker zu arbeiten, dir stehen jedoch eine ganze Menge anderer interessanter Wege offen. 

So gibt es beispielsweise in der pharmazeutischen Industrie viele gute Arbeitsplätze, in denen dein Bachelorstudium dir gute Karrierechancen eröffnet. Dies umfasst unter anderem Wissenschaft, Forschung, Entwicklung und Weiterentwicklung von Arzneimitteln, sowie den umfangreichen Bereich der Qualitätssicherung.

Im Marketing und beim Vertrieb verschiedener Artikel von Pharmaunternehmen kannst du mit einem solchen Studium ebenfalls gut Fuß fassen.

Pharmazie ist unter anderem auch wegen der guten Verdienstaussichten ein beliebter Studiengang

Es sind nicht nur die interessanten Inhalte, die das Pharmaziestudium so beliebt machen. Ein weiterer guter Grund sind die Aussichten auf einen hohen Verdienst.

In Deutschland verdient ein Apotheker bereits im ersten Berufsjahr im Schnitt über 3.700 Euro monatlich. Nach 10 Jahren Berufserfahrung sind es dann noch einmal ungefähr 1.000 Euro mehr. In der Industrie können die Gehälter sogar noch deutlich höher ausfallen. 

Willst du dich eher dem Bereich der Forschung widmen, solltest du wissen, dass der Berufseinstieg für viele Pharmazeuten nach dem Staatsexamen über eine Doktorandenstelle erfolgt. Diese geht mit einem geringeren Verdienst als in der Apotheke oder in der freien Wirtschaft einher. Als etablierter Wissenschaftler kannst du dagegen unter Umständen sogar deutlich mehr als ein Apotheker verdienen.

Insgesamt sind die Berufsaussichten sehr gut. Pharmazie ist einer der Studiengänge, mit denen du dir nach dem letzten Semester und dem bestandenen Staatsexamen um das Geld in den meisten Fällen keine Sorgen mehr machen musst.

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