☝️ Das Wichtigste in Kürze
- Das Pflegepraktikum im Ausland kann in einem 3-monatigen Zeitraum oder in drei 30-tägigen Praktika absolviert werden und muss bis zum Physikum abgeschlossen sein.
- Dazu gehören das Kennenlernen eines anderen Gesundheitssystems, kultureller Austausch, die Verbindung von Urlaub und Arbeit sowie der Aufbau von Sprachkenntnissen.
- Wichtige Vorbereitungen umfassen das Einholen eines Visums, erforderliche Impfungen, ausreichender Versicherungsschutz und spezielle medizinische Ausrüstung.
- Für die Anerkennung des Praktikums ist das Landesprüfungsamt zuständig. Bewerbungen können eigenständig oder über Organisationen erfolgen, wobei letzteres weniger organisatorischen Aufwand bedeutet.
📖 Inhaltsverzeichnis
Neben Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen in Deutschland hast du auch die Möglichkeit, dein Pflegepraktikum im Ausland zu machen. Dabei handelt es sich um ein 3-monatiges Praktikum, das auch in drei Praktika mit jeweils mindestens 30 Tagen eingeteilt werden kann. Bereits vor Beginn deines Studiums kannst du das Pflegepraktikum absolvieren. Wichtig ist nur, dass es bis zum Ende des vierten Semesters, also bis zu deinem Physikum, abgeschlossen ist.
Spannende Länder wie Sri Lanka, Bali, Nepal. Argentinien, Indien oder Tansania locken mit interessanten Projekten im Krankenhaus. Welche Vorteile das Pflegepraktikum im Ausland hat, wie du dich darauf vorbereitest und viele weitere wichtige Informationen findest du in diesem Artikel.
Prakikum im Ausland
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Vorteile des Pflegepraktikums im Ausland
Hier sind die wichtigsten Argumente, wieso du ein Pflegepraktikum im Ausland eine großartige Idee ist:
Kennenlernen eines anderen Gesundheitssystem
Das deutsche Gesundheitssystem gilt als modern und ist weltweit anerkannt. Trotzdem kann ein Blick über den Tellerrand sehr spannend und bereichernd sein. Wie arbeiten Krankenschwestern in Ecuador? Wie sind die Arbeitsverhältnisse von Ärzten in Thailand bezahlt? Einen wirklich guten Eindruck in ein anderes Gesundheitssystem erlangst du nur, wenn du selbst einmal dort mitgearbeitet hast.
Kultureller Austausch
In ein anderes Land zu reisen und dort zu arbeiten, bedeutet: Menschen vor Ort mit ihren Kulturen, Lebensgewohnheiten und Werten kennenzulernen. Neben internationalen Freundschaften entstehen so Erfahrungen und Erinnerungen, die dich weit über dein Medizinstudium hinaus prägen können und zu deiner persönlichen Weiterentwicklung führen.
Urlaub und Arbeit verbinden
Du wolltest schon immer mal die faszinierende Landschaft Perus kennenlernen? Durch die Wälder Schwedens wandern? Oder du sehnst dich danach, dich an einem Strand in Frankreich zu erholen? Wieso das Ganze nicht mit einem Pflegepraktikum im Ausland verbinden? Nachmittags nach deinem Praktikum oder an den Wochenenden hast du ausreichend Zeit, um das Land zu erkunden und die Vorzüge vor Ort auszukosten.
Sprachkenntnisse aufbauen
Wenn du in einem nicht-deutschsprachigen Land dein Pflegepraktikum absolvierst, wirst du auf Englisch oder einer anderen Sprache kommunizieren müssen. Gute Sprachkenntnisse sind nicht nur bei deinen Urlaubsreisen praktisch, sie kommen dir auch in deinem späteren Arztberuf zu Nutze. Und eins ist klar: Am besten lernt man einfach durch Tun!
Besonderheiten des Pflegepraktikums im Ausland
Das Pflegepraktikum im Ausland ist natürlich etwas anderes als ein Pflegepraktikum im Heimatland. Eine neue Sprache, andere Umgangsformen und andere Arbeitsmethoden werden auf dich zukommen. Es ist deswegen sinnvoll, dich vorher ausgiebig über dein Wunschland zu informieren und ausreichende Sprachkenntnisse anzueignen.
Das Medizinstudium im Ausland ist in vielen Ländern anders aufgebaut. Das Prinzip des Pflegepraktikums ist also nicht in jedem Krankenhaus bekannt. Deswegen ist es wichtig, dein Wunschkrankenhaus über den Aufbau und die Inhalte eines Pflegepraktikums genau zu informieren.
Was braucht man für ein Pflegepraktikum im Ausland?
Für die Vorbereitungen für dein Pflegepraktikum im Ausland solltest du ausreichend Zeit einplanen, denn einige Prozesse können etwas länger dauern. So solltest du schauen, ob und welches Visum für deine Einreise benötigt wird.
Je nach Wunschland gibt es empfohlene oder für die Einreise verpflichtende Impfungen. Mache rechtzeitig einen Termin bei einem Tropenmediziner aus und lasse dich über die Impfungen und mögliche Prophylaxen informieren.
Für deine Zeit im Ausland benötigst du einen ausreichenden Versicherungsschutz. Neben der Auslandskrankenversicherung ist eine Haftpflichtversicherung für deine Arbeit im Krankenhaus zu empfehlen.
Welche Dinge außerdem wichtig sind und nicht in deinem Koffer fehlen dürfen:
Dokumente und Unterlagen
- Reisepass und Personalausweis (Original und Kopie)
- Visum, sofern es nötig ist (Original und Kopie)
- Impfausweis
- Versicherungsbestätigung (auf der Landessprache oder in Englisch)
- Anerkennungsvordruck Landesprüfungsamt
Für das Krankenhaus
- Arztkittel und/oder Kasak
- saubere Schuhe und Kleidung
- Stethoskop/Thermometer/ Pulsoxymeter
- Notizblock und Stift
Je nach Reiseland und Ausstattung des Krankenhauses lohnt es sich, auch Handschuhe oder Handdesinfektionsmittel mitzunehmen. Erkundige dich rechtzeitig bei deinem Wunschkrankenhaus.
Für den Auslandsaufenthalt
Je nach Zielgebiet ist die Packliste unterschiedlich. Folgende Artikel sind aber häufig sehr sinnvoll:
- Kreditkarte, Bargeld (auch in der Währung des Ziellandes), Notfalltelefonnummer deiner Bank
- Sonnencreme
- Mückenschutz
- Erste-Hilfe-Box mit Reiseapotheke
- Wörterbuch in Landessprache, Wörterbuch Medizin-Englisch
- Powerbank
Welche Praktika werden anerkannt?
Für die Anerkennung deines Pflegepraktikums im Ausland ist das Landesprüfungsamt deiner Region zuständig. Es ist also sinnvoll, dich vor oder während deiner Planung des Pflegepraktikums im Ausland mit dem zuständigen Landesprüfungsamt in Verbindung zu setzten und dort die Voraussetzungen für eine Anerkennung zu erfragen.
Grundvoraussetzung ist eine Mindestlänge von 30 Tagen. Häufig gibt es noch weiter Anforderungen, wie Vorgaben hinsichtlich der Art der medizinischen Einrichtung, der Art der Tätigkeit und des Inhalts des Praktikums, die du individuell erfragen musst.
Die Bescheinigung
Bei deinem zuständigen Landesprüfungsamt kannst du dich nach Vordrucken erkundigen, die du mitnehmen und im Krankenhaus vor Ort unterschreiben lassen kannst. Diese Vordrucke gibt es in verschiedenen Sprachen, sie sind also auch auf Englisch oder Spanisch erhältlich.
Dauer, Vergütung und Finanzierung eines Pflegepraktikums im Ausland
Die Dauer deines Pflegepraktikums kannst du selbst bestimmen. Du kannst entweder die gesamten 90 Tage am Stück absolvieren, oder nur einen Teil davon machen. Das Minimum sind 30 Tage am Stück, deswegen kommen 30 Tage, 60 Tage oder 90 Tage in Betracht.
Das Pflegepraktikum im Ausland wird, wie in Deutschland auch, in der Regel nicht vergütet. Einige Krankenhäuser verlangen außerdem eine Aufwandsgebühr. Das können je nach Krankenhaus (z.B. Krankenhäuser in England) bis zu 200 Euro pro Woche sein, oder 150 Euro pro Monat in manchen afrikanischen Ländern. Viele Krankenhäuser verlangen aber nichts. Du solltest dies in jedem Fall bei deiner Bewerbung abklären.
Außerdem kommen Reisekosten, Kosten für die Unterkunft sowie Lebensmittel- und Freizeitausgaben auf dich zu. Diese variieren stark je nach Reiseland.
Wenn du bereits Medizin studierst, besteht die Möglichkeit, ein Stipendium für dein Pflegepraktikum im Ausland zu erhalten. Informiere dich dazu auch beim International Office deiner Universität.
Pflegepraktikum im Ausland - Wie bewerbe ich mich am besten?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich für ein Pflegepraktikum im Ausland zu bewerben. Zunächst einmal kannst du dir verschiedene Krankenhäuser in deinem Wunschland raussuchen und dich bei den entsprechenden Ansprechpartnern eigenständig bewerben. Du bist dann für die Organisation deines Auslandsaufenthaltes, einschließlich An- und Abreise und Unterkunft komplett selbst verantwortlich.
Eine weitere Option wäre das Pflegepraktikum im Ausland über eine Organisation. Hier bietet travel4med zahlreiche Angebote in verschiedenen Ländern und du hast dadurch deutlich weniger organisatorischen Aufwand.
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