☝️ Das Wichtigste in Kürze
- Ernährungsmediziner sind Spezialisten, die sowohl eine Facharztausbildung als auch die Zusatz-Weiterbildung für Ernährungsmedizin absolviert haben.
- Es kann sich um Fachärzte aus den unterschiedlichsten Bereichen handeln, in denen es direkt um die Versorgung von Patienten geht.
- Bei zahlreichen Erkrankungen kann die Ernährungsmedizin erheblich zu Prävention und Therapie beitragen.
- Sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz ist die Nachfrage nach auf Ernährung spezialisierten Medizinern hoch.
📖 Inhaltsverzeichnis
Ernährungsmediziner sind spezialisierte Fachärzte, die sich mit ernährungsassoziierten Krankheiten befassen. Sie ergründen und therapieren mit der Ernährung zusammenhängende Probleme unter anderem bei Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Adipositas. Mithilfe einer gesunden Ernährung und speziell abgestimmter Ernährungsberatung kann die Prognose oft deutlich besser ausfallen. In diesem Artikel bekommst du die wichtigsten Informationen zum Bereich Ernährungsmedizin und erfährst, welche beruflichen Perspektiven sich dir dadurch eröffnen.
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Das Aufgabenfeld eines Spezialisten für Ernährungsmedizin
Ernährungsspezialisten/Ernährungsmediziner in Deutschland haben vielfältige und anspruchsvolle Aufgaben. Diese Ärzte/Ärztinnen sind Spezialisten für individuell erstellte Ernährungspläne, die unter anderem sicherstellen, dass der Körper mit den folgenden Dingen versorgt ist: Mikronährstoffen, Vitaminen, Mineralien. Spurenelemente dürfen ebenfalls nicht fehlen. Eine ebenso wichtige Bedeutung hat die Versorgung mit Makronährstoffen: Eiweiß, Kohlenhydraten, Fetten.
Die umfassende Ernährungsberatung durch einen qualifizierten Facharzt ist äußerst hilfreich bei den unterschiedlichsten Problemen. Schließlich konnte schon bei so mancher Krankheit mittels gesunder Ernährung ein deutlich besserer Verlauf erreicht werden.
Die Aufgaben der Ernährungsmedizin am Beispiel von HIV-Infektion und Aids erklärt
Bei einer Infektion mit dem HI-Virus ist eine ausgewogene Ernährung wichtig. Besonders sollte auf eine gute Versorgung mit Fetten und Mikronährstoffen, Vitaminen sowie Mineralien geachtet werden, um das Immunsystem zu stärken und die Aufnahme von Nährstoffen zu optimieren.
Die Ernährungsmedizin kann Betroffene beraten und so dafür sorgen, dass diese gegen die Probleme gewappnet sind, die HIV und Aids mit sich bringen.
Einen guten Ernährungsmediziner in Deutschland finden: Nicht immer einfach
Die Ernährungsmedizin ist ein gefragtes Spezialgebiet. Da es diese Zusatz-Weiterbildung erst seit 2018 gibt, findet nicht jeder Betroffene sofort einen Ernährungsmediziner, der ihm bei mit der Ernährung assoziierten Krankheiten hilft. Gleichzeitig nehmen Probleme wie Fettleibigkeit, erhöhter Blutdruck, Fettstoffwechselstörungen und viele weitere ernährungsbedingte Erkrankungen zu, so dass der Bedarf an Ernährungsmedizinern steigt.
Nach derzeit geltender Meinung besteht laut Experten somit ein hoher Bedarf an Ärztinnen und Ärzten, welche die Weiterbildung für Ernährungsmedizin absolvieren.
Wie kann ich Facharzt für Ernährungsmedizin werden?
Um an der Zusatzausbildung für Ernährungsmedizin teilnehmen zu können, benötigst du ein abgeschlossenes Medizinstudium und eine Facharztausbildung. Diese kannst du in vielen unterschiedlichen Bereichen absolviert haben, in denen du in die direkte Patientenversorgung eingebunden bist.
Das Wissen aus der Ernährungsmedizin kann in vielen ärztlichen Arbeitsgebieten angewandt werden. Beispielsweise beraten Kinderärzte/innen Patienten und ihre Eltern zur Ernährung, und auch bei Herzkreislauf-, Magendarm-, Krebserkrankungen etc. wird in den entsprechenden Fachgebieten die Ernährungsmedizin mit einbezogen.
Die Zusatz-Weiterbildung Ernährungsmedizin im Detail
Die Zusatzausbildung für Ernährungsmedizin umfasst 100 Kursstunden. Diese teilen sich folgendermaßen auf:
- 12 Stunden "Grundlagen der Ernährungsmedizin"
- 12 Stunden "Ernährungsmedizin und Prävention"
- 16 Stunden "Methodik, Didaktik, Organisation und Qualitätssicherung in der Ernährungsmedizin"
- 10 Stunden "Enterale und parenterale Ernährung"
- 50 Stunden "Prävention und Therapie von ernährungsmedizinisch relevanten Krankheitsbildern"
Hinzu kommen weitere 120 Stunden, die in Form von durch Supervision begleiteten Fallseminaren absolviert werden.
Wann ist es ratsam, einen erfahrenen Facharzt für Ernährungsmedizin zu konsultieren?
Wenn es durch Ernährung möglich ist, das Befinden zu verbessern und Krankheit mittels Ernährungsumstellung zu heilen bzw. zu verbessern, lohnt sich die Konsultation eines Ernährungsmediziners. Die folgenden Beispiele zeigen einige Krankheiten, bei denen diese Ärzte eine wichtige Rolle spielen.
Übergewicht und Adipositas
Übergewicht und Adipositas erhöhen das Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten sowie für Arthrose und Arthritis. Entgegen der gängigen Meinung besteht eine gesunde Ernährungsweise hier aus mehr als nur einer Reduzierung der Kalorien. Nicht immer kann ausschließlich fettreiche Kost verantwortlich gemacht werden, wenn das Körpergewicht deutlich zu hoch ist.
Eine ernährungsmedizinische Therapie kann helfen, Gewicht zu reduzieren und die Gesundheit zu verbessern. Die Menge an Kohlenhydraten, Fetten und Mikronährstoffen wird genau auf den Patienten abgestimmt.
Mangelnde Aufnahme von Nahrungsstoffen (Malabsorption)
Eine mangelnde Nährstoffaufnahme kann durch Erkrankungen wie beispielsweise eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) verursacht werden. Die Bauchspeicheldrüse stellt substanzielle Stoffe her, die für die Aufnahme bestimmter Nährstoffe wichtig sind.
Ärzte mit Ausbildung in Ernährungsmedizin gehen den Ursachen von Malabsorption auf den Grund und erstellen die passenden Therapiepläne.
Chronische Erkrankungen
Chronische Erkrankungen wie Arthritis, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erfordern eine gezielte Ernährungsumstellung. Ohne diese wären Fettleibigkeit, erhöhter Blutdruck, eine Unterversorgung mit Nährstoffen oder andere Probleme die Folge. Daher läuft die ernährungsmedizinische Therapie vor allem darauf hinaus, durch die richtige Mischkost von Makronährstoffen, Eiweiß und weiteren wichtigen Bestandteilen der Nahrung den Körper optimal zu versorgen und die befürchteten Probleme zu vermeiden.
Postoperative Patienten
Insbesondere nach schweren Operationen benötigen Patienten Unterstützung durch die Ernährung. Die Chancen stehen gut, bestimmte Komplikationen mittels gesunder Ernährung zu vermeiden. So kann die Genesung ohne unnötige Belastungen erfolgen und gewisse Krankheiten, Herzkreislauf-, Magendarm- und andere Beschwerden können umgangen werden.
Ernährung im Alter
Ernährung im Alter erfordert besondere Aufmerksamkeit. Ältere Menschen leiden oft unter chronischen Krankheiten wie Arthritis und Bluthochdruck. Auch eine Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis) ist bei älteren Menschen nicht selten.
Ernährungsmediziner erstellen individuelle Ernährungspläne und sorgen so dafür, dass ältere Menschen nicht auf Genuss verzichten müssen und dennoch gesund leben können, ohne Gischt, Arthritis, chronische Darmentzündungen und andere Probleme zu begünstigen.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Gluten-Unverträglichkeit (Zöliakie) lassen sich durch die Erkenntnisse der Ernährungsmedizin diagnostizieren und mittels Ernährungsumstellung lindern. So wird die Lebensqualität von Betroffenen dieser in der Regel nicht heilbaren Erkrankungen erheblich verbessert und Folgeerkrankungen können vermieden werden.
Ökotrophologen und Diätassistenten als Alternative zum Ernährungsmediziner?
Die Ernährungsmedizin ist ein vergleichsweise junges Fachgebiet, und nur relativ wenige Ärzte haben diese Zusatz-Weiterbildung bereits absolviert. Daher ist es sehr gut, dass es mit Ökotrophologen und Diätassistenten eine wertvolle Alternative zum Facharzt für Ernährungsmedizin gibt.
Ökotrophologen sind studierte Fachleute, welche zwar nicht darauf spezialisiert sind, Krankheiten richtig zu diagnostizieren, die aber die fachkundige Ernährungsberatung übernehmen und wertvolle Ansprechpartner für die Patienten sein können.
Die Tätigkeit des Diätassistenten vor allem darin, den Patienten zu helfen, die gesunde Ernährung in ihren Alltag zu integrieren. Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, die regelmäßig in ausreichender Menge eingenommen werden müssen, werden in entsprechende Rezepte eingebaut.
Weder Ökotrophologen noch Diätassistenten sind Ärzte. Sie können aber dennoch dabei helfen, einen gesunden Ernährungsstil zu pflegen und runden so in erheblichem Maße die ernährungsmedizinische Therapie ab.
Vorsicht bei der Berufsbezeichnung "Ernährungsberater"
Der Begriff "Ernährungsberater" ist nicht gesetzlich geschützt. Daher kann sich jeder so bezeichnen. Sowohl viele Ärzte für Ernährungsmedizin als auch Ökotrophologen und Diätassistenten sind in der Ernährungsberatung tätig.
Problematisch kann es vor allem werden, wenn keine fundierte Ausbildung vorhanden ist. Ein solcher "Ernährungsberater" kann sogar eine vorhandene Krankheit noch verschlimmern. Schließlich besteht eine gesunde Ernährung aus weit mehr als nur einer ausgewogenen Mischkost von Makronährstoffen. Es ist immer wichtig, die individuellen Besonderheiten des betreffenden Patienten zu berücksichtigen. Besonders schwierig wird das, wenn sich dessen Erkrankung aus mehreren körperlichen Symptomen zusammensetzt.
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