☝️ Das Wichtigste in Kürze
- Die Körper von Kindern reagieren anders auf Medikamente und Eingriffe, als die Körper von Erwachsenen. Allein schon deswegen ist die Kinderchirurgie ein wichtiger Fachbereich, der sicherstellt, dass die jungen Patienten die bestmögliche Behandlung bekommen.
- Kinderchirurgen arbeiten in Kliniken und niedergelassenen Praxen und sind speziell für Diagnostik, Therapie und Nachsorge bei chirurgischen Problemen bei Kindern ausgebildet.
- Um Kinderchirurg zu werden, musst du 6 Jahre Medizin studieren und weitere 6 Jahre lang eine Weiterbildung zum Facharzt absolvieren.
📖 Inhaltsverzeichnis
Ein Kinderchirurg ist ein spezialisierter Arzt, dessen chirurgische Fähigkeiten und Kenntnisse genau auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen abgestimmt sind. Von der Unfallchirurgie über die Neurochirurgie bis hin zur Chirurgie verschiedener Organsysteme decken Kinderchirurgen ein breites Spektrum ab. Die Facharztausbildung ist anspruchsvoll und dauert 6 Jahre. Erfahre nun mehr darüber, wie Kinderchirurgen und Kinderchirurginnen arbeiten und welche Chancen und Herausforderungen dieser ärztliche Beruf bietet!
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Was genau machen Kinderchirurgen - die Aufgaben und Tätigkeiten
In der Kinderchirurgie werden Kinder und Jugendliche mit verschiedenen Erkrankungen und Verletzungen behandelt. Der Kinderchirurg korrigiert etwa Fehlbildungen, richtet komplizierte Knochenbrüche oder entfernt Tumore. Im Prinzip sind alle Tätigkeitsfelder aus der regulären Chirurgie auch in der Kinderchirurgie vertreten.
Neben der eigentlichen Operation gehört für den Kinderchirurgen auch die Diagnostik, die Therapieplanung und die Nachsorge zu den wichtigen Tätigkeitsfeldern des Berufs.
Die Kinderchirurgie umfasst verschiedene Fachgebiete
Neben der allgemeinen Kinderchirurgie sind viele weitere Fachbereiche in das Tätigkeitsfeld dieser Fachärzte integriert. Die wichtigsten Aspekte aus dem Leistungsspektrum der Kinderchirurgie möchten wir dir nun kurz vorstellen.
Neugeborenenchirurgie
Zu den wichtigsten Eingriffen in diesem Fachbereich zählt die Korrektur angeborener Fehlbildungen. Diese Operationen sind häufig komplex und erfordern spezielle Kenntnisse sowie eine fachkundige Versorgung der kleinen Patienten. Insbesondere bei den Kleinsten ist eine spezielle Kinderanästhesie durch darauf spezialisierte Anästhesisten bei den Operationen essenziell. Beispiele für Fehlbildungen bei Neugeborenen sind Zwerchfellhernien, Herzfehler und Darmverschlüsse.
Kinderurologie
In der Kinderurologie werden Erkrankungen der Harnwege und der Geschlechtsorgane bei Kindern behandelt. Blasenprobleme und Nierenfehlbildungen sind häufige Probleme, mit denen es die Kinderchirurgen in diesem Fachgebiet zu tun haben.
Kindertraumatologie
Verletzungen von Kindern werden in der Kindertraumatologie behandelt. Dies verspricht bessere Erfolge und weniger Komplikationen als eine Behandlung in der regulären Unfallchirurgie. Verletzungen von Kindern erfordern oft spezielle Behandlungsmethoden, da auf Wachstumsfugen und andere Besonderheiten geachtet werden muss, um die zukünftige Entwicklung des Kindes nicht zu gefährden.
Chirurgische Kinderonkologie
Krebserkrankungen erfordern auch im Kindesalter häufig einen chirurgischen Eingriff. So werden insbesondere Tumore und deren Metastasen aus dem Körper entfernt. Eine enge Zusammenarbeit mit Onkologen und Radiologen ist in diesem Bereich der Kinderchirurgie wichtig, um die bestmöglichen Heilungschancen zu bieten.
Kinderneurochirurgie
Als spezialisierter Fachbereich der Kinderchirurgie setzt sich die Kinderneurochirurgie mit Erkrankungen, Schädigungen und Fehlbildungen des Nervensystems auseinander. Eingriffe an Gehirn und Rückenmark erfordern höchste Präzision. Genau wie in anderen Bereichen der Kinderchirurgie sind auch hier genaue Kenntnisse über die kindliche Entwicklung wichtig, um die Behandlung so durchzuführen, dass neurologische Defizite minimiert werden und die jungen Menschen sich zukünftig bestmöglich entwickeln können.
Kinderchirurgie in Deutschland - die DGKCH
Die Betreuung von Kindern und Jugendlichen hat einen hohen Stellenwert und sollte nicht standardmäßig in der regulären Chirurgie erfolgen. Dafür setzt sich die DGKCH ein. Sie ist in Deutschland die Fachgesellschaft, welche die Weiterentwicklung der Behandlungsmethoden sowie die Qualitätssicherung entscheidend vorantreibt.
Der durch die Mitglieder gewählte Vorstand veranstaltet regelmäßig Versammlungen und Weiterbildungen, auf denen die Mitglieder sich über den aktuellen Stand in ihrem Fach informieren können. Auf der Internetseite des DGKCH finden Ärzte aus allen Fachgebieten und andere Interessierte zudem viele allgemeine Informationen über die Kinderchirurgie. Die DGKCH hat in den vergangenen Jahren entschieden zur Verbesserung der Kinderchirurgie in Deutschland beigetragen und hat das erklärte Ziel, diesen Trend weiter fortzuführen.
Der Berufsverband der niedergelassenen Kinderchirurgen Deutschlands e.V. (BNKD)
Während die DGKCH für alle Kinderchirurgen zuständig ist, vertritt der BNKD die Interessen von Kinderchirurgen, die außerhalb von Kliniken tätig sind. Auch er setzt sich für die optimale Versorgung von jungen Patienten im chirurgischen Bereich ein. Der Verband bietet Fortbildungen und Schulungen an, um auch in den niedergelassenen Praxen eine hohe Qualität sicherzustellen.
Online präsentiert der BNKD auf seiner Seite umfangreiche Informationen über aktuelle Entwicklungen und Leitlinien sowie einen Praxisfinder, mit dem Betroffene schnell eine geeignete Praxis für Kinderchirurgie finden können.
Müssen Kinder grundsätzlich in der Kinderchirurgie behandelt werden?
Kinderchirurgen haben sich während ihrer Ausbildung intensiv mit den besonderen Anforderungen an die Behandlung von Kindern auseinandergesetzt. Daher ist es sinnvoll, Patienten bis ins Jugendalter hinein in der Kinderchirurgie und nicht in der regulären Chirurgie zu behandeln. Die dort tätigen Ärzte kennen sich bestens mit Operationen im Kindesalter aus und können so die benötigte Operation besonders fachgerecht durchführen.
Die beste Therapie für ein Kind kann stark von dessen Alter abhängen
Ein triftiger Grund dafür, Kinder nicht in der regulären Chirurgie, sondern in der Kinderchirurgie zu behandeln, ist das Fachwissen der Kinderchirurgen über die kindliche Entwicklung. Dies lässt sich an einem Beispiel aus der Kindertraumatologie verdeutlichen: Ein verschobener Knochenbruch bei einem Kleinkind kann in vielen Fällen mit einem einfachen Gips behandelt werden, da bei diesem Kind durch das starke Wachstum ohnehin so viel Umbau im Knochen stattfindet, dass dieser sich "zurechtwächst". Bei einem älteren Kind oder einem Jugendlichen wäre dagegen eine Operation erforderlich, um den Bruch zu richten.
Dies ist nur eines von vielen Beispielen, mit denen sich die Ärzte auskennen müssen. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, und die verschiedenen Krankheitsbilder und deren bestmögliche Behandlung können in der Kinderchirurgie am besten beurteilt werden.
Ausbildung: So wirst du Kinderchirurg
Um Kinderchirurg zu werden, musst du ein Studium der Humanmedizin absolvieren. Hier ist es durch die NC-Beschränkungen oftmals schwierig, einen Studienplatz zu bekommen. Nicht nur in Heidelberg, sondern auch an so gut wie allen anderen deutschen Universitäten sind ein Top-Abitur oder andere ausgezeichnete Qualifikationen erforderlich. Viele angehende Ärzte entscheiden sich daher dazu, im Ausland zu studieren.
Nach dem Medizinstudium musst du dann noch eine Facharztausbildung für Kinder- und Jugendchirurgie durchlaufen.
Medizinstudium
Das Studium der Medizin dauert 6 Jahre und endet mit dem Staatsexamen. Du hast während des Studiums oder danach die Möglichkeit, dir durch eine Tätigkeit in der Forschung und eine damit verbundene Doktorarbeit den Titel "Dr. med." zu erarbeiten. Dies ist aber weder für die Facharztausbildung in der Kinderchirurgie noch für ein anderes Fach Voraussetzung.
Während des Studiums lernst du Grundlagen und Fachwissen aus verschiedenen Bereichen. Du lernst die Anatomie des Menschen sowie seine möglichen Erkrankungen kennen und sammelst in der Universitätsklinik wichtige Erfahrungen.
Nach abgeschlossenem Studium bist du Arzt und hast nun die Möglichkeit, dich weiter zu spezialisieren.
Weiterbildung zum Facharzt für Kinder- und Jugendchirurgie
Nachdem du das Medizinstudium abgeschlossen hast, kannst du als Assistenzarzt an einer Klinik arbeiten. Gleichzeitig kannst du die Weiterbildung zum Facharzt für Kinder- und Jugendchirurgie beginnen.
Diese Ausbildung umfasst 6 Jahre und erfordert, dass du in den folgenden Bereichen tätig bist:
- 48 Monate lang in der Kinderchirurgie
- 6 Monate in der Notaufnahme
- 6 Monate in der Kinder-Intensivmedizin
- Die restlichen 12 Monate der Weiterbildung können in geeigneten Abteilungen deiner Wahl erfolgen. Hier bieten sich unter anderem die Kinder- und Jugendmedizin, die Kinderonkologie oder die Neonatologie eines Universitätsklinikums an.
Nach abgeschlossener Facharztprüfung bist du Kinderchirurg und kannst dich auf entsprechende Stellen bewerben.
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