Medizin studieren Stipendium – ein Leitfaden

MUDr. Andreas Zehetner

MUDr. Andreas Zehetner

CO-Founder von futuredoctor

Lesezeit: 10 Minuten
Zuletzt aktualisiert: 17. September 2024

☝️ Das Wichtigste in Kürze

  • Zahlreiche Stipendienangebote bieten Medizinstudenten und Medizinstudentinnen die Chance, während des Studiums finanzielle Unterstützung zu erhalten.
  • Die Voraussetzungen für ein Stipendium können sehr unterschiedlich aussehen. Während einige Stipendiengeber zum Beispiel besonders gute Leistungen voraussetzen, werden andere Stipendien mit bestimmten Bedingungen verknüpft, die du nach dem Studium erfüllen musst.
  • Sowohl Hochschulen als auch Stiftungen und einzelne Bundesländer wie Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz oder Sachsen-Anhalt vergeben Stipendien für das Medizinstudium.

📖 Inhaltsverzeichnis

Ein Medizin-Stipendium kann dir eine erhebliche Hilfe bei der Finanzierung deines Medizinstudiums sein. Durch die finanzielle Unterstützung kannst du dich besser auf das Studium konzentrieren. Ob Vorklinik, Klinik, Praktisches Jahr, Doktorarbeit oder auch als fertig ausgebildeter Arzt, der in der Forschung tätig werden möchte: Für nahezu jeden Abschnitt gibt es das passende Stipendium. Wir möchten dir in diesem Beitrag einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Optionen und die damit verbundenen Herausforderungen bieten.

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Was sind Medizin-Stipendien, und wie funktionieren sie?

Ein Medizin-Stipendium geht mit einer finanziellen Förderung einher. Dadurch werden Medizinstudenten auf ihrem beruflichen Weg unterstützt, denn sie müssen während dem Semester weniger oder gar nicht arbeiten und können sich besser auf ihr Studium und das damit verbundene Lernen konzentrieren.

Welche Ausgaben durch den Förderbetrag abgedeckt werden, ist bei den einzelnen Medizin-Stipendien zum Teil sehr unterschiedlich. In manchen Fällen werden ausschließlich die Studiengebühren bezahlt, andere Stipendien finanzieren die Bücher und Materialien, wieder andere decken auch die Lebenshaltungskosten ab.

Stipendiengeber sind häufig Stiftungen, Kliniken und Vereine. Diese achten bei deiner Bewerbung für das Stipendium auf bestimmte Kriterien. Dabei kann es sich unter anderem um bestimmte Leistungen oder die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe handeln.

Während viele Stipendien nur für das Studieren in Deutschland vergeben werden, kannst du mit einigen auch im Ausland Medizin studieren.

Da die Zahl der zu vergebenden Stipendien begrenzt ist, kann nicht jeder Bewerber ein Medizin-Stipendium erhalten, selbst wenn er alle Kriterien der betreffenden Stipendienprogramme erfüllt.

Voraussetzungen für ein Medizin-Stipendium

Je nach Stipendiengeber und Stipendienprogramm fallen die Anforderungen an die Stipendiaten unterschiedlich aus.

Bei vielen Medizin-Stipendien handelt es sich um einen sogenannten Begabtenförderung, weshalb hier herausragende schulische oder akademische Leistungen erforderlich sind.

Viele Stipendienprogramme setzen zudem soziales Engagement oder bestimmte Vorerfahrungen voraus.

Üblich ist außerdem, dass du nachweisen musst, dass du die finanzielle Unterstützung benötigst. Jemand, der sein Medizinstudium problemlos selbst bezahlen könnte, kann an einem entsprechenden Programm zur Förderung von Medizinstudenten in den meisten Fällen nicht teilnehmen.

Es empfiehlt sich grundsätzlich, sich die Webseite und anderes Informationsmaterial der betreffenden Stiftung beziehungsweise des Stipendiengebers genau anzusehen. So erfährst du, welche Voraussetzungen du erfüllen musst, um für die betreffenden Stipendien überhaupt in Frage zu kommen.

Stipendien für die Versorgung bestimmter Regionen

Es gibt Stipendien, die gezielt von bestimmten Landkreisen oder Regionen angeboten werden, um Ärzte in diese Region zu ziehen. Du verpflichtest dich bei Annahme eines solchen Stipendiums daher dazu, später für eine bestimmte Zeit als Arzt in der betreffenden Region tätig zu sein.

Schau dir bei Interesse an einer regionalen Förderung den Inhalt des Stipendiumsvertrags genau an: Oft werden gezielt Studenten gesucht, die sich später auf bestimmte Bereiche spezialisieren möchten. Viele der mit Vorgaben verknüpften Stipendien bieten zudem eine Ausstiegsmöglichkeit: Entscheidest du dich zu einem späteren Zeitpunkt, dass du doch nicht wie zu Beginn des Stipendiums vereinbarten Bereich arbeiten willst, kannst du aussteigen, musst dann aber den für deine Förderung gezahlten Geldbetrag zurückzahlen.

Für jeden Teil des Medizinstudiums gibt es spezielle Stipendien

Nicht jedes Medizin-Stipendium erstreckt sich über die gesamte Länge des Studiums. In manchen Fällen sind Stipendien nämlich auf einen ganz konkreten Studienabschnitt begrenzt.

So haben zum Beispiel Studienanfänger in manchen Fällen die Möglichkeit, eine Förderung zu erhalten, die ihnen den Einstieg ins Medizinstudium an der Uni erleichtert. Deutlich häufiger richten sich Stipendien mit begrenztem Umfang aber an fortgeschrittene Medizinstudierende.

Es ist insbesondere möglich, dass du ein Stipendium erst ab dem klinischen Studienabschnitt erhalten kannst und dich vorher bereits durch besondere Leistungen während des vorklinischen Teils ausgezeichnet haben musst.

Spezielle Stipendien für Mediziner während der Famulatur

Auch während einer Famulatur können Medizinstudenten in manchen Fällen ein Stipendium erhalten. Diese Stipendien werden häufig von Kliniken in Landkreisen vergeben, in denen Ärztemangel für bestimmte Fachgebiete herrscht. So möchten diese Kliniken dich durch eine geförderte Famulatur auf sich aufmerksam machen und möglicherweise nach deinem Staatsexamen als Mitarbeiter gewinnen.

Stipendium während des praktischen Jahrs (PJ)

Teile des praktischen Jahrs kannst du dir unter Umständen ebenfalls durch ein Stipendium finanzieren lassen. Das gilt primär für ein Stipendium im Bereich der hausärztlichen Versorgung im ländlichen Raum. Hier herrscht nämlich teils großer Mangel, was die betroffenen Regionen auszugleichen zu versuchen, indem sie Medizinstudierende entsprechend fördern.

Stipendien miteinander kombinieren: Was ist erlaubt?

Es ist in vielen Fällen durchaus zulässig, wenn Studierende mehrere Stipendien miteinander kombinieren. So kannst du die teilweise recht geringen Förderbeträge quasi aufstocken, und etwas mehr erhalten.

Informiere dich aber unbedingt auf der Seite der Vereinigungen, welche die betreffenden Stipendien anbieten. Bei Unsicherheiten frage lieber persönlich nach, damit es später nicht zu Problemen und Rückforderungen kommt.

Häufig erlauben Stiftungen und Vereinigungen die Kombination mit anderen Förderungen, solange der Gesamtbetrag eine bestimmte Grenze nicht überschreitet. Es ist wichtig, sich diesbezüglich zu informieren, um eine klare Übersicht über deine Möglichkeiten zu erhalten.

So steigerst du deine Chance auf ein Stipendium

Um die bestmöglichen Chancen auf ein Stipendium zu haben, sollten Medizinstudierende möglichst früh mit der Suche beginnen und dann auch zeitnah ihre Bewerbung abgeben.

Erstelle am besten eine Liste mit einer Auswahl aller Stipendien, die für dich in Frage kommen. Auch wenn sich diese nicht miteinander kombinieren lassen, solltest du dich durchaus für alle davon bewerben. Bekommst du für mehrere eine Zusage, kannst aber nicht alle annehmen, ist es kein Problem, ein Stipendium abzulehnen und dich stattdessen für das zu entscheiden, an dem du das größere Interesse hast.

Unabhängig davon, ob du in Deutschland oder im Ausland studieren möchtest, ist es wichtig, die Verantwortlichen für das Stipendium auf deine Seite zu ziehen und sie davon zu überzeugen, dass du dieses verdienst. Ein starkes Motivationsschreiben und Empfehlungen von Lehrern, Professoren oder Kliniken können den entscheidenden Unterschied machen. Scheue dich daher nicht, die betreffenden Personen um solche Schreiben zu bitten, damit du als Mediziner gut finanziert durchstarten kannst.

Beginne früh mit der Suche und erstelle dir am Besten eine Liste mit den zur Auswahl stehenden Stipendien.

Gibt es auch Gründe, die gegen ein Stipendium sprechen?

Ein Stipendium kann dir zwar die im Semester anfallenden Kosten ganz oder teilweise abnehmen, es gibt aber dennoch Gründe, die gegen ein solches Stipendium sprechen können. So gehst du bei einigen Stipendien eine langfristige Verpflichtung ein. Hast du zum Beispiel gar kein Interesse daran, später in einer Klinik zu arbeiten, die genau das in ihren Stipendiumsbedingungen festlegt, solltest du auf die betreffende Förderung verzichten.

Weitere Möglichkeiten, als Medizinstudent finanzielle Förderung zu erhalten

Es gibt zwar zahlreiche Organisationen, die Stipendien an Medizinstudierende vergeben, dennoch erhält längst nicht jeder ein solches Stipendium.

Einige Medizin-Stipendien sind außerdem eher eine kleine "Finanzspritze" und decken nur einen geringen Teil der Gesamtkosten. Glücklicherweise gibt es für Studierende der Humanmedizin aber noch einige weitere gute finanzielle Förderungsmöglichkeiten.

Der Traum von einem Medizinstudium sollte nicht am Geld scheitern. Wenn es mit dem Stipendium nicht klappt, solltest du daher die anderen Möglichkeiten durchgehen, dir einen soliden Finanzplan für dein Studium erstellen und dann gegebenenfalls deinen Antrag für eine der folgenden Finanzierungsoptionen stellen.

BAföG

Das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) zählt in Deutschland zu den bekanntesten finanziellen Fördermöglichkeiten für Medizinstudierende und Studierende anderer Fachrichtungen.

Du kannst bereits vor Beginn deines Studiums einen Antrag auf diese Förderung stellen. In den meisten Fällen ist BAföG vom Einkommen deiner Eltern abhängig. Je weniger Möglichkeiten diese haben, dich finanziell im Medizinstudium zu unterstützen, desto höher fällt der monatlich gezahlte Betrag aus.

Das Geld wird zur Hälfte als Zuschuss und zur Hälfte als zinsloses Darlehen ausgezahlt. Dieses Darlehen müssen die Studenten nach Abschluss ihres Studiums zurückzahlen. Die Raten fallen dabei moderat aus, so dass die Rückzahlung normalerweise kein Problem darstellen sollte.

Bei Fragen zu dieser Art der finanziellen Förderung kannst du dich an die zugehörige Stelle deiner Uni wenden. Dort bekommst du alle benötigten Informationen und Unterstützung bei der Antragstellung.

Umgekehrter Generationenvertrag

Ein relativ modernes Förderprogramm ist der umgekehrte Generationenvertrag. Hierbei erhalten Studenten während ihres Studiums Geld aus einem Fond. Ähnliche wie Stipendiaten können diese Studenten sich dann voll auf das Studieren konzentrieren, ohne Angst um die Finanzierung ihres Medizinstudiums haben zu müssen.

Im Gegensatz zu einem Stipendium musst du beim umgekehrten Generationenvertrag aber etwas zurückgeben. Anders als andere Förderprogramme legt der Vertrag aber nicht die Höhe der von dir zurückzuzahlenden Summe von vornherein fest. Diese hängt nämlich von deinem Einkommen ab.

Der Gedanke dahinter ist logisch: Wer mehr verdient, kann auch mehr in den Fonds einzahlen als jemand mit weniger Verdienst. Für eine bestimmte Förderdauer bist du nach dem Abschluss somit Förderer und zahlst einen bestimmten Prozentsatz deines Ärztegehalts in den Fonds ein, aus dem dann die nächste Generation Studierender finanziert wird.

Der umgekehrte Generationenvertrag ist nicht nur in Deutschland verfügbar. Unter Umständen kannst du dir darüber auch ein Studium im Ausland finanzieren.

Studienkredit

Eine weitere Möglichkeit, die in jedem Semester anfallenden Kosten zu bewältigen, ist ein Studienkredit. Dieser wird von verschiedenen Banken zu erschwinglichen Konditionen für Studierende angeboten.

Anders als bei Stipendien muss der geliehene Betrag inklusive Zinsen bei einem Studienkredit natürlich zurückgezahlt werden. Die Konditionen sind aber gut, denn Medizinstudierende müssen erst zu einem Zeitpunkt zurückzahlen, an dem sie bereits Arzt sein sollten. Der Verdienst aus deiner ärztlichen Tätigkeit macht es dir leicht, die Rückzahlung zu bewältigen.

Achte bei der Suche nach einem für dich passenden Studienkredit darauf, dass der Kreditvertrag mit allem ausgestattet ist, was du für ein sorgenfreies Studieren benötigst. Vergleiche verschiedene Angebote und schau, welche davon in deine engere Auswahl kommen. Optimal ist es, wenn du monatlich einen gewissen Verfügungsrahmen hast und so immer nur so viel des Kreditbetrags in Anspruch nehmen musst, wie du wirklich benötigst.

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