Chefarzt Gehalt: Was verdient ein Chefarzt in Deutschland 2024?

Als Chefarzt/-ärztin nimmst du die Spitzenposition unter den Ärzten im Krankenhaus ein und überzeugst durch deine medizinische Expertise. Um diese anspruchsvolle Führungsposition zu erreichen, hast du einen langen medizinischen Weg zurückgelegt. Dieser besondere Beruf geht mit großer Verantwortung und vielfältigen Managementaufgaben einher. In deiner Funktion als Chefarzt/-ärztin trägst du die Verantwortung für die erstklassige medizinische Versorgung der Patienten/-innen, die Wirtschaftlichkeit der Klinik, das positive Image des Krankenhauses sowie die umsichtige Personalführung und zielgerichtete Weiterbildung der dir unterstellten Ärzte/-innen. Dein Gehalt als Chefarzt/-ärztin honoriert dein hohes Maß an Verantwortung und würdigt deinen anspruchsvollen Karriereweg.

Einstiegsgehalt als Chefarzt/-ärztin

Als Chefarzt/-ärztin kannst du zum Berufseinstieg mit einem attraktiven Gehalt rechnen. Die genaue Höhe des Einstiegsgehaltes hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen die Art und Größe der medizinischen Einrichtung sowie die genaue Fachrichtung und deine Berufserfahrung. In der Regel liegt das Einstiegsgehalt für Chefärzte/-ärztinnen bei rund 9.000 bis 15.000 Euro brutto pro Monat, was einem Jahresgehalt von 108.000 bis 180.000 Euro entspricht.

Laut aktuellen Daten zum Chefarzt Einkommen beträgt das durchschnittliche Monatsgehalt für Chefärzte/-ärztinnen in Deutschland zwischen 16.000 und 22.000 Euro brutto pro Monat.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Gehaltsspanne für Chefärzte/-ärztinnen in verschiedenen Einrichtungen:

Tabelle Einstiegsgehalt als Chefarzt/-ärztin

Diese Zahlen zeigen, dass du als Chefarzt/-ärztin von Beginn an ein überdurchschnittliches Gehalt erzielen kannst. Mit zunehmender Berufserfahrung und Verantwortung steigt dein Gehalt in dieser Position kontinuierlich an. Neben dem Grundgehalt hast du oft die Möglichkeit, durch Boni, Sonderzahlungen oder eine Beteiligung am Klinikumsatz dein Einkommen weiter zu steigern.

Was verdient ein Chefarzt? Einflussgrößen auf das Gehalt

Als Chefarzt/-ärztin hängt dein Gehalt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Einer der wichtigsten ist der Standort deiner Klinik. In den südlichen Bundesländern, wie Baden-Württemberg, kannst du mit einem höheren Durchschnittsgehalt rechnen als beispielsweise in den östlichen Bundesländern wie Mecklenburg-Vorpommern. So verdienst du als Chefarzt/-ärztin in Baden-Württemberg im Schnitt etwa 277.640 Euro pro Jahr, während in Mecklenburg-Vorpommern das durchschnittliche Jahresgehalt bei 197.722 Euro liegt.

Auch die Größe des Krankenhauses beeinflusst dein Gehalt als leitender Arzt oder leitende Ärztin. In größeren Kliniken mit mehr Betten und Abteilungen sind die Gehälter oft höher als in kleineren Krankenhäusern. Dies liegt unter anderem an dem Fakt höherer Verantwortlichkeiten und dem größeren Patientenaufkommen in großen Kliniken.

Ein weiterer Faktor ist die Art der Klinik, in der du tätig bist. In Akutkrankenhäusern sind die Gehälter für Chefärzte/-ärztinnen in der Regel höher als in Rehabilitationskliniken. Während in Akutkrankenhäusern je nach Fachrichtung Jahresgehälter zwischen 150.000 und 300.000 Euro üblich sind, liegen die Gehälter in Reha-Kliniken meist im Bereich von 160.000 bis 250.000 Euro pro Jahr.

Letztendlich hängt dein individuelles Gehalt als Chefarzt/-ärztin von einer Kombination verschiedener Faktoren ab. Neben Standort, Größe und Art der Klinik spielen auch deine Fachrichtung, Berufserfahrung und Verhandlungsgeschick eine Rolle. Durch geschickte Gehaltsverhandlungen und die Wahl einer renommierten Klinik in einem wirtschaftsstarken Bundesland kannst du dein Gehalt als leitender Arzt oder leitende Ärztin optimieren.

Chefarzt/-ärztin Gehalt nach Fachrichtung

Wie bereits erwähnt, spielt auch die Fachrichtung eine entscheidende Rolle für das Gehalt von Chefärzten und Chefärztinnen. Laut einer Kienbaum-Studie aus dem Jahr 2019 verdienen Chefärzt/-Innen der inneren Medizin durchschnittlich 372.000 Euro brutto im Jahr. Radiologen liegen mit 360.000 Euro knapp dahinter, gefolgt von chirurgischen Chefärzten mit 331.000 Euro jährlich.

Im Vergleich dazu fallen die Gehälter in anderen Fachrichtungen deutlich niedriger aus. Chefärzte und Chefärztinnen in der Geriatrie verdienen im Schnitt 177.000 Euro pro Jahr, während pädiatrische ChefärztInnen auf ein Jahresgehalt von 208.000 Euro kommen. Auch in der Anästhesie und Intensivmedizin, Orthopädie, Urologie, Gynäkologie sowie Neurologie liegen die Chefarztgehälter unter dem Durchschnitt von 300.000 Euro brutto jährlich.

Die Gehaltsunterschiede zwischen den Fachrichtungen lassen sich durch verschiedene Faktoren erklären. Zum einen spielt die Nachfrage nach bestimmten Spezialisierungen eine wichtige Rolle. Zum anderen wirken sich auch die Komplexität der Behandlungen und die damit verbundene Verantwortung auf das Gehalt aus.

Neben der Fachrichtung beeinflusst auch die individuelle Berufserfahrung das Chefarztgehalt. Da Chefärzte und Chefärztinnen ihr Gehalt unabhängig von Tarifverträgen verhandeln, können sich die Verdienste selbst innerhalb einer Fachrichtung deutlich unterscheiden. Mit zunehmendem Alter und Erfahrung steigen die Gehälter in der Regel an.

Gehaltsvergleich: Chefarzt/-ärztin und andere Klinikfunktionen

Im Vergleich zu anderen ärztlichen Positionen in Kliniken verdienen Chefärzte/-ärztinnen mit Abstand am meisten. Als höchste Position nach einem langen Karriereweg fällt das Arztgehalt für Chefärzte/-ärztinnen dementsprechend hoch aus. Oberärzte/-ärztinnen, Fachärzte/-ärztinnen und Assistenzärzte/-ärztinnen erhalten ein deutlich geringeres Gehalt.

Während Chefärzte/-ärztinnen im Durchschnitt rund 300.000 Euro brutto pro Jahr verdienen, liegt das Jahresgehalt von ärztlichen Direktoren bei etwa 204.000 Euro und das von Klinikgeschäftsführern bei circa 121.000 Euro. Oberärzte/-ärztinnen erzielen ein Durchschnittsgehalt von 136.000 Euro jährlich. Fachärzte/-ärztinnen und Assistenzärzte/-ärztinnen verdienen im Mittel 96.000 Euro beziehungsweise 79.000 Euro pro Jahr.

Neben der Position wirken sich auch das fach und die abteilung auf das Arztgehalt aus. Chefärzte/-ärztinnen der Inneren Medizin verdienen laut Kienbaum Vergütungsreport 2019 mit durchschnittlich 372.000 Euro am meisten, gefolgt von Radiologie (360.000 Euro) und Chirurgie (331.000 Euro).

Nicht-ärztliches Personal wie Gesundheits- und Pflegekräfte oder Medizininformatiker/innen verdienen ebenfalls deutlich weniger als Chefärzte/-ärztinnen. Dennoch bietet eine Karriere in der Medizin auch abseits der Chefarztposition attraktive Verdienstmöglichkeiten, insbesondere für Oberarzt/-ärztin Positionen in gefragten Fachrichtungen und Abteilungen.

Chefarzt/-ärztin - Gehalt nach Alter und Geschlecht

Neben Faktoren wie Fachrichtung, Klinikgröße und Standort spielen auch das Alter und Geschlecht eine wichtige Rolle für das Gehalt als Chefarzt oder Chefärztin. Mit zunehmender Berufserfahrung steigt in der Regel auch die Vergütung. Allerdings zeigt sich in dieser Führungsposition eine deutliche Gehaltslücke zwischen Männern und Frauen.

Chefärztinnen verdienen häufig einige Tausend Euro pro Monat weniger als ihre männlichen Kollegen in vergleichbaren Positionen. Dabei handelt es sich um die bereinigte Entgeltlücke, für die es keine sachliche Begründung gibt. Als Arbeitnehmer solltest du dich davon bei Gehaltsverhandlungen jedoch nicht entmutigen lassen. Setze dich selbstbewusst für eine faire Bezahlung ein, unabhängig von deinem Geschlecht.

Die Tabelle zeigt exemplarisch die Gehaltsspannen für Chefärzte und Chefärztinnen in verschiedenen Altersgruppen. Mit wachsender Berufserfahrung und Verantwortung nimmt auch das Gehalt zu. Allerdings verdienen Frauen in Chefarztpositionen im Durchschnitt deutlich weniger als Männer, obwohl sie die gleichen Aufgaben erfüllen.

Um dieses Ungleichgewicht zu überwinden, ist es wichtig, dass du dich als Mediziner über branchenübliche Gehälter informierst. Hole dir Rat von Berufsverbänden oder tausche dich mit Kollegen aus. So kannst du in Verhandlungen selbstbewusst und gut vorbereitet auftreten. Letztendlich sollten deine Qualifikation und Leistung über dein Gehalt entscheiden, nicht dein Geschlecht oder Alter.

Möglichkeiten zur Gehaltssteigerung für Chefärzte/-ärztinnen

Als Chefarzt/-ärztin hast du bereits einen erfolgreichen Karriereweg beschritten und dich durch kontinuierliche Weiterbildungen qualifiziert. Dennoch gibt es Möglichkeiten, dein Gehalt weiter zu steigern. Eine Option besteht darin, von einem Tarifvertrag zu profitieren, der zwischen deiner Gewerkschaft und deinem Arbeitgeber ausgehandelt wurde. Dieser bietet dir mehr Sicherheit, da er deine Arbeitszeit, dein Gehalt und deinen Urlaub verbindlich regelt und dich vor einseitigen Änderungen schützt. Solltest du jedoch von einem individuellen Arbeitsvertrag mehr profitieren, kannst du auch ein außertarifliches Gehalt beziehen.

Eine weitere Möglichkeit zur Gehaltssteigerung liegt in der Übernahme zusätzlicher Aufgaben und Verantwortlichkeiten. Als leitende/r Mitarbeiter/-in in der Klinik kannst du beispielsweise an Projekten mitwirken, die zur Verbesserung der Abläufe und Prozesse beitragen. Durch dein Engagement und deine Expertise kannst du dich für höhere Positionen empfehlen und somit auch ein höheres Gehalt erzielen.

Auch die Teilnahme an Gehaltsverhandlungen kann sich positiv auf dein Einkommen auswirken. Hierbei ist es wichtig, deine Qualifikationen und Leistungen selbstbewusst zu präsentieren und deinen Beitrag zum Erfolg der Klinik hervorzuheben. Eine gründliche Vorbereitung, inklusive der Recherche von Durchschnittsgehältern für vergleichbare Positionen, kann deine Verhandlungsposition stärken.

Neben diesen Möglichkeiten können auch Überstunden, Zuschläge für Nachtarbeit, Sonntagsarbeit oder Feiertagsarbeit sowie Gutachtertätigkeiten dein Gehalt als Chefarzt/-ärztin erhöhen. Letztendlich hängt dein Verdienst von verschiedenen Faktoren ab, darunter deine Fachkompetenz, Führungserfahrung, die Art des Krankenhauses und die Region, in der du tätig bist. Durch kontinuierliche Weiterbildung, Engagement und geschickte Verhandlungen kannst du jedoch aktiv dazu beitragen, dein Gehalt als leitende/r Mediziner/-in zu steigern.

Chefarzt/-ärztin Nettogehalt: Beispielgehaltsabrechnung eines 45-jährigen Chefarztes/-ärztin (verheiratet, zwei Kinder)

Wie viel Geld landet am Ende des Monats tatsächlich auf dem Konto eines Chefarztes oder einer Chefärztin? Um dir einen Eindruck zu verschaffen, haben wir hier ein Beispiel für die Gehaltsabrechnung eines 45-jährigen Chefarztes bzw. einer Chefärztin zusammengestellt, der/die verheiratet ist und zwei Kinder hat. Mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 250.000 Euro brutto ergibt sich ein monatliches Bruttogehalt von etwa 20.833 Euro.

Nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben bleibt ein Nettogehalt von rund 10.500 Euro übrig. Dabei ist zu beachten, dass Chefärzte in der Regel zusätzlich von attraktiven Zusatzleistungen profitieren, wie zum Beispiel einem Dienstwagen oder einer betrieblichen Altersvorsorge. Diese Extras können das tatsächliche Einkommen noch einmal deutlich erhöhen und die Vergütung in Einrichtungen des Gesundheitswesens sehr attraktiv machen.

Ein Chefarzt bzw. eine Chefärztin verdient also nicht nur ein hohes Grundgehalt, sondern kann auch von lukrativen Zusatzleistungen profitieren. Insgesamt bietet die Karriere als Chefarzt/-ärztin somit nicht nur eine erfüllende Tätigkeit, sondern auch ein äußerst attraktives Gesamtpaket aus Gehalt und Benefits. Allerdings erfordert der Weg dorthin auch viel Engagement, Durchhaltevermögen und eine kontinuierliche Weiterbildung. Ärzte, die diese Herausforderung meistern, werden jedoch mit einem hohen Einkommen und vielseitigen Karrieremöglichkeiten belohnt.