Arzt Gehalt in der Schweiz – Was du verdienen kannst

Als Arzt / Ärztin in der Schweiz hast du die Möglichkeit, ein attraktives Gehalt zu verdienen. Je nach Karrierestufe, Fachrichtung und Arbeitsumfeld variiert dein Lohn. In diesem Artikel erfährst du, welche Verdienstmöglichkeiten dir als Mediziner/-in in der Schweiz offenstehen und wie sich dein Gehalt im Laufe deiner Laufbahn entwickeln kann.

Im internationalen Vergleich zählt die Schweiz zu den Ländern mit den höchsten Arztgehältern. Während ein Facharzt / eine Fachärztin in Deutschland im Mittel etwa 98.000 Euro pro Jahr verdient, liegt das Gehalt in der Schweiz umgerechnet bei rund 200.000 Euro (ca. 227.000 CHF). Auch gegenüber den USA schneidet die Schweiz in puncto Medizinergehälter gut ab: US-amerikanische Fachärzte/-ärztinnen erhalten durchschnittlich 285.000 US-Dollar jährlich, Allgemeinmediziner/-innen kommen auf 243.000 US-Dollar. Allerdings sind bei diesem Ländervergleich auch die unterschiedlichen Lebenshaltungskosten und Arbeitsbedingungen zu berücksichtigen. Ärzte in der Schweiz verdienen also im internationalen Vergleich ausserordentlich gut.

Gehaltsentwicklung als Arzt / Ärztin in der Schweiz

Als Assistenzarzt/-ärztin in der Schweiz kannst du zu Beginn deiner Karriere mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 110.000 Schweizer Franken rechnen. Je nach Erfahrung und Position bewegen sich die Gehälter für Assistenzärzte/-ärztinnen typischerweise zwischen 100.000 und 125.000 CHF pro Jahr. Mit zunehmendem Alter und steigender Berufserfahrung entwickeln sich die Arztgehälter in der Schweiz jedoch sprunghaft nach oben.

Angestellte Fachärzte/-ärztinnen verdienen im Durchschnitt rund 227.000 CHF jährlich, wobei die Top-Verdiener in dieser Kategorie sogar mehr als eine halbe Million Schweizer Franken pro Jahr erhalten können. Allerdings liegt der Verdienst von über 50 Prozent der angestellten Mediziner/-innen unter 200.000 CHF. Noch höher fallen die Gehälter für selbstständige Ärzte/Ärztinnen aus: Im Mittel erwirtschaften sie etwa 320.000 CHF jährlich, während die Spitzenverdiener unter ihnen fast 640.000 CHF erreichen. Die untere Hälfte der selbstständigen Ärzte/Ärztinnen muss sich hingegen mit einem Jahresgehalt von 256.000 CHF zufrieden geben.

Das durchschnittliche Jahresgehalt nach Alter

Die Tabelle zeigt, wie sich dein Gehalt mit zunehmendem Alter und steigender Berufserfahrung entwickeln kann:

Neben dem Alter und der Berufserfahrung beeinflussen auch weitere Faktoren wie Fachrichtung, Spezialisierung und Arbeitsort die Höhe des Arztgehalts in der Schweiz. Das Thema Gehälter im Medizinsektor ist somit vielschichtig und lässt sich nicht pauschalisieren. Fest steht jedoch, dass Ärzte/Ärztinnen in der Schweiz im Durchschnitt sehr gute Verdienstmöglichkeiten haben.

Assistenzarzt/-ärztin Gehalt in der Schweiz

Als Assistenzarzt/-ärztin in der Schweiz kannst du direkt nach deinem Medizinstudium mit einem attraktiven Einstiegsgehalt rechnen. Im Durchschnitt liegt dein Anfangsgehalt bei etwa 7.300 Schweizer Franken pro Monat, was einem Jahresgehalt von rund 80.000 CHF entspricht. Mit zunehmender Berufserfahrung steigert sich dein Gehalt als Assistenzarzt/-ärztin kontinuierlich.

Im dritten Jahr deiner Tätigkeit als Assistenzarzt/-ärztin erreichst du bereits ein monatliches Einkommen von 8.571 Schweizer Franken. Zusätzlich erhältst du in der Regel ein 13. Monatsgehalt, wodurch sich dein Jahreslohn auf 101.452 bis etwa 111.423 Schweizer Franken erhöht. Nach einigen Jahren Erfahrung kannst du als Assistenzarzt/-ärztin mit einem Gehalt zwischen 100.000 CHF und 125.000 CHF rechnen.

Die genaue Höhe deines Assistenzarztgehalts hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Region und dem jeweiligen Arbeitgeber. In Kantonen wie Genf und Zürich findest du tendenziell die höchsten Einstiegsgehälter für Assistenzärzte/-innen, mit einem Median von 95.000 CHF pro Jahr und aufwärts. Auch die Art der Einrichtung, in der du tätig bist, beeinflusst dein Gehalt als angehender Facharzt oder angehende Fachärztin.

Facharzt/-ärztin Gehalt in der Schweiz: Das verdienst du

Als Facharzt oder Fachärztin in der Schweiz hängt dein Einstiegsgehalt maßgeblich von der Einrichtung ab, in der du praktizierst. In Krankenhäusern und Kliniken des schweizerischen Gesundheitssystems verdienst du als angestellte/r Ärztin oder Arzt je nach Position und Verantwortung unterschiedlich viel.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die durchschnittlichen Monatsgehälter von Fachärzten und -ärztinnen in verschiedenen Positionen im Krankenhaus:

Gehalt Arzt Schweiz: Nach Fachrichtung und Beschäftigungsverhältnis

Besonders hohe Gehälter erzielen Ärzte und Ärztinnen in chirurgischen Fachrichtungen. So liegt das durchschnittliche Jahresgehalt für Chirurgen in der Schweiz bei etwa 355.000 CHF. Auch Kardiologen und Kardiologinnen verdienen mit einem Durchschnittsgehalt von 285.000 CHF pro Jahr überdurchschnittlich gut. Anästhesisten und Anästhesistinnen kommen auf ein mittleres Gehalt von rund 290.000 CHF jährlich.

In anderen Fachrichtungen fallen die Gehälter etwas niedriger aus. Neurologen und Neurologinnen verdienen im Durchschnitt etwa 175.000 CHF pro Jahr, Radiologen und Radiologinnen kommen auf ein mittleres Jahresgehalt von 205.000 CHF. Fachärzte/-innen für Allgemeine Innere Medizin, die oft als Hausärzte/-innen arbeiten, erzielen ein Durchschnittsgehalt zwischen 250.000 und 300.000 CHF brutto pro Jahr.

Wie die Tabelle zeigt, verdienen selbstständige Fachärzte und -ärztinnen in der Regel deutlich mehr als angestellte. So liegt das Durchschnittsgehalt eines selbstständigen Kardiologen bei 487.086 CHF, während ein angestellter Facharzt in der Kardiologie im Mittel 265.896 CHF pro Jahr verdient. Auch in der Chirurgie und der Kinder- und Jugendmedizin sind die Einkommensunterschiede zwischen selbstständig und angestellt tätigen Ärzten und Ärztinnen beträchtlich.

Regionale Unterschiede beim Arzt / Ärztin Gehalt in der Schweiz

Obwohl die Schweiz ein relativ kleines Land ist, gibt es beim Gehalt von Ärzten und Ärztinnen je nach Region beachtliche Unterschiede. Das liegt unter anderem daran, dass die einzelnen Kantone oft eigene Richtlinien für die Vergütung im Gesundheitswesen festlegen, zum Beispiel durch Gesamtarbeitsverträge. Bereits beim Einstiegsgehalt als Assistenzarzt/-ärztin zeigen sich diese regionalen Differenzen deutlich:

Zwischen den Kantonen mit den höchsten und niedrigsten Einstiegsgehältern liegt also eine Differenz von über 20 Prozent. Auch im weiteren Verlauf der Ausbildung und Karriere eines Arztes oder einer Ärztin bleiben regionale Gehaltsunterschiede bestehen. Laut Berechnungen des Bundesamts für Gesundheit von 2009 bis 2014 verdienten Fachärzte/-ärztinnen in der Nordwestschweiz im Schnitt 101,69 Prozent des Landesdurchschnitts, im Tessin hingegen nur 87,65 Prozent.

Neben dem Gehalt variieren auch die Lebenshaltungskosten und die Steuerbelastung von Kanton zu Kanton. Der Spitzensteuersatz liegt im Landesmittel bei 33,8 Prozent, kann aber bis auf 46 Prozent im Kanton Genf ansteigen. All diese Faktoren spielen eine Rolle für die finanzielle Attraktivität einer Stelle als Arzt oder Ärztin in den verschiedenen Regionen der Schweiz. Die Lebensqualität ist aber in allen Kantonen in der Schweiz gleich gut.

Vergleich mit anderen medizinischen Berufsgruppen

Im Vergleich zu anderen Gesundheitsberufen liegt das Bruttogehalt von Ärzten / Ärztinnen in der Schweiz deutlich höher. Dies lässt sich unter anderem durch die längere und anspruchsvollere Ausbildung sowie die hohe Verantwortung erklären, die sie in ihrem Beruf tragen. Nach Abschluss des Studiums und der Assistenzzeit können Ärzte / Ärztinnen je nach Fachrichtung und Position mit attraktiven Einstiegsgehältern rechnen.

Während eine Pflegefachperson durchschnittlich etwa 73.000 CHF pro Jahr verdient und eine medizinische Praxisassistenz rund 61.000 CHF, liegt das mittlere Jahresgehalt von Ärzten / Ärztinnen über alle Karrierestufen hinweg betrachtet bei 126.961 CHF. Tarifverträge und Regelungen sorgen dabei für eine faire Entlohnung, die sich an der jeweiligen Qualifikation und Erfahrung orientiert.

Gehalt als niedergelassener Arzt in der Schweiz

Laut einer Studie des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) liegt der mittlere Jahreslohn selbständig tätiger Fachärzte/-innen bei etwa 320.400 CHF. Dies entspricht einem monatlichen Durchschnittseinkommen von rund 26.700 CHF. Dabei sind jedoch auch die Kosten für Praxisführung, Angestellte und Versicherungen zu berücksichtigen.

Der Verdienst eines frei praktizierenden Arztes / einer frei praktizierenden Ärztin in der Schweiz beträgt somit rund 200.000 Euro pro Jahr. Im Vergleich dazu verdient ein niedergelassener Arzt / eine niedergelassene Ärztin in Deutschland ca. 150.000 Euro jährlich. Dies entspricht einem Gehaltsunterschied von etwa 33 Prozent zugunsten der Schweizer Ärzte/-innen.

Allerdings variiert das Gehalt als niedergelassener Arzt / niedergelassene Ärztin in der Schweiz stark, abhängig von Faktoren wie Patientenanzahl, angebotenen Leistungen und Praxisstandort. Zudem gibt es Unterschiede zwischen den Fachrichtungen:

Tendenziell verdienen spezialisierte Fachärzte/-innen wie Gastroenterologen/-innen oder Neurochirurgen/-innen mehr als Grundversorger wie Allgemeinmediziner/-innen oder Kinderärzte/-innen. Die höchsten Gehälter erzielen niedergelassene Fachärzte/-innen in der Zentralschweiz mit durchschnittlich 29.000 CHF pro Monat.

Gibt es eine Gender Pay Gap bei Ärzten in der Schweiz?

Auch wenn die Gehälter von Ärzten / Ärztinnen in der Schweiz im internationalen Vergleich hoch sind, existiert dennoch eine Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen. Laut einer Studie des Bundesamtes für Gesundheit verdienen Ärztinnen durchschnittlich 10,5% weniger als ihre männlichen Kollegen. Ein Teil dieser Differenz lässt sich durch Faktoren wie Teilzeitarbeit und geringere Präsenz von Frauen in Führungspositionen erklären.

Doch selbst bei vergleichbarer Berufserfahrung, Position und Fachrichtung bestehen Lohnunterschiede. Ein Beispiel: Ein männlicher Arzt zwischen 45 und 55 Jahren verdient im Schnitt 185.000 CHF pro Jahr, während eine Ärztin in derselben Altersgruppe lediglich 156.250 CHF erhält. Die Ursachen für diese Diskrepanz sind vielfältig - von unterschiedlichen Karriereverläufen über Diskriminierung bis hin zu schlechteren Verhandlungspositionen von Frauen.

Insgesamt fällt der Gender Pay Gap bei Ärzten / Ärztinnen in der Schweiz allerdings geringer aus als in der Gesamtwirtschaft, wo Frauen durchschnittlich 19% weniger verdienen als Männer. Dennoch bleibt die Lohngleichheit zwischen den Geschlechtern auch im medizinischen Bereich ein wichtiges Thema, das weiterhin Aufmerksamkeit und Maßnahmen erfordert, um eine faire Entlohnung unabhängig vom Geschlecht zu gewährleisten.