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Das Semester deines Medizinstudiums geht langsam, aber sicher zu Ende. Die ersten Examina stehen bald an und du fängst an, dir Gedanken über deinen Lernplan zu machen. Während der Klausurenphase bist du in der Regel den ganzen Tag mit Lernen beschäftigt. Deshalb ist es enorm wichtig für dich und deine Leistung herauszufinden, in welcher Umgebung du am besten lernen kannst. Dabei stellt sich natürlich die Frage, Bibliothek oder zu Hause lernen, was macht mehr Sinn?
Die beiden Lager halten sich die Waage, viele Medizinstudierende schwören auf die Bibliothek als den perfekten Ort zum Lernen, andere wiederum behaupten, sich am heimischen Schreibtisch besser konzentrieren zu können. Um dir zu helfen den richtigen Ort zum Lernen zu finden, stelle ich hier die beiden Möglichkeiten einander gegenüber.
Lernen in der Bibliothek – Pro und Contra
Die Bibliothek, liebevoll „Bib“ genannt, ist für viele das reinste Lernparadies und tausende Studenten und Studentinnen schwören auf sie als den perfekten Ort zum Lernen. Sie bringt sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich. Bibliotheken auf der ganzen Welt unterscheiden sich zum Teil enorm, das Grundprinzip ist jedoch mehr oder weniger überall dasselbe. Sie bieten feste und geregelte Lernzeiten, einen Arbeits- bzw. Lernplatz außerhalb der eigenen vier Wände, was dir die Trennung von Lernen und Freizeit definitiv erleichtert.
Auch Ablenkungen spielen beim Lernen immer eine enorm große Rolle. Daher ein weiterer Pluspunkt für die Bib, denn hier findest du vergleichsweise wenige Ablenkungsmöglichkeiten. Es gehört jedoch auch das Quäntchen Selbstdisziplin dazu, dein Handy einfach in den Flugmodus zu schalten oder am besten einfach auszuschalten. Wir alle wissen, dass es DER Konzentrationskiller ist. Auch die Tatsache, dass man in der Bib meistens nur unter Kommilitonen und Kommilitoninnen oder gleichgesinnten, lernhungrigen Menschen ist, verstärkt den eigenen Drang produktiv zu sein ungemein!
Auf der anderen Seite stehen Punkte wie lange Anfahrtszeiten, keine wirkliche Platzgarantie, vergleichsweise hohe Lärmpegel und meistens leider ungemütliche Stühle und definitiv schlechte Luft. Das alles variiert natürlich von Bib zu Bib und von Stadt zu Stadt, du kannst mal mehr, mal weniger Glück mit deiner Bibliothek haben. Aber unterm Strich muss ich aus meiner Sicht definitiv sagen, dass sich die Bib-Atmosphäre positiv auf deine Produktivität auswirken kann, wenn du es zulässt.
Zuhause lernen – Pro und Contra
Was spricht nun also für und gegen das Lernen in den eigenen vier Wänden?
Klar, du bist zuhause weitaus flexibler mit der Zeiteinteilung, hast keine Anfahrt, kein Gerangel um die besten Plätze, keinen Lärm, gemütlichere Sitzgelegenheiten und normalerweise bessere Luft. Hört sich alles viel, viel besser an, richtig? „Wozu überhaupt diese Diskussion?“, fragst du dich. All diese Punkte, die für das Lernen zu Hause sprechen, können dir im Handumdrehen zum Verhängnis werden. Du bist zu flexibel, verschiebst deine Lernzeiten wild hin und her, bist nicht wirklich diszipliniert, lässt dich viel zu leicht ablenken und prokrastinierst, ohne es wirklich zu merken. Hier wird die Wohnung gesaugt, da wird irgendeine kleine Arbeit verrichtet, die keinen Vorrang hat. Zack, ist der Tag vorbei und du hast nicht wirklich etwas auf die Kette bekommen. Lerntechnisch versteht sich.
Wie du siehst, hängt diese Entscheidung enorm von dir selbst und dem Lerntyp der du bist ab. Pauschal kann man hier keine klare Empfehlung aussprechen, ich für meinen Teil ziehe die Bib zum effektiven Lernen während der Klausurenphase allerdings vor. Du musst das aber für dich selbst ausprobieren. Ich lege dir jedenfalls ans Herz, dir einen, maximal zwei sehr gute Lernbuddies an die Hand zu holen, mit denen du dich verabredest, gemeinsam in die Bib gehst oder dich zu Hause zum Lernen triffst. Klar ist die Gefahr der Ablenkung zu zweit immer höher, aber da ist dann auch einfach die Selbstdisziplin gefragt. Es gibt klare Absprachen, klar festgelegte Lernzeiten und Pausen. Alles muss geregelt und durchgetaktet sein.
Fazit
Ich empfehle dir also alles auszuprobieren, gehe in die Bib, zu zweit, allein, lass dein Handy zuhause, nimm es mit und schalte den Flugmodus ein. Triff dich zu Hause oder bei einer/m Freund/in, versuche allein zuhause zu lernen. Du musst den optimalen Ort und die perfekte Art und Weise für dich persönlich finden. Aber keine Sorge, das geht schneller als du denkst. Du musst dafür jedoch offen für Neues sein und alle Möglichkeiten ausprobieren.
Kleine Rückschlage und Lernblockaden sind normal, bringe Abwechslung in deine Lernroutine. Ansonsten kann es durchaus auch passieren, dass sich dein Körper daran gewöhnt, nur an diesem einen Schreibtisch, an dem du immer lernst, produktiv zu sein, und du hast das Gefühl, dass du dich außerhalb dieses Bereichs kaum mehr konzentrieren kannst. Auch das richtige Lernen zu erlernen braucht Zeit, stress dich also nicht selbst. Alles kommt mit der Zeit, du schaffst das! Ich verspreche dir, hast du erst einmal die optimale Lernroutine für dich gefunden, dann fängst du sogar an Gefallen daran zu finden, und siehe da, auf einmal macht die ganze Lernerei für dein Medizinstudium im Ausland sogar auch ein wenig Spaß.