Diabetologe

MUDr. Andreas Zehetner

MUDr. Andreas Zehetner

CO-Founder von futuredoctor

Lesezeit: 7 Minuten
Zuletzt aktualisiert: 5. November 2024

☝️ Das Wichtigste in Kürze

  • Die Diabetologie ist das Fachgebiet der Humanmedizin, das sich mit der Diagnostik und Behandlung von Diabetes mellitus befasst.
  • Es gibt unterschiedliche Formen von Diabetes, die eine entsprechend unterschiedliche Herangehensweise erfordern.
  • Die Diabetologie ist ein Teilbereich der Inneren Medizin. Die hier zu absolvierende Ausbildung zum Facharzt dauert 6 Jahre.

📖 Inhaltsverzeichnis

Ein Diabetologe ist ein Arzt, der sich auf die Behandlung von Diabetes spezialisiert hat. Dieser Fachbereich, die Diabetologie, umfasst die Diagnostik und Therapie von unterschiedlichen Diabetesformen. Diabetologen arbeiten eng mit anderen Ärzten und Spezialisten anderer Berufe zusammen, um die bestmögliche Versorgung der Patienten zu gewährleisten. In diesem Artikel erfährst du alles über die Aufgaben eines Diabetologen, die erforderliche Ausbildung und interessante Details zur Zuckerkrankheit.

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Was macht ein Diabetologe?

Ein Diabetologe ist ein auf Diabetes spezialisierter Facharzt. Die im Volksmund auch als "Zuckerkrankheit" bezeichnete Stoffwechselerkrankung ist nicht heilbar, so dass Diabetes-Patienten ihren Arzt lebenslang regelmäßig aufsuchen müssen. Entsprechend ist ein gutes Verhältnis zwischen dem Diabetologen und seinen Patienten wichtig.

Ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit als Diabetologe ist, dem Patienten durch unterschiedliche Maßnahmen dabei zu helfen, seinen Blutzuckerspiegel so zu kontrollieren, dass dieser sich in einem gesunden Bereich bewegt. Dies ist wichtig für die Vorbeugung von Folgeschäden, die bei Diabetes leider häufig auftreten.

Des Weiteren hast du als Diabetologe beziehungsweise Diabetologin mit verschiedenen weiteren Erkrankungen und Problemen zu tun, die bedauerlicherweise mit dem Diabetes einhergehen. Auch diese diagnostizierst und behandelst du. Außerdem lieferst du deinem Patienten Informationen und Hilfestellungen, damit dieser möglichst gut mit seiner Krankheit leben kann.

Diagnostik von Diabetes

Diabetologen diagnostizieren Diabetes mithilfe verschiedener Tests und Techniken. Dazu gehören Blutzuckermessungen, der Glukosetoleranztest und der HbA1c-Test, ein Bluttest zur Bestimmung von mit Glukose verbundenem Hämoglobin.

In der Endokrinologie und Diabetologie wird nicht nur Diabetes an sich festgestellt, sondern die Diabetes-Spezialisten ordnen auch ein, um welchen Typ von Diabetes mellitus es sich handelt. So kann die passende Behandlung gemeinsam mit dem Patienten geplant werden.

Diabetes mellitus gibt es in verschiedenen Formen

Nicht jeder Diabetes ist gleich. Je nach Art der Zuckerkrankheit leiden die Betroffenen unter unterschiedlichen Folgen und Symptomen. Für Diabetologen ist es daher wichtig, die unterschiedlichen Diabetes-Typen zu kennen und eine gezielt auf die jeweilige Erkrankung ausgerichtete Behandlung zu planen.

Diabetes mellitus Typ 1

Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse angreift. Zu den Symptomen zählen ein erhöhter Blutzuckerspiegel, häufiges Wasserlassen und unerklärlicher Gewichtsverlust. Fachärzte für Diabetologie, Innere Medizin und Endokrinologie stellen die entsprechende Diagnose. Bei Typ 1 Diabetes ist eine lebenslange Insulin-Therapie erforderlich, um die Konzentration von Zucker im Blut unter Kontrolle zu halten.

Diabetes mellitus Typ 2

Typ-2-Diabetes tritt häufig bei Menschen in der zweiten Lebenshälfte auf und wird daher auch als Altersdiabetes bezeichnet. Üblicherweise liegt eine Insulinresistenz vor, und auch ein Insulinmangel durch eine gestörte Produktion des Hormons durch die Bauchspeicheldrüse kann vorhanden sein.

Symptome sind erhöhter Blutzuckerspiegel, Müdigkeit und häufiges Wasserlassen. Zu den Risikofaktoren zählen vor allem Übergewicht und Bewegungsmangel, weshalb bei Diabetes Typ 2 häufig auch eine enge Kooperation mit einem Diabetesberater und eine Änderung des Lebensstils im Mittelpunkt der Therapie stehen.

Diabetes mellitus Typ 3

Typ 3 Diabetes ist eine seltene Form des Diabetes, die in verschiedenen Varianten auftritt. Der Diabetologe überwacht auch bei dieser Art von Zuckerkrankheit den Verlauf und erarbeitet eine genau auf den einzelnen Diabetiker abgestimmte Behandlung.

Schwangerschaftsdiabetes

Diese temporäre Form des Diabetes tritt während der Schwangerschaft auf. Die Diagnose erfolgt meist durch den Glukosetoleranztest, welcher Teil der regulären Vorsorge bei einer Schwangerschaft ist. Der erhöhte Blutzuckerspiegel beim Schwangerschaftsdiabetes kann das Wachstum des Babys beeinflussen und führt in der Regel zu einem recht hohen Geburtsgewicht, mit welchem Komplikationen bei der Geburt einhergehen können. Zudem kann es beim Baby nach der Geburt zu einer Anpassungsstörung kommen.

Kommt relativ häufig vor: Schwangerschaftsdiabetes. Diese lässt sich aber gut behandeln.

Behandlungsmethoden in der Diabetologie

Der Diabetologe und Endokrinologe setzt zur Behandlung von Diabetes mellitus gespritztes oder per Tablette eingenommenes Insulin ein. Das ist aber nicht bei allen Typen von der Zuckerkrankheit immer erforderlich. Durch eine Umstellung der Ernährung und eine gesunde Lebensweise lässt sich beispielsweise bei Typ 2 Diabetes häufig ebenfalls viel erreichen.

Sollte eine medikamentöse Therapie erforderlich sein, stimmt der Spezialist diese genau auf die Bedürfnisse des betreffenden Diabetespatienten ab.

Therapie mit Insulin

Die Insulintherapie ist essenziell bei der Behandlung von Typ-1-Diabetes. Der Diabetologe überwacht eine solche Therapie engmaschig und optimiert sie gegebenenfalls. Der Insulinmangel wird durch die externe Zufuhr kurzzeitig behoben. Eine langfristige Heilung ist bei Diabetes allerdings bislang nicht möglich, so dass die Therapie ein Leben lang fortgeführt werden muss.

Bei fortgeschrittenem Typ-2-Diabetes wird ebenfalls Insulin eingesetzt. Die Erforschung neuer Insulinarten und Therapieansätze ist ein wichtiges Gebiet für die Spezialisten der Diabetologie.

Ernährungsberatung und Änderungen des Lebensstils

Um häufig in Verbindung mit Diabetes auftretende Krankheiten wie beispielsweise Nervenschäden und Durchblutungsstörungen möglichst zu vermeiden, ist es extrem wichtig, auf die Ernährung zu achten. Auch hierzu berät der Diabetologe beziehungsweise die Diabetologin daher ausführlich.

Regelmäßige Bewegung und ausgewogene Ernährung machen das Management von Stoffwechselerkrankungen deutlich einfacher, auch wenn es dennoch einer engmaschigen Kontrolle bedarf und immer wieder eine große Herausforderung für den Diabetologen und natürlich auch die Betroffenen ist.

Die Ausbildung: So wirst du Diabetologe

Um Diabetologe beziehungsweise Diabetologin zu werden, absolvierst du zunächst ein Medizinstudium. Danach folgt die Facharztausbildung in Innerer Medizin, während der du dich auf die Fachrichtung Endokrinologie und Diabetologie spezialisierst.

Während deiner Fachweiterbildung musst du die in einer Muster-Weiterbildungsordnung vorgegebenen Bereiche durchlaufen und erwirbst dort das erforderliche Fachwissen über Diabetes und damit verbundene Erkrankungen.

Medizinstudium

Das Medizinstudium dauert sechs Jahre und endet mit dem Staatsexamen. Zunächst erlernst du die für das Verständnis der weiteren Inhalte erforderlichen Grundlagen in Anatomie, Physiologie und Biologie. Anschließend folgt dann eine auf den Beruf als Arzt beziehungsweise Ärztin vorbereitende klinische Phase des Studiums, in welcher du in jedem Bereich Kurse, Vorlesungen und Prüfungen durchlaufen musst.

Der klinische Abschnitt des Studiums wird mit einem praktischen Jahr (PJ) beendet. Anschließend legst du dann das Staatsexamen ab, nach dessen Bestehen du beispielsweise als Assistenzarzt auf einer Station arbeiten darfst. Hier kann dann deine Spezialisierung auf die Diabetologie beginnen.

Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin und Diabetologie

Die Facharzt-Weiterbildung in Innerer Medizin und Endokrinologie und Diabetologie dauert 72 Monate. Diabetologen sind während dieser Zusatzausbildung mindestens 24 Monate in der stationären Patientenversorgung tätig.

6 Monate in der Notaufnahme und 6 Monate auf der Intensivmedizin sind ebenfalls verpflichtend. Zudem musst du noch zwei weitere Fachbereiche der Inneren Medizin durchlaufen, die du selbst wählen kannst.

Die Inhalte der Weiterbildung zum Diabetologen

Die Endokrinologie als "Lehre von den Drüsen der inneren Sekretion", ist auch bei der Weiterbildung zum Diabetologen ein zentraler Bestandteil. Folgende Inhalte werden dir während deiner Ausbildung zum Facharzt/-ärztin vermittelt:

  • Diagnostik und Therapie von Diabetes mellitus
  • Management von akuten Erkrankungen und chronischen Komplikationen
  • Insulintherapie und weitere Behandlungsmethoden
  • Ernährungsberatung und erforderliche Lebensstiländerungen bei Diabetespatienten

Durch die umfassende Ausbildung, die in der Regel genauso lange wie das eigentliche Medizinstudium dauert, bist du bestens auf deine Arbeit als Diabetologe/Diabetologin vorbereitet.

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