Medizinstudium finanzieren

MUDr. Andreas Zehetner

MUDr. Andreas Zehetner

CO-Founder von futuredoctor

Lesezeit: 9 Minuten
Zuletzt aktualisiert: 5. November 2024
Finanzierungsmöglichkeiten für das Medizinstudium

☝️ Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Medizinstudium ist nicht günstig. Die Studiengebühren sowie Lebenshaltungskosten wie Miete und Ausgaben für Lebensmittel können eine erhebliche finanzielle Herausforderung darstellen.
  • Medizinstudenten haben verschiedene Möglichkeiten, ihr Studium zu finanzieren. Dazu zählen unter anderem BAföG, Studienkredite, Stipendien und Nebenjobs.
  • Sowohl in Deutschland als auch im Ausland gibt es viele Optionen zur Studienfinanzierung, so dass dein Traum vom Arbeiten als Arzt nicht am Geld scheitern muss.

📖 Inhaltsverzeichnis

Ein Medizinstudium ist eine große Herausforderung und zudem nicht günstig. Ob BAföG, Studienkredit, Stipendium oder andere Optionen für dich am besten geeignet sind, um dein Studium zu finanzieren, ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Wir möchten dir in diesem Beitrag einen Überblick über die verfügbaren Finanzierungsmöglichkeiten bieten und zeigen, dass du deinen Traum vom Medizinstudium nicht aufgrund von finanziellen Hürden aufgeben musst.

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Die Finanzierung des Studiums muss gut geplant sein

Der Beginn des Medizinstudiums ist ein großes Abenteuer. Vorher sollte allerdings die Finanzierung geklärt sein, da andernfalls ein unbelastetes Studieren nicht möglich ist. Wenn aber zum ohnehin vorhandenen Lernstress noch finanzielle Sorgen hinzukommen, kann das im schlimmsten Fall schnell dazu führen, dass du dich nicht auf das eigentliche Thema konzentrieren kannst und so deinen Abschluss gefährdest.

Es ist daher gewissermaßen eine Grundvoraussetzung, dass sichergestellt ist, dass die Zahlung deiner Miete pünktlich erfolgen kann und auch die Finanzierung der Studiengebühren klar ist.

Unabhängig davon, ob du dein Medizinstudium im Ausland oder in Deutschland absolvierst: Sammle frühzeitig die Informationen, die du benötigst, um für deine ärztliche Ausbildung einen funktionierenden Finanzplan zu erstellen.

Kosten und Ausgaben

Als Medizinstudent musst du viele Dinge bezahlen. Diese Ausgaben müssen klug geplant und finanziert werden. Es ist daher sinnvoll, dir vor dem Start ins Medizinstudium zunächst eine Liste mit allen Ausgaben zu machen, die du als Student berücksichtigen musst.

Wie viel Geld du für die einzelnen Punkte deiner Liste ausgibst, hängt sehr von den individuellen Gegebenheiten ab. So ist das Leben als Student im Ausland zum Beispiel mit anderen finanziellen Herausforderungen verbunden, als das Studieren an einer vom Staat finanzierten Hochschule in Deutschland.

Auch die Frage, ob Eltern, Familie oder andere Geldgeber dich fördern, oder ob du für alles alleine aufkommen musst, kann bei der Planung der Finanzierung eine Rolle spielen. In den nächsten Abschnitten gehen wir genauer auf die Kostenpunkte ein, mit denen sich die Studierenden üblicherweise auseinandersetzen sollten.

Studiengebühren und Semesterbeiträge

Beim Medizinstudium fallen Semestergebühren an. Wie hoch diese sind, variiert je nach Bundesland und Universität. An privaten Unis und im Ausland fallen die Gebühren normalerweise deutlich höher aus als an staatlichen deutschen Hochschulen, was natürlich auch bezüglich der Finanzierung noch einmal mit anderen Herausforderungen einhergeht. In den Semestergebühren ist häufig bereits ein Studierenden-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr enthalten.

Bücher und andere Lernmaterialien

Die meisten Bücher lassen sich zwar in der Universitätsbibliothek ausleihen, allerdings benötigst du zahlreiche von ihnen das ganze Semester über regelmäßig. Die von der Bibliothek gewährte Lesezeit reicht somit nicht aus, so dass es nötig wird, das Buch zu kaufen.

Als Studierender der Medizin benötigst du zudem Kittel, Präparationsbesteck, ein Stethoskop und andere Ausstattungsgegenstände. Es lohnt sich hier unter Umständen, diese Dinge gebraucht von ehemaligen Studenten zu erwerben.

Lebenshaltungskosten während des Studiums

Neben den Ausgaben für das eigentliche Medizinstudium musst du auch Geld für Wohnung beziehungsweise WG-Zimmer oder Ähnliches einplanen. Essen, Kleidung und Freizeit fallen ebenfalls ins Gewicht. Indem du weißt, wie viele Euro pro Monat du für diese Dinge ausgibst, siehst du, wo Einsparpotenzial vorhanden ist und wie viel Geld mindestens monatlich auf Konto eingehen muss, um nicht in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.

Spart kosten und macht Spaß: Das Wohnen in einer WG.

Medizinstudium finanzieren: die verschiedenen Möglichkeiten

Auch wenn ein Medizinstudium teuer sein kann, gibt es glücklicherweise viele Finanzierungsmöglichkeiten. Unabhängig davon, ob du in Deutschland oder im Ausland studieren möchtest, gibt es zahlreiche Wege, die Kosten zu decken. Angefangen bei BAföG über Studienkredite bis hin zu Stipendien und Nebenjobs, stehen dir vielfältige Optionen offen.

Auch der umgekehrte Generationenvertrag kann eine gute Finanzierungsmöglichkeit sein. In den folgenden Abschnitten erfährst du, welche Unterstützung dir während des Medizinstudiums zur Verfügung steht und wie du die herausfordernde Studienzeit auch finanziell erfolgreich meistern kannst. So ist der Weg zum Abschluss und zum Arbeiten als Arzt frei.

Studentenjobs

Das Studium selbst wird dir nicht bezahlt, sondern es kostet Geld. Ein Nebenjob kann daher eine gute Option sein, um während des Medizinstudiums Geld zu verdienen, so dass du Lebensmittel, Unterkunft und weitere Kosten bezahlen kannst.

Viele Studierende arbeiten während der Semesterferien oder abends. Unter Umständen ist es möglich, mit dem Nebenjob nicht nur Einkommen zu generieren, sondern auch gleich noch praktische Erfahrungen zu sammeln, die dir im weiteren Verlauf des Studiums und später als Arzt nützlich sind. Manche Studenten arbeiten zum Beispiel als studentische Hilfskräfte an der Uni oder als Aushilfen im Krankenhaus.

Wichtig ist immer, dass du die Arbeit gut mit dem Alltag in deinem Studium vereinbaren kannst, denn schließlich möchtest du dieses ohne unnötige Verzögerungen abschließen, um dann als Arzt arbeiten zu können und keine Nebenjobs mehr ausführen zu müssen.

Geeignete Nebenjobs für Medizinstudenten

Die folgende Liste bietet dir einen Überblick über Jobs, die sich im Medizinstudium als regelmäßige Tätigkeit oder zwischen den Semestern in der vorlesungsfreien Zeit anbieten:

  • Studentische Hilfskraft an Universitäten
  • Nachtwachen und andere Aushilfstätigkeiten in einer Klinik
  • Nachhilfe geben in naturwissenschaftlichen Fächern
  • "Haken halten" im OP

Wenn ein Student bereits eine entsprechende Ausbildung hat, bietet es sich natürlich an, in diesem Bereich auch neben dem Studium tätig zu sein. So arbeiten zum Beispiel viele Studierende im Rettungsdienst oder in der Pflege. Da hier regelmäßig Hilfe gesucht wird, ist es normalerweise nicht sonderlich schwer, eine Möglichkeit zu finden, die Arbeitszeiten so zu gestalten, dass sie sich mit dem Studium vereinbaren lassen.

Nachhilfe in naturwissenschaftlichen Fächern geben ist ein sehr gefragter Nebenjob.

Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG)

Das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) wurde geschaffen, um Studenten einen finanziellen Rückhalt zu bieten. Mit dem Geld kannst du einen Teil deiner Studienkosten decken. Ob du eine Förderung in Form von BAföG bekommst und wie hoch diese ausfällt, hängt vom Einkommen deiner Eltern und von der Zahl und dem Unterstützungsbedarf von anderen Kindern in deiner Familie ab. Zum Teil muss das erhaltene Geld nach Abschluss des Studiums zurückgezahlt werden, dafür gelten jedoch moderate Zeitrahmen und Konditionen.

Wichtige Informationen zum Antrag kannst du beim Studierendenwerk deiner Uni erhalten, wo auch direkt BAföG-Anträge bereitgehalten werden.

Stipendien

Ein Stipendium ist eine hervorragende Möglichkeit, dein Medizinstudium zu finanzieren, ohne später Schulden zurückzahlen zu müssen. Sowohl Universitäten als auch viele Stiftungen und private Organisationen bieten Stipendien für angehende Mediziner an.

Die Voraussetzungen und Förderungen variieren je nachdem, um was für ein Stipendium es sich handelt. Daher ist es wichtig, dass du vorher gut recherchierst und dadurch weißt, für welche Stipendien du eine Chance haben könntest.

Manche Stipendien beziehen sich auf die Finanzierung der Studiengebühren, andere bieten auch Unterstützung für Unterkunft und Lebenshaltungskosten. Bei den Beratungsstellen des Deutschen Studentenwerkes kannst du dich zu den für dich geeigneten Möglichkeiten beraten lassen.

Studienkredit

Ein Studienkredit ist so konzipiert, dass du genau die Konditionen für den Kredit erhältst, die zu deiner Situation als Student passen. Die Rückzahlung des Kredits beginnt in der Regel erst, nachdem du das Medizinstudium abgeschlossen hast. Du bist dann also als Arzt tätig und hast die entsprechenden Möglichkeiten und das Einkommen, um das Darlehen problemlos zurückzuzahlen.

Viele Studienkredite sind so ausgelegt, dass du nicht die komplette Summe zu Beginn ausgezahlt bekommst. Stattdessen hast du monatlich Zugriff auf einen festen Betrag, sodass du auch als Student quasi einen festen monatlichen Geldeingang hast, mit dem du deine Kosten finanzierst.

Umgekehrter Generationenvertrag

Der umgekehrte Generationenvertrag ist eine innovative Art der Studienfinanzierung. Es handelt sich dabei gewissermaßen um private Bildungsfonds, welche die Kosten deines Medizinstudiums übernehmen.

Im Gegenzug verpflichtest du dich, während deiner ärztlichen Tätigkeit einen festgelegten Prozentsatz deines Einkommens für einen bestimmten Zeitraum in den Fonds einzuzahlen. Aus diesem können dann die Kosten der nächsten Generation von Studenten finanziert werden.

Der umgekehrte Generationenvertrag ist eine interessante Alternative zum Kredit. Du musst dir als Student keine finanziellen Sorgen machen und die Rückzahlung erfolgt so, dass du es dir auf jeden Fall leisten kannst.

Besondere Herausforderungen beim Studium im Ausland

Ein Medizinstudium im Ausland bringt besondere Herausforderungen mit sich. Neben der Finanzierung müssen die zukünftigen Ärzte die Sprache und Kultur des Gastlandes meistern. Die Anerkennung der Abschlüsse in Deutschland ist mit den von uns empfohlenen Universitäten im Ausland zum Glück Formsache, muss aber ebenfalls in Angriff genommen werden.

Möglicherweise hast du das Glück, im Ausland BAföG zu erhalten, auch wenn du bei einem Studium in Deutschland aufgrund des Einkommens deiner Eltern nicht dafür infrage gekommen wärst. Da deine Ausgaben im Ausland höher sind, gibt es mehr deutsche Studenten, die diese Förderung im Ausland erhalten können.

Ein Auslandsstudium bietet beste Voraussetzungen, um später gutes Geld zu verdienen

Zahlreiche Abiturienten fragen sich Jahr für Jahr, ob es sinnvoll ist, ein Medizinstudium im Ausland zu absolvieren. Die mit einem solchen Studium verbundenen hohen Ausgaben sind ein wichtiges Thema und ein häufiges Gegenargument. Allerdings solltest du bedenken, dass du ein für das Studium aufgenommenes Darlehen in der Regel später gut zurückzahlen kannst. Schließlich sichert dir deine Approbation ein gutes Einkommen. Zahlreiche Ärzte sind diesen Weg bereits gegangen und bereuen die Entscheidung nicht.

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