Herzchirurg: Operieren am Herzen

MUDr. Andreas Zehetner

MUDr. Andreas Zehetner

CO-Founder von futuredoctor

Lesezeit: 6 Minuten
Zuletzt aktualisiert: 5. November 2024

☝️ Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Herzchirurg ist ein Facharzt, der sich auf Operationen am Herzen und den umliegenden Gefäßen spezialisiert hat.
  • Zu den typischen Operationen in der Herzchirurgie zählen Bypass-OPs, der Ersatz von Herzklappen und Herztransplantationen.
  • Herzchirurgen arbeiten eng mit Kardiologen und weiteren Ärzten zusammen, um eine umfassende Versorgung des Patienten zu gewährleisten.
  • Um Herzchirurg zu werden, musst du 6 Jahre lang Medizin studieren und eine ebenfalls 6 Jahre dauernde Weiterbildung zum Facharzt für Herzchirurgie absolvieren.

📖 Inhaltsverzeichnis

Die in diesem Artikel thematisierte Herzchirurgie zählt zu den wohl spannendsten Fachgebieten der Medizin. Ein Herzchirurg führt Eingriffe am Herzen durch und muss sich daher anatomisch bestens in diesem Gebiet auskennen. Die Tätigkeit ist anspruchsvoll und mit teilweise hohen körperlichen und mentalen Belastungen verbunden. Um Kardiochirurg werden zu können, musst du nach dem sechsjährigen Medizinstudium eine umfassende sechsjährige Facharzt-Weiterbildung machen.

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Was ist ein Herzchirurg?

Die Herzchirurgie ist das Fachgebiet, welches auf Operationen am Herzen und der Gefäße im umliegenden Bereich spezialisiert ist. Da das Herz ein äußerst komplexes Organ ist, benötigst du als Arzt oder Ärztin auf dem Gebiet der Kardiochirurgie ein umfangreiches Fachwissen und gute feinmotorische Fähigkeiten.

Die Herzchirurgie ist ein Spezialgebiet der Chirurgie. Bei Eingriffen am und um das Herz arbeitest du hier eng mit mehreren anderen Fachbereichen zusammen und versuchst, durch deine Herzoperation, den Betroffenen ein großes Stück Lebensqualität zurückzubringen und möglicherweise sogar ihr Leben durch die Behandlung zu retten.

Die Ausbildung zum Herzchirurgen

Wenn du das Ziel hast, Facharzt/-ärztin für Herzchirurgie zu werden, musst du zunächst das 6 Jahre dauernde Medizinstudium absolvieren und mit dem Staatsexamen abschließen.

Nach erfolgreicher Prüfung kannst du dir dann als Arzt/Ärztin ein Krankenhaus als Arbeitgeber suchen und die Facharzt-Weiterbildung für Kardiochirurgie beginnen. Diese dauert ebenfalls 6 Jahre und umfasst unter anderem:

Indem du während deiner Facharztausbildung in verschiedenen Bereichen tätig bist, bekommst du ein umfassendes Wissen über die verschiedenen Krankheiten, die für dich als Arzt/Ärztin in der Kardiochirurgie relevant sein werden und deren Behandlung. Du erlernst die Fähigkeiten, die du benötigst, um später selbst eine Herz-OP durchführen zu können.

Ob du während deiner Aus- und Weiterbildung den Titel "Dr. med." erwirbst, ist eine individuelle Entscheidung. Theoretisch kannst du zwar auch ohne Doktortitel als Facharzt in der Herzchirurgie tätig sein, der "Dr. med." ist aber in der Regel für die eigene Karriere förderlich und wird daher von den meisten Fachärzten in den eigenen beruflichen Weg integriert.

Herzchirurgie in der Klinik: typische Eingriffe am Herz

In der Herzchirurgie führst du gemeinsam mit einem kompetenten Team eine Vielzahl an unterschiedlichen Eingriffen an Herz, Herzgefäßen und in der näheren Umgebung des Organs durch. Neben den eigentlichen Eingriffen gehören auch deren Vor- und Nachbereitung sowie eine umfassende Diagnostik zu deinen Aufgaben. Wir stellen dir nun ein paar typische OPs im Bereich des Herzens vor, die dir in der Herzchirurgie regelmäßig begegnen werden.

Bypass

Bei der Bypass-Operation wird ein verengtes oder blockiertes Blutgefäß durch eine "Umgehung" überbrückt, so dass sichergestellt ist, dass das Herz mit Sauerstoff versorgt wird. Je nach Umfang der Herzoperation und verwendeter Technik kann diese bei der Bypass-OP am offenen Herzen mit Hilfe der Herz-Lungen-Maschine oder am geschlossenen Herzen durchgeführt werden.

Operationen an der Herzklappe

Die Herzklappe dient dazu, den Rückfluss von Blut in die venösen Gefäße zu verhindern und hilft somit dabei, die Blutzirkulation und die Versorgung des Körpers mit Sauerstoff sicherzustellen. Bei Verletzungen oder angeborenen Schädigungen an der Herzklappe kann nicht mehr genug Blut durch den Körper gepumpt werden, das Herz ist belastet und die Leistungsfähigkeit stark eingeschränkt.

Für die Behandlung einer Herzerkrankung ist es in manchen Fällen unumgänglich, eine geschädigte Herzklappe zu reparieren oder zu ersetzen. Dafür stehen sowohl mechanische als auch biologische Ersatzklappen zur Verfügung.

Herzschrittmacher-Implantation

Ist der Rhythmus des Herzens gestört oder besteht die Gefahr, dass der Herzschlag aussetzt, kann der Chirurg einen Herzschrittmacher implantieren. Dieser überwacht den Herzrhythmus und reguliert ihn mit Hilfe von elektrischen Impulsen. Je nach Art des Herzschrittmachers kann dieser von außen wieder aufgeladen oder muss nach ungefähr 10 Jahren durch einen weiteren Eingriff ausgetauscht werden.

Eine der vielen Aufgaben: Die Herzschrittmacher-Implantation

Ablationsverfahren

Bei bestimmten Arten von Herzrhythmusstörungen ist die Behandlung durch diese Art von Operation möglich. Der Herzchirurg verödet dabei einen kleinen Bereich des Herzgewebes, um unerwünschte Signale in diesem Bereich zu unterbrechen. Die Methode ist minimalinvasiv, da sie per Herzkatheder durchgeführt werden kann und der Thorax somit nicht eröffnet werden und die Herz-Lungen-Maschine nicht zum Einsatz kommen muss. Sie ist damit eine vergleichsweise geringe Belastung.

Herztransplantation

Die Transplantation eines Herzens ist einer der komplexesten Eingriffe in der Herzchirurgie. Die Ärzte ersetzen dabei das schwer erkrankte und nicht mehr leistungsfähige Herz durch das Spenderherz eines Verstorbenen. Bei einem solchen Eingriff arbeiten zahlreiche Kollegen Hand in Hand, und es ist eine umfassende und lebenslange Nachsorge erforderlich. Es gilt dabei vor allem, zu verhindern, dass das neue Herz vom Körper als Fremdkörper betrachtet und abgestoßen wird.

Zukunft der Herzchirurgie: ein Ausblick

Wie alle Bereiche in der Medizin entwickelt sich auch das Fachgebiet der Herzchirurgie kontinuierlich weiter. Dank moderner Techniken kann eine Herz-OP heutzutage hochpräzise durchgeführt werden. Der Einsatz von Robotern kann dazu beitragen, dass weniger Verletzungen beim Operieren entstehen und selbst eine hochkomplexe Situation gut gemeistert werden kann.

Neue Materialien, künstliche Herzklappen und -gefäße sowie viele weitere innovative Technologien ermöglichen es heutzutage, Herzpatienten zu helfen, die früher keine Chance hatten.

Welche Herausforderungen musst du als Herzchirurg bewältigen?

Als Arzt oder Ärztin in der Herzchirurgie stehst du jeden Tag vor großen Herausforderungen. Während deinem Einsatz im OP stehst du oftmals viele Stunden am Stück am Tisch. Dies ist eine nicht zu unterschätzende mentale und auch körperliche Belastung. Eine entsprechende Fitness und Belastbarkeit sollte daher auf jeden Fall vorhanden sein, denn während einer Herz-OP ist es nicht möglich, einfach eine Pause einzulegen.

Präzision ist bei allen Eingriffen rund um das Herz entscheidend. Das gilt besonders für die Behandlung kleiner und empfindlicher Gefäße sowie natürlich für jede Operation am offenen Herzen. Teamfähigkeit ist eine weitere wichtige Voraussetzung, denn oft arbeitest du eng mit den Teams anderer Bereiche der Chirurgie und der Kardiologie zusammen und musst genau erkennen, wann wer zuständig ist.

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