Kinderarzt werden

MUDr. Andreas Zehetner

MUDr. Andreas Zehetner

CO-Founder von futuredoctor

Lesezeit: 10 Minuten
Zuletzt aktualisiert: 24. Juni 2024

☝️ Das Wichtigste in Kürze

  • Die Facharztausbildung in der Pädiatrie dauert in der Regel fünf bis sechs Jahre und umfasst eine Weiterbildung und praktische Arbeit in verschiedenen Bereichen der Medizin.
  • Kinderärzte können in den unterschiedlichsten Bereichen wie beispielsweise in der Kinderklinik, einer eigenen Kinderarztpraxis oder auch in der Forschung arbeiten.
  • Als Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin behandelst du Kinder und Jugendliche von der Geburt bis ins Jugendalter.
  • Zu den typischen Aufgaben gehören die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen, die Betreuung von Patientinnen und Patienten sowie deren Eltern in der Praxis oder Klinik.

📖 Inhaltsverzeichnis

Um Kinderarzt werden zu können, musst du ein Studium der Humanmedizin und eine anschließende Facharztausbildung für Pädiatrie absolvieren. Als Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin behandelst du dann Kinder und Jugendliche. Die Weiterbildung dauert ungefähr fünf Jahre und erfolgt in der Regel, während du als Arzt in einer Klinik tätig bist.

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Was genau macht ein Kinderarzt?

Ein Kinderarzt oder eine Kinderärztin hat eine abgeschlossene Facharztausbildung für Kinder- und Jugendmedizin. Diese Ärzte behandeln Patienten der folgenden Altersgruppen:

  • Neugeborene
  • Säuglinge
  • Kleinkinder
  • Kinder
  • Jugendliche

Neben Diagnostik und Behandlung spielen auch Vorsorge und Prävention beim Kinderarzt eine wichtige Rolle.

Genau wie in anderen Fachbereichen wird auch in der Kinderheilkunde auf drei grundlegende Säulen zurückgegriffen: Anamnese, Diagnose und Therapie:

Anamnese

Bei der Erhebung der Krankengeschichte des Kinders befragt der Arzt die Eltern und je nach Alter auch den Patienten selber. So lassen sich wichtige Informationen zu Symptomen, früheren Erkrankungen, bisherigem Verlauf und gegebenenfalls auch familiären Gesundheitsproblemen sammeln. Diese Daten können dann dabei helfen, genaue Diagnosen zu stellen und die für das betreffende Kind passende Behandlung einzuleiten.

Diagnostik

Die genaue Diagnose erfolgt anhand verschiedener Untersuchungen. Dazu können unter anderem die körperliche Untersuchung, ein Blutbild, Röntgen oder ein Ultraschall zählen. Ziel der Diagnostik ist es, sicher festzustellen, welche Erkrankungen oder Entwicklungsstörungen vorliegen.

Therapie

Nach dem eine bestimmte Erkrankung oder Störung diagnostiziert wurde, folgt die Behandlung. Je nach Art kann das Ziel davon die vollständige Heilung oder die Verringerung der Symptome sein. Ob die Therapie durch den/die Kinderarzt/-Ärztin selbst erfolgt, oder ob eine Überweisung des jungen Patienten an eine Klinik oder einen Arzt mit entsprechender Ausbildung und Spezialisierung erforderlich ist, hängt von den Erkrankungen und dem einzelnen Fall ab.

Elternarbeit ist ein wesentlicher Teil der Arbeit als Facharzt/-Ärztin für Pädiatrie

Ein Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin muss nicht nur mit den kleinen Patienten einfühlsam und geschickt umgehen können. Ein wesentlicher Teil vom Berufsbild ist nämlich die Arbeit mit den Eltern von den Kindern und Jugendlichen.

Diese machen sich verständlicherweise oft Sorgen um ihre Kinder, und das nicht immer unbegründet. Hier ist es wichtig, im oft stressigen Arbeitsalltag die empathische und unterstützende Begleitung der ganzen Familie nicht aus den Augen zu verlieren.

Eltern und Kinderarzt/-Ärztin sind nicht immer einer Meinung

Auch wenn die allermeisten Mütter und Väter das Beste für ihre Kinder wollen, handeln leider nicht alle von ihnen so, wie es der Pädiater empfiehlt. Hier müssen die Fachärzte ein gutes Empfinden dafür haben, welche Entscheidungen den Sorgeberechtigten des Kindes vorbehalten sind, und wo es sich um eine handfeste Kindeswohlgefährdung handelt.

Leider werden dir als Facharzt/-Ärztin für Kinder und Jugendmedizin im Arbeitsalltag immer wieder auch Fälle begegnen, bei denen du aufgrund einer solchen Gefährdung eingreifen musst. 

Die Garantenstellung der Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin

Der Beruf des Kinderarztes bringt eine besondere Verantwortung gegenüber den behandelten Kindern und Jugendlichen mit sich. Der Kinderarzt ist daher verpflichtet, im Ernstfall schnell und umfassend zu handeln. Das beinhaltet neben der Behandlung des kleinen Patienten beziehungsweise der Patientin in manchen Fällen auch die Zusammenarbeit mit Schulen, Jugendämtern und andern Behörden.

Die Garantenstellung bedeutet allerdings nicht, dass Datenschutz in diesem Job keine Rolle spielt. Sensible Patientendaten dürfen auch von Kinderarzt/-ärztin nur dann weitergeleitet werden, wenn dies zum Wohle des Kindes zwingend erforderlich ist oder eine klare Einwilligung der Sorgeberechtigten vorliegt.

Die Entwicklung von Kindern begleiten

Nicht jede Tätigkeit im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin findet mit kranken Kindern statt. Als Kinderarzt beziehungsweise Kinderärztin hast du dich wichtige Aufgabe, die Entwicklung von Kindern anhand verschiedener Vorsorgeuntersuchungen zu überwachen. So können angeborene und erworbene Krankheiten, Entwicklungsstörungen und Behinderungen frühzeitig erkannt werden. In vielen Fällen ist das essenziell, um dem Kind die Hilfe zukommen zu lassen, die es für eine bestmögliche Entwicklung benötigt.

Als Kinderarzt behandelst du Säuglinge bis ins Teenager-Alter. Mit spätestens 18 Jahren geht´s dann weiter zum Allgemeinmediziner.

Zusammenarbeit mit vielen anderen Fachrichtungen

Wenn du Kinderarzt/-ärztin bist, legen Eltern das Schicksal ihre Kinder buchstäblich in deine Hände. Du musst aber nicht nur Verständnis für ihre Sorgen und Ängste haben, sondern auch jederzeit wissen, wenn die Patienten bei einem anderen Arzt besser aufgehoben wären.

Dies ist in der Kinder- und Jugendmedizin dann häufig der Fall, wenn es um komplexe Diagnosen und Erkrankungen geht. Deine Aufgabe ist es, zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Fach-Bereich zu überweisen und es dir einzugestehen, dass trotz deiner umfassenden Ausbildung andere Ärzte besser geeignet sein können. 

Treten bei Kindern und Jugendlichen beispielsweise Sehstörungen auf, überweist du sie an einen Augenarzt. Schwerwiegende Entwicklungsstörungen sind in einem darauf spezialisierten Zentrum abzuklären und Probleme mit dem Bewegungsapparat fallen in den Bereich des Orthopäden.

Auch in einzelnen Fachgebieten kannst du dich auf Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen spezialisieren

In fast allen Fachbereichen gibt es Ärzte, die eine zusätzliche Ausbildung für die Besonderheiten bei Kindern und Jugendlichen absolviert haben. Das ist auch sehr wichtig, da es in jedem Bereich Besonderheiten gibt, durch die sich die jüngeren Patienten von Erwachsenen unterscheiden. Ein Kind ist kein "kleiner Erwachsener", sondern hat beispielsweise bezüglich Stoffwechsel, Immunabwehr und Heilungschancen ganz andere Voraussetzungen.

Auch hier bietet sich für Kinderärzte ein interessantes Betätigungsfeld. Interessierst du dich neben der Pädiatrie noch für einen weiteren Fachbereich, ist eine entsprechende Weiterbildung und Spezialisierung möglicherweise eine gute Option für dich.

Auch ohne Spezialisierung musst du über die verschiedenen Fachgebiete Bescheid wissen 

Selbst wenn du dich als Kinderarzt nicht spezialisierst, ist es wichtig, komplexe Erkrankungen und Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Für die genaue Diagnostik und Therapie kannst du das Kind dann zwar zum Spezialisten überweisen, zunächst bist du als Kinderarzt aber die erste Anlaufstelle für Mütter und Väter.

Aus diesem Grund musst du weit mehr können, als nur Kinderkrankheiten zu behandeln. Du musst sehen, wenn Probleme auftreten, die frühzeitig angegangen werden müssen. So kannst du den dir anvertrauten Kindern und Jugendlichen bestmöglich helfen.

Die Voraussetzungen für die Ausbildung zum Kinderarzt/-ärztin

Für den Job als Kinderarzt ist zunächst einmal das Studium der Humanmedizin inklusive bestandenem Staatsexamen erforderlich.

Nach dem Studium der Medizin folgt dann die Facharzt-Weiterbildung. Diese dauert für die Facharztrichtung Pädiatrie üblicherweise 5-6 Jahre und umfasst sowohl praktische Ausbildung als auch theoretische Inhalte.

Während der Ausbildung arbeitet der/die angehende Facharzt/-ärztin in verschiedenen Bereichen, um das Tätigkeitsfeld von Kinderärzten aus unterschiedlichen Perspektiven kennenzulernen und entsprechende Fähigkeiten zu erwerben.

Nicht nur die fachliche Kompetenz ist wichtig

Neben einer fachlich fundierten Ausbildung sind auch emotionale und soziale Fähigkeiten eine wichtige Voraussetzung für die Tätigkeiten, die ein/eine Kinderarzt/-ärztin im Beruf ausführt. Es geht dabei nämlich um deutlich mehr Aspekte als nur um Karrierechancen und ein gutes Gehalt.

Ein Kinderarzt beziehungsweise eine Kinderärztin muss sowohl mit Säuglingen als auch mit älteren Kindern gut umgehen können, auch wenn diese in vielen Fällen Angst haben und nicht zur Kooperation bereit sind.

Kinder sowie auch deren Müttern und Väter müssen in schwierigen und manchmal in lebensverändernden Situationen einfühlsam begleitet werden, oftmals über eine lange Zeit.

Die möglicherweise größte Hürde ist die Zulassung zum Studium

Wer nach dem Abitur Kinderarzt/-ärztin werden möchte, steht zunächst einmal vor der Herausforderung, überhaupt für das Studium der Humanmedizin zugelassen zu werden. Hier sind nämlich deutlich weniger Studienplätze als Bewerber vorhanden.

Die Voraussetzungen für die Weiterbildung in der Pädiatrie im Ausland erwerben

Wer nicht an einer deutschen Uni angenommen wird, dennoch aber unbedingt Pädiater werden möchte, hat zum Glück die Chance, Humanmedizin für einen Teil der Zeit oder die vollen 6 Jahren in anderen Ländern zu studieren. Wichtig ist hierbei, sich für eine Hochschule zu entscheiden, an der zwar die Zugangsvoraussetzungen besser sind, die aber dennoch eine ebenso gute Ausbildung für Kinderärzte wie die Universitäten in Deutschland bietet. 

Schließlich muss sichergestellt sein, dass dein im Ausland erworbener Abschluss als gleichwertig zum deutschen Staatsexamen anerkannt wird und du die Zulassung als Arzt/Ärztin in Deutschland bekommst.

Wie hoch ist das Gehalt als Facharzt für Pädiatrie?

Als ausgebildete/r Kinderarzt/-ärztin verdienst du recht gut. Angestellte Kinderärzte in einer Klinik verdienen im Schnitt ungefähr 70.000 bis 90.000 Euro jährlich, je nach Stelle und Berufserfahrung. In einer eigenen Praxis mit Zulassung der Kassenärztlichen Vereinigung kann dein Einkommen unter Umständen noch deutlich höher sein.

Während der Dauer der Weiterbildung zum Pädiater bist du meist als angestellter Arzt an einer Klink tätig. Hier verdienen die angehenden Fachärzte meistens ungefähr zwischen 55.000 und 65.000 Euro jährlich.

Das Geld ist nicht der wichtigste Faktor bei der Ausbildung zum Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin

Bei deiner Entscheidung für den Beruf als Kinderarzt beziehungsweise Kinderärztin sollte jedoch nicht nur das Gehalt für dich ausschlaggebend sein. Schließlich geht die Tätigkeit in diesem Fachgebiet mit einer großen Verantwortung einher. Wenn du zu Dienstbeginn den Behandlungsraum betrittst, weist du meistens nicht, was die am heutigen Tag erwartet und musst dennoch allen hohen Ansprüchen gerecht werden und die verantwortungsvollen Aufgaben souverän meistern.

Zukunftsaussichten in der Kinder- und Jugendmedizin

Die beruflichen Perspektiven in der Pädiatrie sehen auch zukünftig vielversprechend aus. Zwar hat sich die Art der auftretenden Krankheiten und ihre Behandlung verändert, kompetente Fachärzte werden heute jedoch dringender denn je benötigt.

Während einige Kinderkrankheiten ihren Schrecken verloren haben oder dank wirksamer Impfungen fast gar nicht mehr auftreten, gibt es nun andere Inhalte, die an Bedeutung gewonnen haben. Einige Erkrankungen, die früher noch nicht richtig erforscht waren und daher auch nicht erkannt wurden, können nun erfolgreich behandelt werden. Dafür ist allerdings ein umfassendes Verständnis der Krankheit und gegebenenfalls die Überweisung an den richtigen Spezialisten erforderlich.

Als Facharzt/-ärztin wird du zukünftig die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen über teilweise lange Zeiträume hinweg begleiten.

Lebenslanges Lernen spielt für Kinderärzte eine besonders wichtige Rolle

Für Kinderärzte ist es unerlässlich, sich während ihrer gesamten Berufszeit weiterzuentwickeln. Nach der Facharztausbildung endet die Weiterbildung nämlich nicht. Ständig gibt es neue medizinische Erkenntnisse. Es werden innovative Behandlungsansätze und Technologien erforscht, die es während deiner Ausbildung möglicherweise noch nicht gab, die du als fertiger Facharzt aber dennoch kennen solltest.

Daher ist es wichtig, die Weiterbildung nicht zu vernachlässigen und sich ständig weiterzuentwickeln. Fachärzte müssen regelmäßig an Fortbildungen teilnehmen, um in der Praxis stets auf dem neuesten Stand zu sein.

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