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Es ist kein Mythos, dass der Lernstoff im Medizinstudium umfangreich und vielfältig ist. Innerhalb der Jahre sammelt sich so einiges an Wissen an, das bei den Prüfungen wieder hervorgerufen werden soll. Aber wie schaffe ich es, mir die Lerninhalte schnell und sicher anzueignen? Mit den richtigen Lernmethoden ist auch dies kein Hexenwerk, weshalb euch hier einige Tipps und Tricks mit auf den Weg gegeben werden sollen.
Um die beste Lernmethode für sich selbst zu finden, ist es wichtig herauszufinden, welche Art von Lerntyp du bist. Dabei ist jedoch zu beachten, dass nicht nur eine, sondern mehrere Lerntypen auf einen zutreffen können und die Vereinigung dieser das beste Ergebnis erzielt. Ein paar der verschiedenen Lerntypen sind der visuelle-, auditive-, motorische- und kommunikative Lerntyp. Um spezielle Tipps für deinen individuellen Lerntyp zu erhalten, kannst du bei dem Artikel „Welcher Lerntyp bin ich?“ vorbeischauen.
Aus den vielen Lernmethoden, die ich bereits ausprobiert habe, sind mir ein paar besonders hilfreich gewesen: Die Core-Methode, kurze und knappe Zusammenfassungen schreiben und das aktive Abrufen von gelernten Inhalten, die ich nun vorstellen werde.
1. Die Core-Methode
Bei der Core-Methode geht es darum, von „innen nach außen“ zu lernen, sprich, zuerst mit den wichtigsten Lerninhalten anzufangen und diese dann Stück für Stück auszuarbeiten. Hierbei kannst du die Lerninhalte in drei verschiedene Kategorien einstufen: Kerninformationen, Zusatzinformationen und unwichtige Informationen. Mit dieser Methode vermeidest du es, wichtige Infos zu vergessen und konzentrierst dich auf das, was in der Prüfung abgefragt wird.
Doch wie erkenne ich, was zu den wichtigen Lerninhalten gehört?
Schau dir dazu alte Prüfungsfragen an, um herauszufinden, worauf die Professoren und Professorinnen Wert legen und was häufig abgefragt wird. Auch in den Vorlesungen kann der Professor/die Professorin Hinweise zu den Klausuren geben, weshalb es sinnvoll ist, sich diese Themen rot zu markieren und im Nachhinein den Fokus darauf zu setzen. Der letzte Trick dabei ist, sich in die Rolle des Prüfers/der Prüferin zu versetzen und sich zu fragen, wie der Prüfer/die Prüferin den Inhalt in Prüfungsfragen formulieren würde. Hinterher kannst du dir diese Fragen als Übung selbst beantworten und überprüfen, wie weit dein Lernstand ist.
2. Gute Zusammenfassungen schreiben
Lange Zeit habe ich ausgiebige Zusammenfassungen geschrieben, die mit vielen Details und Erklärungen geschmückt waren. Dabei ist es mir jedoch schwergefallen, den Überblick über den Lernstoff zu behalten, und somit musste ich meine Methode umändern. Bei der Menge an Lernstoff ist es wichtig gut zusammenzufassen. Daher solltest du nur Keywords und die wichtigsten Informationen einbringen. Schließlich ist die Zusammenfassung nicht für präzise Erklärungen gedacht, sondern zum strukturierten Sammeln von prüfungsrelevanten Lerninhalten. Solltest du die Bedeutung gewisser Begriffe in deiner Zusammenfassung vergessen, kannst du diese immer noch in einem Buch nachschlagen, daher: keine langen Texte reinpacken, sondern Keywords!
3. Active Recall
Der wohl effektivste und wichtigste Teil beim Lernen ist der sogenannte Active Recall. Hierbei kommt es darauf an, Gelerntes aus dem Gedächtnis abzurufen und wiederzugeben. Nur das, was wir regelmäßig wiederholen, wird im Langzeitgedächtnis abgespeichert. Versuche nach deiner ersten Lerneinheit in eigenen Worten wiederzugeben, was du gelesen oder gelernt hast, um zu überprüfen, dass du alles verstanden hast. Hierbei ist es sinnvoll das Buch/die Vorlesungsfolien abzudecken, um nicht drauf schauen zu können und den Active Recall in Gang zu setzen. Dabei ist es völlig okay, nicht direkt den gesamten Lernstoff wiedergeben zu können und Informationen zu vergessen, denn je öfter du dich den Stoff abfragen wirst, desto mehr Wissen wirst du dir nach und nach aneignen.
Eine weitere Methode, um den Stoff aktiv zu lernen, ist während einer Vorlesung für jede Folie eine Frage zu formulieren, die sich mit dem Inhalt beschäftigt. Nach der Vorlesung versuchst du dir die Fragen selbst zu beantworten und schaust, wie viel du von der Lehreinheit mitgenommen hast.
Es kann schwierig sein nicht in das passive Lernen zu verfallen, aber sobald du dich an die aktiven Methoden gewöhnt hast, wird dir das Auswendiglernen leichter fallen und dir eine Hilfe im Studium sein. Viel Erfolg und gutes Lernen!