Medizinstudium Latinum

MUDr. Andreas Zehetner

MUDr. Andreas Zehetner

CO-Founder von futuredoctor

Lesezeit: 5 Minuten
Veröffentlicht am: 24. Juni 2024

☝️ Das Wichtigste in Kürze

  • Für die Zulassung zum Medizinstudium ist das Latinum keine Voraussetzung.
  • Es bringt dir auch keinen Vorteil für das Auswahlverfahren, wenn du Latein in der Schule gehabt hast.
  • Die grundlegenden Lateinkenntnisse, die während des Studiums und später als Arzt benötigt werden, erlernen Studierende während der ersten Semester.

📖 Inhaltsverzeichnis

Weder für die Zulassung zum Studium der Humanmedizin noch während des Studiums muss ein Latinum abgelegt werden. Dieses Gerücht hält sich zwar hartnäckig, faktisch können aber auch Studierende, die in der Schule niemals Unterreich in Latein hatten, in Deutschland problemlos Medizin an einer Universität studieren, ohne dass dafür ein gesonderter Antrag gestellt werden muss oder irgendwelche Nachteile bei der Studienplatzvergabe auftreten.

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Für einen Medizinstudienplatz ist in Deutschland kein Latinum erforderlich

Du hast bestimmt schon Aussagen wie "Du kannst nur Medizinstudent werden, wenn du in der Schulzeit mehrere Jahre lang Latein belegt hast." gehört. Sie sind falsch. Für einen Medizinstudienplatz in Deutschland ist kein Latinum erforderlich. 

Die meisten Universitäten verlangen weder Lateinkenntnisse noch den Nachweis darüber im Bewerbungsverfahren. Zwar stammen viele medizinische Fachbegriffe aus dem Lateinischen, dennoch ist aber kein Latein-Kurs nötig, der mit dem Umfang eines Latinums vergleichbar wäre. Andere Fächer wie Biologie, Anatomie oder Chemie haben auf jeden Fall eine deutlich höhere Priorität. 

Wenn du mit deiner Bewerbung für das Medizinstudium zögerst, weil dir Lateinkenntnisse fehlen, kannst du nun also ganz beruhigt sein. Es sind deutlich weniger Kenntnisse erforderlich, als du wahrscheinlich denkst, und diese bekommen ohnehin alle Studierenden der Medizin und der Zahnmedizin in speziellen Vorlesungen vermittelt.

Was genau ist das Latinum?

Das Latinum wird vorwiegend in der Schule erworben, oft in Verbindung mit dem Abitur. Es gilt als Nachweis über fundierte Lateinkenntnisse. Die Art des Latinums variiert je nach Bundesland. Während beispielsweise in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt in "großes Latinum" und "kleines Latinum" unterteilt wird, gibt es in den Bundesländern Bayern, Berlin und Brandenburg nur das durch die Kultusministerkonferenz entwickelte, einheitliche "KSK Latinum".

Für die Zulassung zum Medizinstudium spielt es keine Rolle, ob du ein Latinum hast und wenn ja, um welches es sich dabei handelt. Auch ganz ohne Latein zu können, hast du im Zulassungsverfahren für die Universitäten keinerlei Nachteile.

Ist Latein wirklich so wichtig für medizinische Studiengänge?

Lateinkenntnisse sind im Medizinstudium hilfreich, aber nicht zwingend notwendig. Die medizinischen Termini basieren oft auf Latein und Griechisch. Wenn du hier bereits Kenntnisse hast, ist das sicherlich ein kleiner Vorteil. Grundsätzlich wirst du aber auch ohne Latinum oder gar Graecum in der Lage sein, die erforderlichen Bezeichnungen zu erlernen.

In der Studiengangbeschreibung wird die Bedeutung von Latein zwar manchmal noch betont, nüchtern betrachtet gibt es jedoch weit höhere Hürden als ein nicht vorhandenes Latinum. Artikel in Fachzeitschriften werden häufig auf Englisch publiziert. Latein spielt hier keine Rolle.

Da kannst du dich als Medizinstudent freuen: Latein ist für das Studium keine Voraussetzung.

Der Kurs "Medizinische Terminologie"

In einem der ersten Semester deines Studiums an der Universität musst du den Kurs Medizinische Terminologie absolvieren. Dieser besteht aus einer wöchentlichen Vorlesung und einer schriftlichen Prüfung. Der Kurs und die Prüfung entsprechen vom Umfang her bei Weitem nicht dem Latinum. Es geht vielmehr darum, die Grundlagen der spezifischen medizinischen Fachsprache zu verstehen und so eine optimale Vorbereitung auf das weitere Studium zu erhalten.

Neben Latein spielt auch Griechisch in der medizinischen Terminologie eine wichtige Rolle. Daher müssen auch die Studierenden den Kurs absolvieren, die bereits fundierte Lateinkenntnisse aus ihrer Schulzeit mitbringen. Es handelt sich somit nicht um eine Zusatzprüfung, sondern um einen verpflichtenden Kurs, bei dem selbst für jemanden mit Top-Latinum eine Befreiung nicht in Frage kommt.

Lateinergänzungskurse in Österreich

In Österreich sieht es bezüglich des Faches Latein etwas anders aus als in Deutschland. Hier benötigst du für ein Medizinstudium ein Latinum oder musst alternativ innerhalb der ersten 4 Semester an einem sogenannten Lateinergänzungskurs teilnehmen, der mit einer Lateinergänzungsprüfung abschließt.

Ähnlich wie beim in Deutschland in das Studium integrierten Fach der medizinischen Terminologie wird auch im Lateinergänzungskurs spezifisch für die Anforderungen im Medizinstudium unterrichtet. Ziel ist es nicht, mit dem Latinum vergleichbare Kenntnisse zu erwerben, sondern die medizinische Fachsprache und Terminologie zu verstehen. Für andere Fächer wie beispielsweise Jura sind die Ergänzungskurse für Latein anders aufgebaut.

Wenn du kein Latein in der Schule hattest und vorhast, in Österreich zu studieren, kannst du dich im Zweifelsfall per E-Mail an die Studienberatung wenden oder dich online auf der Seite der betreffenden Universität informieren. Diese kann dir genauere Informationen über die Anforderungen und das Ausmaß der Kurse sowie gegebenenfalls über die Netto-Prüfungsdauer geben.

Wie wichtig ist Latein später im Berufsleben als Arzt?

Latein mag im Berufsleben eines Arztes hilfreich sein, ist aber keinesfalls essenziell. Die medizinische Sprache nutzt viele lateinische Begriffe, die du aber auch ohne gut Latein zu können, während dem Studium lernen wirst. 

Diese Begriffe sind für die Kommunikation mit Kollegen und das Verstehen von Fachliteratur erforderlich. In der Regel wirst du sie schon bald ganz selbstverständlich verwenden, selbst wenn du vor dem Studium der Medizin kein einziges Wort Latein verstanden hast.

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