☝️ Das Wichtigste in Kürze
- Die orthopädische Chirurgie fokussiert sich auf die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparates, der Knochen, Gelenke, Muskeln und Sehnen umfasst.
- Die Weiterbildung der Orthopädischen Chirurgen beinhaltet auch die Weiterbildung in der Traumatologie und Unfallchirurgie. Somit lernst du auch, akute Verletzungen von Bewegungsapparat, Organen und Weichteilen zu behandeln.
- Um Facharzt für orthopädische Chirurgie und Traumatologie zu werden, musst du 6 Jahre lang Humanmedizin studieren und anschließend eine weitere sechsjährige Ausbildung zum Facharzt durchlaufen.
📖 Inhaltsverzeichnis
Orthopädische Chirurgie und Unfallchirurgie sind zentrale Fachgebiete der Medizin. Sie umfassen die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen des Bewegungsapparates und auch akute Verletzungen in anderen Bereichen. In diesem Beitrag erfährst du alles über die Aufgaben und Spezialisierungen, die orthopädische Chirurgie und Traumatologie zu bieten haben. Wir zeigen dir, wie du Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie wirst und welche Arten von Operationen diese Ärzte durchführen.
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Was ist ein Facharzt für orthopädische Chirurgie und Traumatologie?
Ein Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie ist in erster Linie Spezialist für Erkrankungen und Verletzungen des Bewegungsapparates. Er behandelt Knochen, Gelenke, Sehnen und Bänder. Als Unfallchirurg kann er aber auch mit Weichteilverletzungen umgehen und den Patienten im Ernstfall kompetente Hilfe leisten.
Im Rahmen geplanter Operationen kann ein solcher Facharzt außerdem Operationen an der Wirbelsäule durchführen und einen Gelenkersatz implantieren.
Deine Aufgaben als Orthopäde und Unfallchirurg
Als Orthopäde und Unfallchirurg diagnostizierst und behandelst du Erkrankungen und Verletzungen des Bewegungsapparates. Du kannst dich unter anderem auf orthopädische Chirurgie spezialisieren und Operationen an verschiedenen Gelenken und Knochen durchführen.
Zu deinen Aufgaben zählen überdies auch Nachsorge und die Unterstützung der von dir Operierten bei der Rehabilitation.
Was ist der Unterschied zwischen Unfallchirurgen und Orthopäden?
Unfallchirurgen behandeln akute Verletzungen und Traumata, oftmals in Form von akuten Notfällen. Der Unfallchirurg holt sich zwar bei Bedarf Ärzte der entsprechenden Fachrichtungen hinzu, grundsätzlich versorgt er aber nicht ausschließlich den Bewegungsapparat, sondern auch Verletzungen in sämtlichen anderen Bereichen.
Spezialisten für orthopädische Chirurgie fokussieren sich hingegen ganz auf diesen Bereich und behandeln auch zahlreiche chronische Erkrankungen wie beispielsweise Arthrose oder Meniskusprobleme.
Orthopädische Chirurgie - die Tätigkeitsbereiche
Die orthopädische Chirurgie umfasst eine Vielzahl spezifischer Bereich und entsprechend vielfältige Möglichkeiten für Diagnostik und Behandlungen. Von der Notfallmedizin über die Endoprothetik bis zur Sportorthopädie hast du als Facharzt beziehungsweise Fachärztin für orthopädische Chirurgie zahlreiche mögliche Aufgaben. Einige davon möchten wir dir nun genauer vorstellen.
Diagnostik von Gelenk- und Knochenerkrankungen
Im Zentrum der orthopädischen Chirurgie steht die Diagnostik von Knochen- und Gelenkerkrankungen. Als Facharzt beziehungsweise Fachärztin bist du auf den Stütz- und Bewegungsapparat spezialisiert und behandelst die damit verbundenen Probleme. Um eine Diagnose zur Verletzung, Entzündungen oder einer anderen Erkrankung eines Gelenkes zu stellen, setzt du bildgebende Verfahren wie Röntgen, MRT und CT ein.
Behandlung von Frakturen und Knochenbrüchen
Eine wesentliche Kernaufgabe der Traumatologie ist die Therapie von Brüchen. Zunächst gilt es, die üblichen Fragen zur Art des Bruchs zu beantworten. Es gibt Knochenbrüche, die du einfach nur mit einem Gips ruhigstellst. Andere Verletzungen müssen operativ gerichtet werden. Zur Fixierung dieser Brüche setzen Fachärzte der Traumatologie Platten, Schrauben oder Nägel ein, die nach der Heilung wieder entfernt werden können.
Endoprothetik – Gelenkersatzoperationen
Bei Patienten mit schweren Gelenkerkrankungen sind manchmal sogenannte Gelenkersatzoperationen erforderlich. Diese haben das Ziel, die Funktion des betroffenen Gelenkes wiederherzustellen und den Betroffenen dadurch wieder mobiler zu machen. Künstliche Gelenke können beispielsweise Knie- oder Hüftgelenk ersetzen.
Arthroskopische Chirurgie
Die Arthroskopische Chirurgie ist ein minimalinvasives Verfahren, welches unter anderem an Knie, Schulter und unter bestimmten Voraussetzungen sogar an der Wirbelsäule angewendet werden kann.
Das Verfahren wird vor allem in der Sportorthopädie und Unfallchirurgie angewendet. Die Spezialisten für orthopädische Chirurgie setzen dabei nur kleine Schnitte und verwenden spezielle Instrumente, um das betroffene Gelenk zu behandeln.
Diese Behandlung mit dieser Methode ist weniger belastend als viele andere operative Therapien, so dass die Genesung schneller erfolgt.
Wirbelsäulenchirurgie
Chirurgie an der Wirbelsäule erfordert besonderes Fachwissen, denn eine Verletzung in diesem Bereich kann im schlimmsten Fall zur Querschnittslähmung führen. Fachärzte, die ihren Schwerpunkt in diesem Fachbereich haben, führen sowohl minimalinvasive als auch komplexe offene Operationen durch. Die Ziele solcher Eingriffe sind die Wiederherstellung der Beweglichkeit und die Linderung von Schmerzen. Generell ist die Funktionalität der Wirbelsäule ein wichtiger Faktor für die allgemeine Lebensqualität der meisten Patienten.
Sportorthopädie und -chirurgie
Die Diagnostik und Therapie von Verletzungen, die durch sportliche Aktivitäten entstanden sind, steht im Zentrum von diesem Fachgebiet der orthopädischen Chirurgie. Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie behandeln hier sowohl Akutverletzungen als auch chronische Leiden, die eine volle Belastung des betroffenen Bereichs verhindern.
Besonders häufig stellen sich Sportler in der Sportorthopädie mit Knie- und Schulterverletzungen vor. Aber auch Sehnen- und Bänderverletzungen sind häufig und in manchen Fällen ein Fall für die Fußchirurgie.
Orthopädische Tumorchirurgie
Wenn Tumore im Bereich des Bewegungsapparates auftreten, kann das ein Fall für den Facharzt für Traumatologie und Orthopädie sein. Es kann sich bei solchen Tumoren um direkte Tumore des Knochens, aber auch um invasive Weichteiltumoren handeln. Selbst Tumore der Haut können in manchen Fällen die Gelenkfunktionen einschränken und damit die Expertise eines Orthopäden erfordern, der dann häufig mit anderen Fachärzten zusammenarbeitet, um die Gesundheit des Betroffenen bestmöglich und ohne unnötige Einschränkungen wiederherzustellen.
Handchirurgie
Eingriffe an der Hand sind besonders komplex, da an den Händen zahlreiche Nervenbahnen verlaufen, die bei einer OP natürlich nicht geschädigt werden dürfen. Daher ist die Handchirurgie ein spezialisierter Bereich innerhalb der orthopädischen Chirurgie.
Die Handchirurgen behandeln unter anderem Sehnenrisse, Frakturen und Arthrose der Hand, deren Beweglichkeit und Funktion entscheidend für die Eigenständigkeit der Betroffenen sein kann, da die Hand für viele alltägliche Tätigkeiten benötigt wird.
Rehabilitation und Nachsorge
Für eine reibungslose Genesung ist die richtige Nachsorge von entscheidender Bedeutung. Nach einer Operation folgen daher meist gezielte Maßnahmen, um die Genesung zu unterstützen und die Funktion betroffener Gelenke schnell und möglichst vollständig wiederherzustellen.
Physiotherapie, Ergotherapie und spezialisierte Trainingseinheiten helfen den Patienten, ihre Beweglichkeit und Kraft wiederzuerlangen. Als Facharzt für orthopädische Chirurgie begleitest du den gesamten Prozess, um optimale Ergebnisse zu gewährleisten.
Unfallchirurgie
Ein Unfallchirurg behandelt akute Verletzungen und Traumata des Bewegungsapparates und teilweise auch anderer Bereiche. Er ist auf die Notfallversorgung und operative Therapie spezialisiert, die in der Regel ohne lange Planung, sondern als Akutfall geschieht.
Typisch in diesem Fachbereich sind Knochenbrüche, Weichteilverletzungen und komplexe Mehrfachverletzungen. Eine rasche und effektive Versorgung ist entscheidend für die Gesundheit und Genesung der Unfallopfer.
Facharzt für Orthopädie und Traumatologie werden - die Ausbildung
Um Facharzt für Orthopädie und Traumatologie zu werden, benötigst du nach dem Abitur mindestens 11 Jahre. Zunächst musst du nämlich Medizin studieren und dein Staatsexamen ablegen. Um Anschluss folgt dann die Weiterbildung zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Auf diese beiden wesentlichen Abschnitte auf dem Weg zum qualifizierten Facharzt möchten wir nun noch ein wenig genauer eingehen.
Medizinstudium
Das sechsjährige Medizinstudium bildet die Grundlage für deine Laufbahn als Arzt, unabhängig davon, welche Spezialisierung du im Anschluss an das Studium anstrebst. Ob München, Kiel oder Heidelberg: Zuerst musst du einen Studienplatz an einer Universität erhalten. Das ist im Studiengang Humanmedizin leider alles andere als einfach, weshalb viele Abiturienten sich für ein Auslandsstudium entscheiden, um ihren Traum vom Arztberuf verwirklichen zu können. Bei Bedarf unterstützen wir dich gerne dabei.
Facharztausbildung
Nach erfolgreichem Abschluss deines Studiums kannst du mit der Weiterbildung zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie beginnen, die 5 Jahre dauert. Du vertiefst dabei die im Studium bereits erworbenen Grundlagen in orthopädischer Chirurgie und Traumatologie. Zudem erwirbst du viel spezifisches Fachwissen zu den einzelnen Gelenken und zur Notfallmedizin.
Nachdem du alle Teile der Weiterbildung erfolgreich absolviert und die in der Weiterbildungsordnung vorgegebenen Prüfungen erfolgreich abgeschlossen hast, bist du Facharzt für orthopädische Chirurgie und Traumatologie und kannst dich auf entsprechende Stellen bewerben.
Eine eigene Praxis eröffnen - Voraussetzungen und Perspektiven
Für die Eröffnung einer eigenen Praxis für Orthopädie und Traumatologie musst du verschiedene Voraussetzungen erfüllen: Du musst deine Weiterbildung zum Facharzt erfolgreich abgeschlossen haben und somit qualifizierter Facharzt für Traumatologie und orthopädische Chirurgie sein.
Bedenke, dass du entweder eine bestehende Facharztpraxis gegen einen teils hohen Preis übernehmen oder selbst in die Einrichtung und in moderne Geräte investieren musst.
Ein guter Standort, idealerweise in einer gut erreichbaren Stadt wie München, Berlin oder Hamburg, verbessert deine Perspektiven. Allerdings sind diese Standorte in der Regel auch deutlich teurer. Langfristig ist mit einer eigenen Praxis aber ein ausgezeichneter Verdienst möglich, weshalb es sich lohnen kann, sich als Facharzt für orthopädische Chirurgie und Traumatologie selbstständig zu machen.
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