Psychiater werden

MUDr. Andreas Zehetner

MUDr. Andreas Zehetner

CO-Founder von futuredoctor

Lesezeit: 10 Minuten
Zuletzt aktualisiert: 15. August 2024

☝️ Das Wichtigste in Kürze

  • Wenn du Psychiater werden möchtest, musst du zunächst ein sechsjähriges Studium der Medizin an einer Hochschule und anschließend eine fünfjährige Facharztausbildung absolvieren.
  • Als Psychiater kannst du in Krankenhäusern, psychiatrischen Kliniken, einer eigenen Praxis oder in der forensischen Psychiatrie arbeiten.
  • Je nach Erkrankungen und individuellen Voraussetzungen des Patienten setzen Psychiater sowohl Medikamente als auch Psychotherapie zur Behandlung ein.

📖 Inhaltsverzeichnis

Als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie behandelst du Menschen mit den verschiedensten psychischen Erkrankungen. Nach dem Medizinstudium musst du dafür eine Weiterbildung zum Facharzt absolvieren, die fünf Jahre dauert. Der Beruf ist anspruchsvoll, aber auch sehr erfüllend, weil du das Leben deiner Patienten positiv beeinflussen kannst. Die wichtigsten Informationen zur Arbeit als Psychiater haben wir hier für dich zusammengetragen.

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Was ist ein Psychiater?

Ein Psychiater ist ein Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Er diagnostiziert und behandelt psychische Erkrankungen und setzt sowohl Medikamente als auch Psychotherapie ein, um seine Patienten zu stabilisieren und ihnen zu helfen, ihre Krankheit zu bewältigen.

Der Beruf des Psychiaters erfordert ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und umfangreiche Kenntnisse bezüglich der verschiedenen psychischen Störungen. In manchen Fällen arbeiten Psychiater eng mit anderen Fachärzten, Psychologen und sozialen Einrichtungen zusammen, um dem Patienten bestmöglich helfen zu können.

Was ist der Unterschied zwischen Psychiater und Psychologen?

Psychiater werden häufig mit Psychologen verwechselt. Beide Berufe unterscheiden sich aber maßgeblich. Der Psychiater ist ein Arzt, der zuerst Medizin studiert und anschließend eine Facharztausbildung absolviert hat. Er kann sowohl eine Diagnose stellen als auch Medikamente verschreiben.

Der Psychologe dagegen hat Psychologie studiert. Da er kein Arzt ist, darf er auch keine medikamentösen Behandlungen anordnen. Beide Berufe fokussieren sich zwar auf die Psyche, ihre Aufgabenfelder unterscheiden sich aber dennoch stark. Häufig arbeiten beide Experten eng zusammen. So übernimmt zum Beispiel oft ein Psychologe die ambulante Psychotherapie zur Stabilisierung und zur Vorbeugung von Rückfällen, wenn ein Patient aus der psychiatrischen Klinik entlassen wird.

So wirst du Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie

Um Psychiater zu werden, musst du mehrere Ausbildungsstufen durchlaufen. Zunächst absolvierst du ein sechsjähriges Studium der Medizin an einer Universität. Danach folgt eine fünfjährige Facharztausbildung in Psychiatrie und Psychotherapie. Die vielfältigen Inhalte dieser Ausbildung bereiten dich auf die Aufgaben und Methoden des Berufs vor, darunter Diagnostik, Behandlung und Betreuung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Nach der Facharztausbildung kannst du dann als Facharzt in Psychiatrien oder in eigener Praxis tätig werden.

6 Jahre Medizinstudium

Wenn es dir gelungen ist, einen Studienplatz für Medizin zu erhalten, ist der erste Schritt auf dem Weg zum Beruf als Psychiater geschafft. Das Studium hat eine Dauer von sechs Jahren und vermittelt dir die grundlegenden medizinischen Kenntnisse, die du bei deiner ärztlichen Tätigkeit benötigst. Nach bestandenem Staatsexamen stehen dir zahlreiche Jobs als Assistenzarzt in Kliniken offen.

5 Jahre Facharzt-Weiterbildung

Wenn du dich für eine Ausbildung als Facharzt für Psychiatrie entscheidest, folgt nun eine Weiterbildungszeit von 5 Jahren. Während dieser Zeit bist du unter anderem als Assistenzarzt in der Neurologie und in der Psychiatrie tätig, denn im Rahmen der Weiterbildung müssen angehende Fachärzte und Fachärztinnen für Psychiatrie verschiedene Abteilungen durchlaufen. Du lernst hier alles, was du für die spätere eigenständige Arbeit als Psychiater benötigst, inklusive der rechtlichen Rahmenbedingungen für den Beruf des Psychiaters in Deutschland.

Mögliche Weiterbildung nach der Facharztausbildung

Nach deiner Weiterbildung zum Facharzt bist du Psychiater und kannst bereits in diesem Beruf in einer Klinik oder in einer eigenen Praxis arbeiten. Eine weitere Möglichkeit ist eine zusätzliche Ausbildung und damit die Spezialisierung auf einen bestimmten Fachbereich innerhalb des psychiatrischen Fachgebiets.

So kannst du dich beispielsweise auf die forensische Psychiatrie spezialisieren und mit Patienten arbeiten, die aufgrund von Persönlichkeitsstörungen oder anderen psychischen Erkrankungen straffällig geworden sind. Die Dauer der Weiterbildung für forensische Psychiatrie beträgt zwei Jahre.

Inhalte der Facharzt-Weiterbildung für Psychiatrie und Psychotherapie

Die Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie dauert insgesamt 60 Monate. Es ist dabei Pflicht, die folgenden Fachbereiche zu durchlaufen:

  • 24 Monate in der stationären Versorgung von Patienten
  • 12 Monate in der Neurologie
  • Jeweils bis zu 12 Monate deiner Ausbildung kannst du in der Inneren Medizin, in der Psychosomatik, in der Kinder- und Jugendpsychiatrie oder in der Forensik tätig sein.

Als angehender Psychiater wirst du umfassend in Diagnostik, Behandlung und präventiven Maßnahmen geschult. Deine praktische Arbeit erfolgt unter der Supervision erfahrener Psychiater, die dir bei Bedarf mit den nötigen Informationen zur Seite stehen.

Häufige psychische Erkrankungen, mit denen du als Psychiater zu tun hast

Als Arzt auf dem Fachgebiet der Psychiatrie werden dir Patienten mit den unterschiedlichsten Störungen und Beschwerden begegnen. Deine Aufgabe ist es, die entsprechenden Krankheitsbilder zu erkennen und zu diagnostizieren und dann dem Betroffenen die für ihn optimal geeignete Therapie zur Heilung oder zum Management der Erkrankung zukommen zu lassen.

Einige der am häufigsten anzutreffenden Störungsbilder im Berufsalltag eines Facharztes für Psychiatrie und Psychotherapie möchten wir dir nun ein wenig genauer vorstellen.

Depressionen

Depressionen sind eine der häufigsten psychischen Erkrankungen, die Psychiater behandeln. Schätzungsweise jeder dritte Mensch erkrankt in seinem Leben mindestens einmal an einer Depression. Als Psychiater diagnostizierst du die Depression und erarbeitest gemeinsam mit dem Patienten die für ihn passende Behandlung.

Depressionen können sowohl mit Medikamenten als auch mit Psychotherapie behandelt werden. In vielen Fällen bietet sich eine Mischform beider Therapiemethoden an.

Depressionen ist eine der häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland.

Angststörungen

Angststörungen gehören ebenfalls zu den am häufigsten auftretenden psychischen Erkrankungen. Sie umfassen verschiedene Formen von Ängsten, wie generalisierte Angststörungen, Panikattacken und Phobien.

Als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie diagnostizierst du diese Störungen und entwickelst individuelle Behandlungspläne. Die Maßnahmen reichen von kognitiver Verhaltenstherapie bis hin zu medikamentöser Behandlung. Die Ursachen für eine Angststörung sind vielfältig, und oft ist eine umfassende Psychotherapie erforderlich, damit die Patienten wieder ein normales Leben führen können.

Schizophrenie

Schizophrenie ist eine schwere psychische Erkrankung, die durch Psychosen und starke Abweichungen der Wahrnehmung von der Realität gekennzeichnet ist. Schizophrene Störungen werden in der Regel medikamentös behandelt.

Wichtig ist ein guter Kontakt zum Patienten auch außerhalb der Krankheitsschübe, da er hier normalerweise deutlich kooperativer ist, was die Einstellung auf eine Langzeitmedikation möglich macht. Laien setzen Schizophrenie übrigens oft mit einer gespaltenen Persönlichkeit gleich. Dies ist jedoch bei den meisten Schizophrenen nicht der Fall.

Bipolare Störungen

Die Bipolare Störung zeichnet sich durch eine Kombination aus Depressionen und manischer Störung aus. In den meisten Fällen umfasst jede Phase mehrere Wochen oder Monate, es gibt aber auch die sogenannten "Rapid Cycler", bei denen der Wechsel zwischen den Phasen deutlich schneller geht.

Eine Bipolare Störung stellt eine große Herausforderung für die betroffenen Menschen und ihre Psychiater dar. In der manischen Phase traut sich der Patient nahezu alles zu und schädigt sich sowohl finanziell als auch körperlich dadurch oft selbst, hat aber wenig Krankheitseinsicht und ist daher von Psychiatern oder Psychotherapeuten meist nicht zu einer Kooperation zu bewegen. Dies ist erst wieder in der depressiven Phase der Fall.

Essstörungen

Ein krankhaft ungesundes Essverhalten wie beispielsweise bei Anorexie oder Bulimie bedarf einer intensiven Betreuung durch Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie. Die Krankheitsbilder sind geprägt von einem gestörten Verhältnis zum eigenen Körper und zum Essen.

Ziel einer Behandlung ist es, die Psyche der Patienten zu stabilisieren und diesen zu helfen, wieder zu einem gesunden Essverhalten zurückzufinden.

Suchterkrankungen

Psychiater haben häufig mit Suchtkranken zu tun. Neben den Patienten, die den Psychiater gezielt zur Behandlung ihrer Sucht aufsuchen, sind auch viele andere Menschen, die eigentlich wegen anderer Störungen kommen, von Sucht betroffen. Außerdem können hinter einer Suchterkrankung oft andere Störungen stecken. Dieses Phänomen hängt damit zusammen, dass sie die Patienten mit dem Suchtmittel gewissermaßen selbst "therapieren": Angsterkrankungen lassen sich mit Alkohol oder anderen Drogen zunächst besser aushalten, und auch auf viele weitere Störungen trifft das zu. Langfristig sorgen diese Substanzen dann aber nicht für weniger, sondern für mehr Probleme.

Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Eine posttraumatische Belastungsstörung entsteht nach traumatischen Erlebnissen, wie beispielsweise Unfällen oder Gewalt. Betroffene leiden dabei häufig unter Flashbacks, Alpträumen und erhöhter Reizbarkeit. Die Behandlung erfolgt meist durch Psychotherapie, oft in Kombination mit Medikamenten zur Stabilisierung des Patienten.

Zwangsstörungen

Wenn Patienten unter zwanghaften Gedanken und Handlungen leiden, ist eine Verhaltenstherapie oftmals das Mittel der Wahl. Psychiater arbeiten hier eng mit Psychologen und Psychotherapeuten zusammen, um die Chancen auf eine erfolgreiche Therapie zu maximieren.

Für den Betroffenen sind Zwänge oft mehr als einfach nur lästig, denn sie können die entspannte Teilhabe am Alltag verhindern und den kompletten Alltag bestimmen.

Borderline Persönlichkeitsstörung

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist durch instabile Emotionen und Beziehungen charakterisiert. Zur Behandlung hat sich die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) bewährt. In manchen Fällen ist auch eine medikamentöse Unterstützung der Therapie angebracht, insbesondere in akuten Belastungssituationen.

Tätigkeiten eines Psychiaters in der Klinik

Große Krankenhäuser beschäftigen oft Psychiater in einer eigenen psychiatrischen Abteilung. Diese Kliniken sind Anlaufstellen für Patienten aus der jeweiligen Region, bei denen die Betreuung in Facharztpraxen aktuell nicht ausreicht und die eine stationäre Behandlung benötigen.

Das Berufsbild von psychiatrisch tätigen Ärzten in diesen Kliniken umfasst somit häufig Kriseninterventionen und auch Nachtdienste. Oft arbeitest du eng mit einem niedergelassenen Psychiater oder Psychotherapeuten zusammen, der deinen Patienten nach dessen Entlassung weiter betreut.

Aufgaben von niedergelassenen Psychiatern

Ein niedergelassener Psychiater diagnostiziert und behandelt psychische Beschwerden in seinen eigenen Praxisräumen. Zu den Aufgaben dieses Facharztes gehören die Durchführung von Therapien und die Verschreibung von Medikamenten. Er hilft Patienten bei Schlaf-, Angst-, Zwangs- und anderen Störungen sowie weiteren psychischen Problemen.

Zukunftsperspektive der Psychiatrie

Die Zukunftsaussichten für den Beruf als Psychiater sind sehr vielversprechend. Patienten warten derzeit oftmals lange auf einen Therapieplatz, und die Gesellschaft benötigt kompetente Ärzte dieser Fachrichtung, die sich den Leiden ihrer Patienten annehmen.

Du hast somit gute Zukunftsaussichten, wenn du dich nach deinem Studium der Medizin für eine Weiterbildung zum Psychiater entscheidest.

Wie hoch ist das Gehalt eines Psychiaters?

Während du als Assistenzarzt an einer Klinik im ersten Jahr mit einem Gehalt von etwas über 5.000 Euro brutto rechnen kannst, sind es als Psychiater zu Beginn bereits ungefähr 6.500 Euro brutto. Steigst du in der Klinik auf und wirst etwa Oberarzt oder sogar Chefarzt, steigt auch dein Gehalt natürlich entsprechend. Als Chefarzt sind es in der Regel über 10.000 Euro brutto monatlich.

Noch deutlich höhere Einkommen sind unter Umständen als Psychiater und Psychotherapeut mit eigener Praxis möglich. Der Reinertrag einer psychiatrischen Praxis liegt zwar im Schnitt etwas unter den Erträgen von Praxen anderer Fachrichtungen, allerdings sind für eine Psychiatrie-Praxis auch weniger aufwändige medizinische Geräte erforderlich, als es in vielen anderen Fachpraxen der Fall ist.

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