Sportmediziner

MUDr. Andreas Zehetner

MUDr. Andreas Zehetner

CO-Founder von futuredoctor

Lesezeit: 10 Minuten
Zuletzt aktualisiert: 5. November 2024

☝️ Das Wichtigste in Kürze

  • Die Sportmedizin beschäftigt sich mit der Prävention, Diagnostik und Therapie von sportspezifischen Verletzungen und Erkrankungen.
  • Sportmediziner behandeln sowohl Leistungssportler als auch Freizeitsportler und bieten bei Bedarf eine umfassende Beratung zu sportlichen Aktivitäten.
  • Der Sportarzt führt Belastungstests und Bewegungsanalysen durch und ist an der Entwicklung individueller Trainingspläne beteiligt.
  • Die Zusatz-Weiterbildung Sportmedizin kannst du erst machen, wenn du zuvor eine Ausbildung zum Facharzt erfolgreich absolviert hast.

📖 Inhaltsverzeichnis

Die Sportmedizin ist ein spannendes und vielseitiges Fachgebiet, das sich mit Sportverletzungen und den besonderen medizinischen Bedürfnissen von Sportlern beschäftigt. Sportmediziner können Menschen dabei helfen, ihr volles sportliches Potenzial zu entfalten. Nach einer abgeschlossenen Facharztausbildung in einem selbstgewählten Gebiet der unmittelbaren Patientenversorgung sind für die Zusatzbezeichnung Sportmedizin noch eine Weiterbildung und Erfahrung im sportmedizinischen Tätigkeitsbereich erforderlich.

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Was macht ein Sportmediziner?

Die Tätigkeit eines Sportmediziners ist äußerst vielfältig. In seinem Beruf diagnostiziert dieser Arzt beispielsweise Sportverletzungen und arbeitet gemeinsam mit dem Sportler daran, dessen Leistung zu optimieren. Im Wesentlichen lässt sich die Aufgaben in der Sportmedizin in 3 Bereiche aufteilen:

Prävention

Zu einem großen Teil umfasst der Beruf als Sportmediziner beziehungsweise Sportmedizinerin die Prävention. Dein Ziel ist es, die Gefahren für Verletzungen zu minimieren und die Sportler stets fit zu halten. Das umfasst die Beratung zur richtigen Aufwärm- und Dehnroutine, Bewegungsanalysen sowie die Beurteilung und Optimierung von Trainingsplänen. Du arbeitest hierzu eng mit Vereinen und Trainern zusammen.

Je nach Leistungskategorie der Sportler und je nach Sportart gibt es bei der Prävention unterschiedliche Anforderungen und Schwerpunkte. Du musst dich daher als Sportarzt/Sportärztin nicht nur mit den allgemeinen Präventionsstrategien auskennen, sondern auch mit den individuellen Besonderheiten von den betreffenden Bereichen.

Behandlung von Sportverletzungen

Eine der Kernaufgaben der Sportärzte ist, Verletzungen so zu behandeln, dass sie möglichst schnell und vollständig ausheilen, so dass das Training wieder aufgenommen werden kann und der Sportler in der Lage ist, die volle Leistung abzurufen.

Die Behandlung von Sportverletzungen erfolgt je nach Art und Schwere der Verletzung durch unterschiedliche Maßnahmen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Physiotherapie
  • Ruhigstellung des betroffenen Bereichs
  • operative Eingriffe

Sportmediziner sind darauf spezialisiert, die bestmögliche Behandlung für eine schnelle Genesung und baldige Rückkehr zum Sport zu gewährleisten. Sie arbeiten oft interdisziplinär mit Fachärzten aus anderen Gebieten der Medizin zusammen.

Rehabilitation

Nach einer Verletzung begleitet der Sportarzt den Sportler durch den gesamten Rehabilitationsprozess. Dies umfasst die Erstellung von individuellen Reha-Programmen, die auf die spezifischen Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten sind.

Übungen zur Wiederherstellung der Beweglichkeit und Kraft sind dabei wichtig, die Intensität muss aber so angepasst werden, dass das Rehabilitations-Training nicht zu erneuten Verletzungen oder Überbelastungen führt.

Sportmedizin ist weder ein eigener Studiengang noch eine komplette Facharztausbildung

Wenn du Sportmediziner beziehungsweise Sportmedizinerin werden möchtest, ist dafür ein Studium der Medizin erforderlich. Einen separaten Studiengang der Sportmedizin gibt es nicht. Auch die Annahme, dass es sich bei der Weiterbildung zum Sportmediziner um eine eigene Facharztausbildung handeln würde, ist falsch. Stattdessen handelt es sich um eine Zusatz-Weiterbildung, welche den Fachärzten unterschiedlicher Fachrichtungen vorbehalten ist.

Du musst somit zuerst das sechsjährige Studium und anschließend eine Weiterbildung zum Facharzt machen. Die Zusatz-Weiterbildung Sportmedizin eingerechnet, musst du somit damit rechnen, dass es nach deinem Studium je nach Facharzt-Bereich ungefähr 13-14 Jahre dauert, bis du ausgebildeter Sportmediziner bist.

Verschiedene Arbeitsorte für Sportmediziner

Sportmediziner arbeiten an vielen verschiedenen Orten. Sie sind beispielsweise in Kliniken und Reha-Einrichtungen gefragt und stellen dort eine ideale Ergänzung zu den Fachärzten aus anderen Gebieten der Medizin dar.

Als spezialisierter Sportarzt kannst du dich auch selbstständig machen und Patienten in einer eigenen Praxis behandeln.

Viele Sportmediziner sind in großen Vereinen tätig. Hierbei denken die meisten Menschen zunächst an den Profisport, wo tatsächlich eine umfassende Betreuung der Athleten durch spezialisierte Mediziner üblich ist.

Aber auch im Freizeit- und im Behindertensport setzt so mancher Sportverein auf professionelle Unterstützung durch einen entsprechend spezialisierten Arzt beziehungsweise eine Ärztin. Dort kannst du beispielsweise präventive Maßnahmen gegen Sportschäden und Bewegungsmangel entwickeln.

Sportmediziner sind oft im Profibereich des Sports tätig.

Die Ausbildung zum Arzt mit der Zusatzbezeichnung Sportmedizin

Wenn Sportmediziner beziehungsweise Sportmedizinerin dein Traumjob ist, hast du einen langen Weg vor dir, bis du diese Berufsbezeichnung tragen und in den entsprechenden Jobs arbeiten kannst.

Dein Weg beginnt mit einem Studium der Medizin, es folgt die Ausbildung zum Facharzt und anschließend noch die eigentliche Ausbildung in der Sportmedizin.

Wir möchten dir nun einige genauere Informationen zu den einzelnen Schritten bereitstellen.

Voraussetzungen

Um Sportmediziner beziehungsweise Sportmedizinerin werden zu können, benötigst du ein Abitur oder eine vergleichbare Hochschulzugangsberechtigung. Ein starkes Interesse an Sport und Medizin ist ebenfalls wichtig. Im besten Fall bist du selbst Sportlerin beziehungsweise Sportler.

Soziale Kompetenzen und Kommunikationsfähigkeit spielen eine wichtige Rolle. Schließlich hast du nach Abschluss deiner Ausbildung mit einem breiten Spektrum an Aufgabenbereichen und den unterschiedlichsten Menschen zu tun.

Es ist auf jeden Fall sinnvoll, bereits vor dem Studium Erfahrungen im Sportverein oder auch als freiwilliger Helfer bei Sportverbänden zu sammeln. So kannst du besser einschätzen, ob die Sportmedizin wirklich der Bereich ist, auf den du dich spezialisieren möchtest.

Zulassungsverfahren

Medizin zählt zu den zulassungsbeschränkten Studiengängen. Das bedeutet, dass es sich um ein Studium mit Numerus Clausus (NC) handelt, für das es deutlich mehr Bewerber als Studienplätze gibt.

Es ist aber nicht ausschließlich die Abiturnote von Bedeutung. Auch eine bereits vorhandene Berufsausbildung, ehrenamtliche Tätigkeiten, insbesondere im medizinischen Kontext sowie ein mit einem guten Ergebnis absolvierter Studienfähigkeitstest bringen dir Pluspunkte.

Solltest du an einer staatlichen Universität in Deutschland keine Zulassung erhalten, kannst du dein Studium unter Umständen im Ausland absolvieren. Wir unterstützen dich gerne dabei, dich an einer guten Uni zu bewerben, an der angehende Ärztinnen und Ärzte eine genauso hochwertige Ausbildung wie in Deutschland erhalten.

Studium der Medizin

Während andere Studiengänge häufig bereits nach 3 oder 4 Jahren abgeschlossen sind, beträgt die Regelstudienzeit für Medizin 6 Jahre. Davon entfallen 2 Jahre auf den vorklinischen Teil und 4 Jahre auf die klinische Ausbildung und das Praktische Jahr (PJ).

Das Studium schließt mit dem Staatsexamen und der Approbation ab. Anschließend bist du anerkannter Arzt und kannst an einer Universitätsklinik oder einer anderen Einrichtung als Assistenzarzt tätig werden.

Facharztausbildung

Während deiner Tätigkeit als Assistenzarzt kannst du die Facharztkompetenz erwerben.

Auf welchen Bereich du dich spezialisierst, ist deine eigene Entscheidung. Möchtest du anschließend die Weiterbildung für Sportmedizin absolvieren, ist lediglich Voraussetzung, dass es sich um einen Bereich der unmittelbaren Patientenversorgung handelt. Das sind letztendlich die allermeisten Bereiche. So können Fachärzte, die sich auf Sport spezialisieren, beispielsweise aus den folgenden Teilbereichen der Medizin stammen:

  • Allgemeinmedizin
  • Chirurgie
  • Innere Medizin 
  • Kinderheilkunde
  • Intensivmedizin
  • Orthopädie

Wie lange die Ausbildung zum Facharzt dauert, hängt vom gewählten Gebiet ab. In der Regel musst du mit 4 bis 6 Jahren rechnen.

Weiterbildung zum Sportmediziner

Nach dem abgeschlossenen Medizinstudium und der Facharztausbildung kannst du die Weiterbildung zum Sportarzt beginnen. Diese Zusatzweiterbildung umfasst theoretische und praktische Inhalte in der Sportmedizin.

Nachdem du alle Teilbereiche der Ausbildung durchlaufen hast, kannst du dich auf die unterschiedlichsten Stellen als Sportmediziner bewerben und gegebenenfalls in dem Sport-Bereich tätig werden, der dir am meisten am Herzen liegt.

Inhalte der Kurs-Weiterbildung für Sportmedizin

Bis du Sportmediziner bist, erwirbst du eine Menge Fachwissen aus den unterschiedlichsten Gebieten der Medizin. Erfahre nun, welche Inhalte und Informationen zu welchem Zeitpunkt behandelt werden.

Studium

Das Studium der Medizin ist im Wesentlichen in drei Teile aufgeteilt. Eine Spezialisierung auf Sport erfolgt noch in keinem dieser Teile, dennoch ist es erforderlich, sie alle zu durchlaufen.

Vorklinik

Im vorklinischen Teil geht es in erster Linie um die Grundlagen. Die angehenden Ärzte behandeln hier vor allem die folgenden 3 Fächer intensiv:

  • Anatomie
  • Physiologie
  • Biologie

Hinzu kommen weitere Grundlagenfächer wie zum Beispiel Chemie, Physik, Biochemie und medizinische Terminologie. Die Vorklinik endet nach 4 Semestern mit dem auch als Physikum bezeichneten 1. Staatsexamen. Dieses besteht aus einer schriftlichen und einer mündlichen Prüfung.

Klinik

Das klinische Studium ist praxisorientierter als der vorklinische Part. Hier bekommst du an der Uniklinik das Wissen über verschiedene Fachbereiche am jeweiligen Institut vermittelt und hast dort auch häufigen Kontakt mit entsprechenden Patienten.

Das klinische Studium ist für viele Studenten die Zeit, die großen Einfluss auf Entscheidungen für die spätere Spezialisierung hat. Da du für eine Tätigkeit in der Sportmedizin eine Facharztausbildung benötigst, ist es sinnvoll, sich hier Gedanken zu machen, welche Aktivität außer Sport dich in deiner ärztlichen Tätigkeit besonders interessiert und welche Spezialisierung für dich geeignet ist.

Praktisches Jahr

Das letzte Jahr des klinischen Teils ist das sogenannte PJ. Hier bist du jeweils 16 Wochen in der Chirurgie, in der Inneren Medizin und in einem selbstgewählten Fachbereich tätig. Du lernst den Beruf nun von der praktischen Seite aus kennen und wirst dabei intensiv durch Ärzte mit mehrjähriger Berufserfahrung unterstützt.

Weiterbildung als spezialisierter Arzt für den Sport-Bereich

Die Weiterbildung in Sportmedizin vermittelt spezielles Wissen über Sport und Bewegung. Sie umfasst theoretische und praktische Inhalte. Dazu gehören anatomische und physiologische Grundlagen sowie die Beurteilung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Sportmediziner lernen beispielsweise, einen Belastungstest durchzuführen und ausführlich zu analysieren. Ein solcher Test kann unter anderem auf dem Fahrradergometer oder auf andere Weise erfolgen.

Die Beratung und Betreuung von Sportlern ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt der Ausbildung zum Sportmediziner beziehungsweise zur Sportmedizinerin, der aus verschiedenen Sichtweisen beleuchtet wird.

Um die Zusatzbezeichnung "Sportmediziner" tragen zu können, sind zudem mindestens 120 Stunden sportärztliche Tätigkeit während der Ausbildung erforderlich. Nach Abschluss der Weiterbildung sind die Mediziner in der Lage, sowohl gesunde als auch kranke Menschen optimal in Fragen rund um den Sport zu beraten und zu betreuen.

Karriere und Gehalt als Sportmediziner oder Sportmedizinerin

Eine Karriere in der Sportmedizin bietet vielseitige Möglichkeiten. Sportmediziner können unter anderem in Kliniken, Reha-Zentren oder Sportvereinen arbeiten. Auch eine Tätigkeit in spezialisierten sportmedizinischen Praxen ist möglich. Der Beruf kann eine enge Zusammenarbeit mit Profisportlern oder Freizeitsportlern umfassen.

Das Gehalt variiert je nach Arbeitsort und Berufserfahrung. In Kliniken und Reha-Einrichtungen sind die Gehälter oft tarifgebunden. In einer eigenen Praxis können die Verdienstmöglichkeiten höher sein, jedoch ist dies auch mit mehr Verantwortung verbunden.

Insbesondere im Profisport sind hohe Gehälter möglich. Allerdings sind diese Stellen auch sehr begehrt, denn ein Leben als Betreuer einer Top-Mannschaft oder eines Einzelsportlers können sich sehr viele Mediziner gut vorstellen.

Gute Gründe, um sich für die Zusatz-Weiterbildung Sportmedizin zu entscheiden

Anders als viele andere Fachbereiche der Medizin ist die Arbeit als Sportmediziner in der Regel nicht mit Schichtdiensten verbunden. Die Arbeitszeiten umfassen zwar oftmals das Wochenende, da hier die wichtigen Wettkämpfe stattfinden. Wer eine solche Aktivität mag und ohnehin gerne Zeit auf dem Sportplatz oder in der Halle verbringt, wird diesen Aspekt des Berufs aber nicht als besonders schlimm empfinden.

Als Sportmediziner beziehungsweise Sportmedizinerin kannst du selbst wählen, in welchem Sportbereich du später arbeiten möchtest. Ganz egal, ob Freizeitbereich, Behindertensport, Profisport oder Rehabilitation: Hier ist für jeden das Richtige dabei. Nur wenige Spezialisierungen in der Medizin oder andere Studiengänge bieten so viele Möglichkeiten.

Ständige Weiterbildung - für Sportmediziner eine Selbstverständlichkeit

Während ihrer Karrieren müssen Sportmediziner stets auf dem neuesten Stand der Wissenschaft bleiben. Fortbildung ist daher mehr als in den meisten anderen Studiengängen ein essenzieller Teil des Berufs.

Dies stellt sicher, dass die Sportärzte über die aktuellen Diagnosetools und Behandlungsmethoden informiert sind und diese anwenden können. Der Austausch mit Kollegen und die Teilnahme an Konferenzen spielen eine wichtige Rolle. So ist sichergestellt, dass Sportmediziner stets optimal auf die Bedürfnisse ihrer Patienten eingehen können.

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