Was ist ein Dermatologe?

MUDr. Andreas Zehetner

MUDr. Andreas Zehetner

CO-Founder von futuredoctor

Lesezeit: 7 Minuten
Zuletzt aktualisiert: 5. November 2024

☝️ Das Wichtigste in Kürze

  • Der Dermatologe wird auch als Hautarzt bezeichnet und befasst sich mit Untersuchung, Diagnostik und Behandlung von Haut-, Haar- und Nagelerkrankungen.
  • Um die fünfjährige Ausbildung zum Facharzt für Dermatologie beginnen zu können, musst du zuvor das sechsjährige Medizinstudium abgeschlossen haben.
  • Zu den am häufigsten in der Dermatologie behandelten Hauterkrankungen zählen Schuppenflechte, Akne und Hautkrebs.

📖 Inhaltsverzeichnis

Ein Dermatologe ist ein Facharzt für Haut und Hautkrankheiten. Zudem umfasst dieses Fachgebiet auch die Behandlung von Schleimhäuten und der Hautanhangsorgane, wozu insbesondere Nägel und Haare gehören. Geschlechtskrankheiten, welche die Schleimhäute betreffen, sind ebenfalls ein Fall für den Hautarzt.

Lies weiter und erfahre in diesem Artikel mehr über die Tätigkeit von Dermatologen und darüber, wie du diesen Beruf ergreifen kannst.

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Der Dermatologe ist ein Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten

Wenn du Dermatologe bist, umfassen deine Aufgaben die Diagnose und die Behandlung von verschiedenen Hauterkrankungen in den unterschiedlichsten Hautregionen. Auch Geschlechtskrankheiten fallen in dein Aufgabengebiet. Du beurteilst Hautveränderungen und behandelst auch Hautanhangsgebilde wie Haare und Nägel sowie Schleimhäute.

Hautärzte bieten Vorsorgeuntersuchungen an und sind in der Nachsorge und Rehabilitation aktiv. Als Dermatologe in einer Klinik wirst du nicht nur vom Patienten selbst kontaktiert, sondern auch von Kollegen anderer Fachbereiche, die eine Einschätzung zu verschiedenen Hauterscheinungen ihrer Patienten benötigen.

Untersuchungen und Diagnosemethoden in der Dermatologie

Ein Dermatologe nutzt verschiedene Verfahren, um Krankheiten der Haut zu erkennen und zu behandeln. Eine wichtige Rolle spielt die visuelle Untersuchung. Neben seinen eigenen Augen nutzt der Hautarzt bei Untersuchungen ein in der Fachsprache Dermatoskop genanntes Gerät. Dieses ermöglicht es ihm, auch die tiefer liegenden Schichten der Haut zu betrachten.

Hautärzte nehmen gegebenenfalls Biopsien vor: Es wird eine Probe des betroffenen Bereichs oder die komplette Hautveränderung entnommen, die dann unter dem Mikroskop betrachtet werden kann. So wird unter anderem Hautkrebs identifiziert.

Bluttests helfen dabei, systemische Erkrankungen wie Lupus Erythematodes zu diagnostizieren. Beim Verdacht auf Geschlechtskrankheiten sind Abstriche üblich. Der Allergietest ist ein weiteres diagnostisches Mittel, welches von Dermatologen häufig genutzt wird.

Das Hautscreening als eine der wichtigsten Tätigen von Dermatologen

Vorsorge ist in der Dermatologie ein bedeutendes Thema. Insbesondere bei Hautkrebs spielt die frühzeitige Erkennung eine entscheidende Rolle, denn rechtzeitig erkannt lässt sich dieser im Gegensatz zu vielen anderen Arten von Krebs meist relativ gut behandeln.

Als Dermatologe untersuchst du auffällige Veränderungen mittels Lupe und Auflichtmikroskop. Vornehmlich für Menschen mit einem hohen Risiko für Hautkrebs wird das regelmäßige Screening beim Dermatologen empfohlen. Bei dieser präventiven Maßnahme nimmt der Hautarzt sämtliche Muttermale, Leberflecken und Hautveränderungen im wahrsten Sinne des Wortes genau unter die Lupe.

Leberflecken beurteilen - die ABCDE-Regel

Sowohl für den Hautarzt als auch für die Patienten bei der Selbstuntersuchung ist die ABCDE-Regel eine wichtige Hilfe, um Leberflecken zu beurteilen. Diese besagt, dass bei Veränderungen der Haut darauf geachtet werden soll, ob der pigmentierte Fleck eines oder mehrere der folgenden Kriterien erfüllt:

  1. Asymmetrie: Unregelmäßige Form des Leberflecks.
  2. Border/Begrenzung: Unregelmäßige oder unscharfe Ränder.
  3. Color/Farbe: Verschiedene Farben innerhalb des Leberflecks.
  4. Durchmesser: Größer als 5 mm.
  5. Erhabenheit: Der Fleck ist nicht eben, sondern hebt sich von der umliegenden Haut ab.

Sind eines oder mehrere dieser Kriterien erfüllt, ist es sinnvoll, die veränderten Stellen durch einen Hautarzt beurteilen zu lassen.

Welche Behandlungen führt ein Dermatologe durch?

In der Dermatologie werden je nach Hauterkrankung verschiedene Behandlungsoptionen eingesetzt.

Dazu gehören:

  • Oberflächlich aufgetragene Salben, Cremes und Gels
  • Medikamentöse Behandlung
  • Chirurgische Eingriffe, um Hauttumore, Leberflecken und andere Hautveränderungen zu entfernen
  • Lasertherapie zur Behandlung von Pigmentstörungen und weiteren Problemen
  • Kryotherapie, um Warzen und andere Hautanhangsgebilde zu vereisen
  • Einsatz von UV-Licht gegen verschiedene Beschwerden

Häufig in der Dermatologie anzutreffende Erkrankungen

Dermatologen diagnostizieren und behandeln ein breites Spektrum an Hautkrankheiten und Veränderungen der Haut. Einige Hauterkrankungen sind dabei besonders häufig anzutreffen.

Zu den häufigsten Erkrankungen zählen:

  • Akne: Eine weit verbreitete Hauterkrankung, die besonders häufig bei Jugendlichen auftritt.
  • Ekzeme: Entzündliche Hautreaktionen, die zu Rötung und Juckreiz führen.
  • Psoriasis: Eine chronische Hautkrankheit, die Schuppenbildung verursacht und daher auch als "Schuppenflechte" bezeichnet wird.
  • Hautkrebs: Bösartige Tumore der Haut, die frühzeitig erkannt und behandelt werden müssen.
  • Warzen: Gutartige Hautwucherungen, oft durch Viren verursacht.
  • Rosacea: Chronische Gesichtsrötungen und Entzündungen.
  • Geschlechtskrankheiten: Haut- und Schleimhauterkrankungen im Genitalbereich.

Der Hautarzt beziehungsweise die Hautärztin nutzt spezialisierte Diagnose- und Therapiemethoden, um die genannten Erkrankungen zu erkennen und die passenden Therapiemöglichkeiten zu finden.

Die Tätigkeit der Dermatologen umfasst zudem auch die Vorsorge und Nachsorge, damit bestimmte Krankheiten gar nicht erst auftreten beziehungsweise nicht erneut zurückkommen.

Als Dermatologe führst du Hautkrebs-Screenings bei Patienten durch.

Arbeiten in eigener Praxis oder in einer großen Klinik?

Als Dermatologe oder Dermatologin hast du die Wahl, eine eigene Praxis zu eröffnen oder in einer großen Klinik zu arbeiten.

Als niedergelassener Hautarzt/Hautärztin wirst du viel mit der Vorsorge beschäftigt sein, die Therapie von Haut- und Geschlechtskrankheiten nimmt aber ebenfalls einen wichtigen Raum ein.

In großen Kliniken kommen für dich als Arzt/Ärztin zudem noch etwas größere Operationen sowie die umfassende Beratung deiner Kollegen aus einem anderen Fachbereich hinzu, deren Patienten neben der Grunderkrankung oder sogar wegen dieser Veränderungen der Haut aufweisen.

Hautarzt/Hautärztin werden - so geht's

Neben der Frage "Was ist ein Dermatologe?" spielt natürlich die Frage "Wie werde ich Dermatologe?" eine wichtige Rolle, wenn du dich für dieses Teilgebiet der Medizin interessierst. Wir zeigen dir daher jetzt, wie die Ausbildung eines Hautarztes beziehungsweise einer Hautärztin abläuft.

Medizinstudium

Fachärzte für Haut- und Geschlechtskrankheiten müssen zunächst 6 Jahre Medizin studieren. Die Dermatologie wird während dieses Studiums zwar behandelt, die Lehre umfasst jedoch zahlreiche weitere Themen.

Zunächst werden dir im vorklinischen Teil des Studiums die Grundlagen vom menschlichen Körper und seinen Funktionen vermittelt, wozu vor allem Anatomie, Biologie und Physiologie gehören.

Im anschließenden klinischen Teil geht es dann um die unterschiedlichsten Erkrankungen und die Möglichkeiten zur Behandlung. Dermatologie wird hier ein Semester lang unterrichtet.

Abgeschlossen wird das Studium nach einem praktischen Jahr mit dem Staatsexamen. Anschließend kannst du dann in der Hautklinik oder in verschiedenen anderen Fachbereichen als Assistenzarzt tätig werden.

Weiterbildung zum Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten

Nachdem du dein Studium abgeschlossen hast, kannst du neben deiner Arbeit als Arzt beziehungsweise Ärztin die Ausbildung zum Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten beginnen.

Bis du fertig ausgebildeter Dermatologe bist, dauert es dann weitere 5 Jahre.

Die Inhalte der Facharzt-Ausbildung

Die Ausbildung zum Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten ist umfangreich. Sie dauert insgesamt 60 Monate und deckt unter anderem die folgenden Bereiche ab:

  • Erkennung und Diagnose: Hauterkrankungen und Veränderungen der Schleimhäute.
  • Therapie: Behandlungsmethoden für akute und chronische Hautleiden.
  • Chirurgische Eingriffe: Entfernung von Tumoren und anderen Veränderungen der Haut.
  • Rehabilitation: Nachsorge und Wiederherstellung der Hautgesundheit.
  • Hautschutz: Präventive Maßnahmen gegen Hautschäden.
  • Hormonbedingte Erkrankungen bei Frauen und Männern: Einige Veränderungen der Haut und der Schleimhäute können geschlechts- beziehungsweise hormonspezifisch auftreten.

Während der Ausbildung sind Hautärzte in verschiedenen Fachbereichen tätig und bekommen fundiertes Wissen vermittelt. Nach bestandener Prüfung kannst du dann als Hautarzt tätig werden.

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