☝️ Das Wichtigste in Kürze
- Ein Gynäkologe ist ein Facharzt, der ein Medizinstudium sowie eine umfassende Ausbildung in Frauenheilkunde und Geburtshilfe absolviert hat.
- Das Fachgebiet der Gynäkologie umfasst eine Vielzahl von Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane. Zudem betreut der Gynäkologe Schwangerschaften und führt Vorsorgeuntersuchungen durch.
- Auch bei Themen wie Verhütung, Sexualgesundheit und Familienplanung bist du als Gynäkologe der passende Ansprechpartner für die Frau.
- Die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung beim Gynäkologen hilft, Krankheiten frühzeitig zu diagnostizieren und so mit einer deutlich besseren Prognose behandeln zu können.
📖 Inhaltsverzeichnis
Ein Gynäkologe, auch Frauenarzt genannt, ist ein Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Dieser Beruf umfasst die Betreuung von Frauen in allen Lebensphasen ab Beginn der Pubertät. Die gynäkologische Untersuchung, die Behandlung von Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane und die Begleitung von Schwangerschaften bis zur Geburt gehören zum Berufsalltag als Gynäkologe. In diesem Artikel erläutern wir die Besonderheiten dieses Fachgebiets und zeigen, wie du Facharzt für Gynäkologie werden kannst.
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Gynäkologe werden - Was ist für die Ausbildung zum Frauenarzt erforderlich?
Um Gynäkologe beziehungsweise Gynäkologin werden zu können, musst du zunächst ein Studium der Humanmedizin absolvieren. Dieses dauert 6 Jahre und ist in die folgenden 3 Abschnitte unterteilt:
1.) Vorklinik
Die Vorklinik umfasst die ersten zwei Jahre des Medizinstudiums. Hier geht es um die Lehre der Grundlagen in Anatomie, Biologie und Physiologie. Zunächst wird der allgemeine Aufbau des Körpers vermittelt, was natürlich auch Brust, Eierstöcke und andere weibliche Geschlechtsorgane umfasst und somit das Fundament für das weitere Studium und letztendlich die Ausbildung zum Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe darstellt.
2.) Klinik
In der klinischen Phase des Medizinstudiums geht es praktischer zu als im vorklinischen Teil. Du bekommst hier eine gute Übersicht über jeden einzelnen Fachbereich. Dazu gehört natürlich auch die Gynäkologie. Wenn du möchtest, kannst du in dieser Phase auch bereits eine Famulatur in der Gynäkologie absolvieren und bekommst so einen guten Einblick in verschiedene gynäkologische Themen.
3.) Praktisches Jahr
Im letzten Jahr deines Studiums musst du je 16 Wochen in einem von drei Fachgebieten arbeiten. Chirurgie und Innere Medizin sind verpflichtend, das dritte Thema kannst du dir aussuchen. Wenn du an dieser Stelle bereits weißt, dass du den Beruf des Frauenarztes ergreifen möchtest, empfiehlt es sich natürlich, sich hier für die Gynäkologie zu entscheiden.
Die Facharztausbildung wird berufsbegleitend absolviert
Im Anschluss an dein Studium folgt dann die Ausbildung zum Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe. Diese dauert in der Regel 5 Jahre und bereitet dich bestens auf die unterschiedlichen Tätigkeiten und Aufgaben als Frauenarzt beziehungsweise Frauenärztin vor.
Im Gegensatz zur Studienzeit bist du nun approbierter Arzt beziehungsweise Ärztin. Du kannst somit an Kliniken arbeiten und deine Ausbildung zum Facharzt begleitend zu dieser Arbeit durchlaufen. Themen der Facharztausbildung sind unter anderem gynäkologische Notfälle, Sexual- und Fortpflanzungsmedizin, Tumorerkrankungen und ihre Therapie sowie natürlich die Schwangerschaft.
Welche Bereiche gehören zur Gynäkologie?
Die Gynäkologie ist ein sehr vielseitiges Fachgebiet. Frauenärzte und Frauenärztinnen betreuen Frauen unterschiedlichsten Alters und führen Untersuchungen, Diagnosen, Therapien und Beratungen rund um die weiblichen Geschlechtsorgane durch. Die folgenden Teilbereiche gehören zum Fachgebiet der Gynäkologie und Geburtshilfe:
Allgemeine Frauenheilkunde: Hier befasst du dich mit Aufgaben rund um die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane. Dies kann in einer eigenen Praxis oder in Kliniken geschehen.
Geburtshilfe: Die Betreuung und Überwachung von Schwangerschaften und Geburten sowie der Zeit im Wochenbett ist eine weitere wichtige Aufgabe. Du arbeitest hier häufig eng mit den Hebammen zusammen.
Reproduktionsmedizin: Benötigt eine Frau Unterstützung bei der Behandlung von Fruchtbarkeitsproblemen, erfolgt üblicherweise ein Besuch in der Gynäkologie. Du kannst dann dazu beitragen, dass die gewünschte Schwangerschaft zustande kommt.
Gynäkologische Onkologie: Die weiblichen Geschlechtsorgane sind leider vergleichsweise häufig von Krebserkrankungen betroffen. Daher gehören Diagnose und Therapie von Erkrankungen wie zum Beispiel Brustkrebs oder Gebärmutterhalskrebs zu den Aufgaben als Gynäkologe.
Gynäkologische Endokrinologie: Hormonstörungen, die den Bereich der Fortpflanzungsorgane betreffen, sind eine häufige Erkrankung aus dem Aufgabengebiet des Frauenarztes.
Urogynäkologie: Im weiblichen Harntrakt kann es zu verschiedenen Erkrankungen und Störungen kommen. Dazu gehören zum Beispiel Harnwegsinfektionen, Blasenschwäche und Inkontinenz. Insbesondere im Alter nehmen solche Probleme zu und erfordern eine fachkundige Überwachung.
Präventivmedizin: Die im Rahmen der Vorsorge durchgeführte gynäkologische Untersuchung und Impfungen können dabei helfen, manche Erkrankungen wie zum Beispiel Gebärmutterhalskrebs zu verhindern oder so frühzeitig zu erkennen, dass sie gut behandelbar sind.
Jugendgynäkologie: Die Untersuchung und Betreuung von Mädchen und jungen Frauen in der Pubertät und deren Unterstützung bei der Verhütung ist ein Teilbereich der Gynäkologie, der besonderes Einfühlungsvermögen erfordert.
Sexual-Medizin: Gynäkologen können bei sexuellen Funktionsstörungen beraten. Je nach Art und Ursache der Störung ist häufig eine erfolgreiche Behandlung möglich.
Postmenopausale Medizin: Auch nach den Wechseljahren ist es für eine Frau wichtig, fachkundig durch einen Gynäkologen betreut zu werden. Insbesondere zu den in der Gynäkologie häufig anzutreffenden Krebserkrankungen benötigen die Patientinnen Informationen, Vorsorge und gegebenenfalls Behandlung. Mit zunehmendem Alter darf die regelmäßige Untersuchung daher auf keinen Fall vernachlässigt werden.
Die Vorsorge spielt in der Gynäkologie eine entscheidende Rolle
Um ernsthafte Erkrankungen frühzeitig erkennen und behandeln zu können, ist der regelmäßige Frauenarztbesuch mit Vorsorgeuntersuchung wichtig. So lassen sich unter anderem Brust- oder Gebärmutterhalskrebs mit deutlich besseren Chancen auf Heilung therapieren.
Während du als in einer Klinik tätiger Gynäkologe vermehrt mit kranken Patientinnen zu tun haben wirst, umfasst deine Tätigkeit als niedergelassener Arzt für Gynäkologie viel Kontakt mit gesunden Patientinnen. Es gilt, diese präventiv zu begleiten, um Krankheiten dank regelmäßiger Untersuchung gar nicht erst eine Chance zu geben. Zudem bist du Ansprechpartner für sämtliche Fragen rund um Verhütungsmethoden, Familienplanung, Schwangerschaft und Menstruation.
Ist jeder Frauenarzt ein Dr. med.?
Der Doktortitel ist für Fachärzte generell nicht erforderlich. Er sagt auch nichts über die beruflichen Qualifikationen von Frauenärzten aus, sondern zeigt, dass diese eine Doktorarbeit verfasst haben, die strengen Überprüfungen standgehalten hat. Der Doktortitel kann wichtig sein, wenn du später in Wissenschaft oder Lehre arbeiten möchtest.
Auch viele in Kliniken tätige Gynäkologen haben einen Doktortitel. Es schadet sicher nicht, diesen bereits während des Studiums oder danach anzugehen. Ein Muss ist der auf der ganzen Welt sehr angesehene Titel jedoch nicht.
Spezialisierung auf einen bestimmten Fachbereich
Nachdem du die Facharztprüfung bestanden hast, besteht die Möglichkeit, sich weiter in einem bestimmten Teilgebiet der Frauenheilkunde zu spezialisieren. Dazu gehören im Wesentlichen die folgenden 3 Gebiete:
Gynäkologische Onkologie
Hierbei handelt es sich um eine 24-monatige Weiterbildung, bei welcher du viel über die unterschiedlichen Krebs-Arten im gynäkologischen Bereich erfährst. Viele Frauen erhalten im Laufe ihres Lebens die Diagnose Brust-, Gebärmutterhals- oder Eierstockkrebs. In der Weiterbildung lernst du, wie du diese Krankheiten frühzeitig durch eine gynäkologische Untersuchung diagnostizierst und wie du sie bestmöglich behandeln kannst.
Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin
Der Begriff "Perinatalmedizin" umfasst die Betreuung von Frauen ab der 28. Schwangerschaftswoche bis zum 7. Tag nach der Geburt. Du betreust hier vor allem Hochrisikoschwangerschaften und solltest psychisch belastbar sein und in Stresssituationen konzentriert arbeiten können.
Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin
Dieser Bereich der Gynäkologie befasst sich mit der Diagnose und Therapie hormoneller Störungen der Frau. Unter anderem sind polyzystisches Ovarialsyndrom, Endometriose und Fruchtbarkeitsprobleme häufige Probleme, mit denen du hier als Arzt konsultiert wirst. Dank moderner Wissenschaft ist es heute für viele Frauen möglich, trotz medizinischer Hindernisse schwanger zu werden.
Was verdient ein Gynäkologe?
Das Gehalt von Gynäkologen variiert je nach Berufserfahrung, Standort und Art der Anstellung. In Deutschland liegt der Verdienst an einer Klinik ungefähr bei 6.000 bis 8.000 Euro, je nach Berufserfahrung und eventuell vorhandenen Zusatzqualifikationen.
Niedergelassene Frauenärzte können, je nach Patientenzahl und Leistungsspektrum, noch deutlich höhere Einkommen erzielen. Allerdings tragen sie auch mehr Risiken und finanzielle Verpflichtungen als ihre in Kliniken tätigen Kollegen.
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