Was ist ein Nephrologe?

MUDr. Andreas Zehetner

MUDr. Andreas Zehetner

CO-Founder von futuredoctor

Lesezeit: 6 Minuten
Zuletzt aktualisiert: 18. Juli 2024

☝️ Das Wichtigste in Kürze

  • Die Nephrologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin, dessen Schwerpunkt die Niere ist.
  • Nephrologen beschäftigen sich mit der Diagnostik und der Therapie von Nierenerkrankungen.
  • Häufige Beschwerden der Patienten eines Nephrologen sind Bluthochdruck, Wassereinlagerungen und veränderte Urinwerte.

📖 Inhaltsverzeichnis

Das Wort "Nephrologie" setzt sich aus den beiden altgriechischen Worten νεφρός (Niere) und λόγος (Lehre) zusammen. Somit bedeutet es übersetzt quasi "die Lehre von den Nieren" oder "Nierenlehre". Als Teilgebiet der Inneren Medizin umfasst die Nephrologie zahlreiche Aufgaben rund um die Niere und die Erkrankungen dieses Organs. Wir gehen im folgenden Artikel auf dieses spannende Fachgebiet ein und zeigen, wie du Nephrologe werden kannst.

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Was macht eigentlich ein Nephrologe?

Ein Nephrologe ist ein Facharzt, der sich auf Nierenerkrankungen spezialisiert hat. Zu den häufigsten Aufgaben in der Nephrologie gehören die Diagnostik und Therapie von Niereninsuffizienz, Nierenversagen und mit den Nieren assoziiertem Bluthochdruck.

Der Nephrologe behandelt beispielsweise Patienten mit Diabetes mellitus, um Nierenschädigungen vorzubeugen. Außerdem führt er Dialysebehandlungen durch und ist auch im Fall einer Nierentransplantation ein wichtiger Ansprechpartner. Er arbeitet eng mit Urologen zusammen und kümmert sich um Stoffwechselstörungen und die Flüssigkeits- und Elektrolythaushalte des Körpers. Die

Nachsorge nach Nierenerkrankungen und die Prävention von Nierenschädigung sind ebenfalls wichtige Schwerpunkte in der Nephrologie. Nephrologen bieten spezialisierte Betreuung und sind die zentrale Anlaufstelle bei komplexen Nierenproblemen.

Wo liegt der Unterschied zwischen Nephrologie und Urologie?

Nephrologie und Urologie sind unterschiedliche Fachgebiete, die aber von Laien häufig verwechselt werden. Wir möchten daher nun die Frage klären, wodurch sich die Nephrologie von der Urologie unterscheidet.

Die Nephrologie fokussiert sich auf die Funktion der Niere und entsprechende Nierenerkrankungen. Nephrologen behandeln beispielsweise Niereninsuffizienz, Nierenversagen und bestimmte Hochdruckerkrankungen.

Sie führen Dialyse und gegebenenfalls auch - gemeinsam mit Transplantationsmedizinern - eine Nierentransplantation durch und kümmern sich um die Nachsorge. Der Urologe hingegen behandelt Erkrankungen des Harntrakts, inklusive Nieren, Harnröhre und Blase.

Urologen führen häufiger als Nephrologen chirurgische Eingriffe durch und behandeln unter anderem auch Prostatabeschwerden. Urologie und die Nephrologie arbeiten häufig zusammen, insbesondere bei komplexen Erkrankungen. Dennoch unterscheidet sich ihre Arbeit deutlich.

Häufige Krankheitsbilder der Niere

Die Fachrichtung der Nephrologie ist äußerst vielfältig, denn von der einfachen Nierenbeckenentzündung bis hin zu einer erforderlichen Nierentransplantation gibt es zahlreiche Diagnosen und Möglichkeiten der Behandlung, mit denen du dich als Nephrologe beziehungsweise Nephrologin auseinandersetzen musst.

Es würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, auf alle Krankheiten einzugehen, mit denen die Fachärzte in der Nephrologie konfrontiert sind. Wir möchten daher exemplarisch einige vorkommende Probleme vorstellen.

Nierensteine

Die sogenannten Nierensteine sind kristalline Ablagerungen in den Nieren, die durch Störungen im Mineralstoffwechsel entstehen können. Eine ihrer wesentlichen Auswirkungen sind starke Schmerzen.

Die Behandlung reicht von Flüssigkeitszufuhr zur Ausscheidung kleiner Steine über Ultraschallbehandlung bis hin zur Durchführung von chirurgischen Eingriffen.

Nierentumore

Nierentumore können bösartig oder gutartig sein. Sie werden häufig erst erkannt, wenn sie die Nierenfunktion beeinträchtigen. Die Möglichkeiten zur Behandlung umfassen Chirurgie, Strahlentherapie und Chemotherapie.

Zystennieren (polyzystische Nierenerkrankung)

Die polyzystische Nierenerkrankung ist eine genetische Störung, bei der sich zahlreiche Zysten in den Nieren bilden und die Nierenfunktion beeinträchtigen. Symptome sind Bluthochdruck und veränderter Urin. Die Behandlung umfasst ein effizientes Schmerzmanagement und in schweren Fällen die Nierentransplantation.

Diabetische Nephropathie

Die diabetische Nephropathie ist eine häufig in der Nephrologie anzutreffende Erkrankung der Niere und betrifft laut Definition Menschen mit Diabetes. Sie führt zu einer schrittweisen Verschlechterung der Nierenfunktion. Symptome sind hoher Blutdruck und vermehrter Eiweißverlust, der sich im Urin nachweisen lässt.

Eine frühzeitige Behandlung und die richtige Einstellung des Blutzuckers sind entscheidend dafür, dass keine Nierenersatztherapie nötig wird.

Pyelonephritis

Pyelonephritis ist eine bakterielle Infektion der Niere. Sie verursacht Fieber, Schmerzen und Veränderungen im Urin. Fachärzte der Nephrologie behandeln diese Erkrankung mit Antibiotika. Eine schnelle Betreuung ist wichtig und hat das Ziel, ernsthafte Komplikationen und Schäden für den Organismus zu vermeiden.

Ersatz bestimmter Funktionen geschädigter Nieren

Bei Patienten mit schweren Nierenkrankheiten oder speziellen Stoffwechselstörungen kann die Niere ihrer lebenswichtigen Filterfunktion nicht mehr in ausreichendem Maße nachkommen. Diese werden in der Nephrologie dann außerhalb des Körpers durch Maschinen übernommen. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um zwei Verfahren:

Dialyse

Die Dialyse ist eine wichtige Form der Behandlung in der Nephrologie. Sie übernimmt bei Patienten mit Niereninsuffizienz und Nierenversagen eine wichtige Funktion der Nieren. Das Blut wird von Abfallstoffen und überschüssigem Salz gereinigt und dem Körper anschließend wieder zugeführt.

Dialyse rettet Leben und ist daher eine wichtige Errungenschaft der modernen Medizin. Allerdings ist sie für die Patienten belastend, weshalb immer die Prävention von Erkrankungen und der lange Erhalt der Nierenfunktion die Hauptziele in der Nierenheilkunde sein sollten.

Die Dialyse: Zeitaufwendig, aber Lebensnotwendig bei erkrankten Patienten.

Apherese

Apherese ist eine spezielle Blutwäsche, bei der schädliche Stoffe direkt aus dem Blut entfernt werden. Diese Methode wird bei gravierenden Störungen des Stoffwechsels oder schweren Infektionen angewendet. Für Patienten mit seltenen Erkrankungen oder speziellen Nierenleiden bietet Apherese eine effektive Behandlungsmöglichkeit.

Die Art der Apherese richtet sich nach der Art der vorhandenen Nierenerkrankung. So können bestimmte Proteine wie zum Beispiel Autoantikörper, bestimmte Zellarten oder Fette aus dem Blut herausgefiltert werden.

So wirst du Nephrologe

Da die Nephrologie ein Fachgebiet der Inneren Medizin ist, lautet die vollständige Bezeichnung für ausgebildete Spezialisten in diesem Bereich "Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie". Um Nephrologe werden zu können, musst du zunächst Medizin studieren und dann noch eine sechsjährige Weiterbildung zum Facharzt durchlaufen.

Studium der Humanmedizin

Das Medizinstudium ist der Grundstein für deine Karriere als Nephrologe. Es hat eine Regelstudienzeit von sechs Jahren. Das Studium ist in einen klinischen und einen vorklinischen Part unterteilt. In der Vorklinik sind vor allem die Grundlagenfächer Thema, insbesondere Anatomie, Physiologie und Biologie.

Im klinischen Abschnitt geht es dann um die einzelnen medizinischen Teilgebiete, unter anderem auch um den Fachbereich der Nephrologie. Abschließend absolvierst du ein Praktisches Jahr (PJ) und hast dann nach dem Staatsexamen dein erstes Ziel erreicht: Du darfst als Arzt arbeiten und Patienten behandeln.

Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie

Nach dem Medizinstudium und Erlangung der Approbation hast du die Möglichkeit, durch eine 72-monatige Weiterbildung und eine anschließende Facharztprüfung den Titel "Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie" zu erlangen.

Während deiner Weiterbildung absolvierst du mindestens 36 Monate in der Inneren Medizin, davon mindestens 6 Monate in der Dialyse und 24 Monate in der stationären Patientenversorgung.

Zusätzlich sind 24 Monate in zwei anderen Facharztkompetenzen erforderlich, sowie 6 Monate in der Notfallaufnahme und 6 Monate im Teilgebiet Intensivmedizin.

Nach erfolgreicher Facharztprüfung darfst du den Titel Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie tragen und bist optimal darauf vorbereitet, Menschen mit Nierenerkrankungen zu behandeln.

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