Was ist ein Onkologe?

MUDr. Andreas Zehetner

MUDr. Andreas Zehetner

CO-Founder von futuredoctor

Lesezeit: 10 Minuten
Zuletzt aktualisiert: 15. August 2024

☝️ Das Wichtigste in Kürze

  • Die Onkologie ist das medizinische Fachgebiet, das sich mit der Diagnose und Behandlung von Krebserkrankungen befasst.
  • Ein Onkologe betreut Patienten mit den unterschiedlichsten Krebserkrankungen. Dazu zählen sowohl Tumore als auch Blutkrebs. 
  • Onkologen arbeiten eng mit anderen Fachrichtungen wie zum Beispiel der Hämatologie und der Radiologie zusammen, um die bestmögliche Diagnostik und Behandlung zu gewährleisten.
  • Um Onkologe zu werden, musst du eine Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin absolvieren und zudem die Schwerpunkt-Weiterbildung in Hämatologie und Onkologie erfolgreich abschließen.

📖 Inhaltsverzeichnis

Ein Onkologe ist ein Arzt, der sich auf die Diagnose und Behandlung von Krebserkrankungen spezialisiert hat. Er kümmert sich um die Therapie verschiedener Tumorarten und betreut Krebspatienten umfassend. Auch die Hämatologie, die sich mit Erkrankungen des Blutes beschäftigt, spielt in der Onkologie eine wichtige Rolle. Möchtest du mehr über die Aufgaben eines Onkologen erfahren? Dann lies jetzt weiter und erfahre, ob Onkologe für dich der geeignete Beruf ist.

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Was ist Onkologie?

Der Begriff "Onkologie" stammt aus dem Griechischen: Das Wort "Onkos" bedeutet Geschwulst oder Tumor, und "Logos" steht für Lehre. Zusammengesetzt handelt es sich bei dem Begriff somit um die Lehre von den Tumoren. Allerdings ist heute nicht mehr bei jeder Krebserkrankung ein "Onkos", also eine Anschwellung zu beobachten: Die Blutkrebserkrankungen zeichnen sich durch die vermehrte Bildung bestimmter Zellen aus. Somit kann die moderne Onkologie, inklusiver der Hämato-Onkologie als Lehre von einer gestörten Zellvermehrung bezeichnet werden.

Ziel eines Onkologen ist es, die gestörte Zellteilung frühzeitig zu erkennen und die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.

Was genau macht ein Onkologe?

Die Tätigkeiten von Ärzten in der Onkologie lassen sich im Wesentlichen in drei Bereiche unterteilen: Prävention, Diagnostik und Therapie.

Prävention

Die Vorsorge spielt in der Onkologie eine wichtige Rolle. Patienten mit Risikofaktoren werden genau über diese Risiken informiert. Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchung soll sichergestellt werden, dass eine Krebserkrankung frühzeitig erkannt wird. Neben der Kontrolle bei der Vorsorgeuntersuchung gehört ein gesunder Lebensstil wie beispielsweise der Verzicht auf Rauchen oder übermäßigen Alkoholkonsum ebenfalls zu den für die Prävention wichtigen Maßnahmen.

Als Onkologe klärst du die Menschen entsprechend auf und sorgst dafür, dass eine Erkrankung bei der vorsorglichen Kontrolle rechtzeitig bemerkt wird, um noch gut auf Behandlungen anzusprechen.

Diagnostik

Einer deiner wesentlichen Aufgabenbereiche als Onkologe ist die Diagnostik. Besteht der Verdacht auf eine Krebserkrankung, ist es deine Aufgabe, diesen Verdacht zu bestätigen beziehungsweise zu widerlegen. Außerdem stellst du fest, in welchem Stadium sich Tumorerkrankungen befinden und um welche Art von Krebs es sich genau handelt.

Um die richtige Diagnose zu stellen, stehen dir in der Onkologie verschiedene bildgebende Verfahren wie CT, MRT und Ultraschall zur Verfügung. Überdies führst du Bluttests durch und entnimmst Gewebeproben, die dann in der Pathologie untersucht werden. Nur eine gut durchgeführte Diagnostik kann sicherstellen, dass die Patienten die bestmögliche Betreuung und Behandlung bekommen.

Therapie

Nach der Diagnose ist die Behandlung von Tumorerkrankungen und Blutkrebs eine deiner wichtigsten Aufgaben als Onkologe. Tumore werden häufig ganz oder teilweise durch eine Operation entfernt.

Die Chemotherapie stört die Teilung Zellen. Da insbesondere die von Krebs betroffenen Zellen sich schnell und häufig teilen, ist diese Therapieform ein bedeutender Teil der Tumortherapie. Sie wird je nach Art und Stadium der Erkrankung vor der Operation eingesetzt, um den Tumor zu verkleinern oder hinterher, um eventuell noch im Körper vorhandene Tumorzellen zu zerstören und so die Erfolgschancen für die Krebsbehandlung zu erhöhen.

Strahlentherapie kann ebenfalls zur Heilung vieler Tumorpatienten eingesetzt werden. Die vom Krebs betroffenen Bereiche werden dabei bestrahlt, was die Entstehung neuer Tumoren aus im Körper verbliebenen Krebszellen verhindern soll.

Neben den drei genannten Therapien gibt es noch zahlreiche weitere Ansätze, die je nach Erkrankung zur Behandlung von Krebs eingesetzt werden. So nutzt der Onkologe beispielsweise bei der Immuntherapie das körpereigene Immunsystem, um Krebszellen zu bekämpfen.

Kurative und palliative Krebstherapie

Eine kurative Therapie zielt darauf ab, die Tumorerkrankung vollständig zu heilen. Onkologen haben dabei das Ziel, alle Krebszellen zu entfernen oder zu zerstören. Die Patienten sollen ein langfristig krebsfreies Leben führen können. Eine enge Nachsorge ist dabei wichtig, um ein sogenanntes Rezidiv rechtzeitig zu erkennen und erneut Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.

Ist der Krebs so weit fortgeschritten, dass die Ärzte keine vollständige Heilung mehr bewirken können, konzentriert sich die palliative Therapie auf die Linderung von und die Verbesserung der Lebensqualität.

Palliativ behandelte Tumorerkrankungen bedeuten keinesfalls, dass der Patient immer bald sterben wird. Das Wort "pallium" lässt sich schließlich mit "Mantel" übersetzen und kann so interpretiert werden, dass durch die Therapie ein schützender Mantel um Tumorerkrankungen gelegt wird, damit diese dem Patienten weniger Leid zufügt und möglichst langsam fortschreitet oder gar für eine Weile ganz zum Stillstand kommt.

Onkologe werden - Was ist dafür erforderlich?

Wer gerne Onkologe werden möchte, hat eine lange Ausbildung vor sich. Zunächst ist ein Medizinstudium erforderlich, anschließend folgt dann die Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie.

Das Medizinstudium

Das Medizinstudium dauert in der Regel 6 Jahre und vermittelt den Studenten einen tiefgehenden Überblick über jedes einzelne Fach und viel Wissen, welches sie später als approbierte Ärzte benötigen. Das Studium gliedert sich in die folgenden 3 Teile:

1.) Vorklinik

Der vorklinische Teil umfasst die ersten zwei Jahre des Medizinstudiums. In diesem Abschnitt lernen Studierende die Grundlagen wie Anatomie, Physiologie und Biochemie. Sie erwerben Basiswissen, das sie später im klinischen Bereich anwenden können. Auch erste Einblicke in Diagnostik und Therapie gehören dazu.

2.) Klinik

Der vierjährige klinische Abschnitt folgt auf die Vorklinik und erstreckt sich über vier Jahre. In diesem Abschnitt werden verschiedene Fachgebiete ein oder mehrere Semester lang thematisiert. Auch die Onkologie ist hier ein Semester lang Thema.

Die Klinik ist wesentlich praxisbezogener als der vorklinische Teil. In allen Fachbereichen gibt es nicht nur Vorlesungen, sondern auch Kontakt mit Patienten. In diesem geschützten Rahmen lernen die Studenten, die vermittelten theoretischen Kenntnisse anzuwenden.

3.) Praktisches Jahr (PJ)

Das praktische Jahr ist der letzte Abschnitt vor dem Staatsexamen. Hier sammeln die angehenden Ärzte praktische Erfahrungen in der Inneren Medizin (zu welcher ja auch die Onkologie gehört), in der Chirurgie und in einem selbstgewählten Bereich. Die Betreuung während dieses Praxisteils erfolgt durch erfahrene Mediziner.

Im Anschluss an das PJ erfolgt mit dem Staatsexamen die letzte große Prüfung. Bestehst du diese, bist du Arzt, kannst dir eine Assistentenstelle an einer Klinik suchen und anschließend mit der Ausbildung zum Facharzt für Hämatologie, Onkologie und Innere Medizin beginnen.

Die Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie

Die Ausbildung zum Facharzt dauert mindestens sechs Jahre. Die angehenden Onkologen lernen, Tumorerkrankungen zu diagnostizieren und zu behandeln. Sie erwerben Kenntnisse in Chemotherapie, Strahlentherapie und operativen Verfahren.

Neben der Behandlung von Tumorerkrankungen umfasst die Ausbildung auch Prävention und Nachsorge von Tumorpatienten. Zudem lernen die angehenden Onkologen, komplexe Behandlungspläne zu erstellen, Chemotherapien zu planen und interdisziplinär mit anderen Fachbereichen zusammenzuarbeiten. Praktische Erfahrungen werden durch Rotationen in verschiedenen klinischen Abteilungen gesammelt.

Häufig in der Onkologie anzutreffende Krebserkrankungen

Die Onkologie ist ein medizinisches Teilgebiet, welches viele verschiedene Erkrankungen umfasst. Um eine verlässliche Erkennung sicherzustellen und anschließend die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, musst du dich mit allen davon auskennen. Wir geben dir nun einen Überblick über besonders häufige Arten von Krebs und den zugehörigen Besonderheiten.

Brustkrebs

Brustkrebs ist eine der häufigsten Tumorerkrankungen bei Frauen. Er wird in der Regel durch eine Mammografie und eine anschließende Biopsie diagnostiziert. Die Therapie besteht üblicherweise aus einer Operation zur Entfernung des Tumors, gefolgt von Strahlentherapie und Chemotherapie.

Unter Umständen kann es sinnvoll sein, die komplette Brust zu entfernen, um die Gefahr für einen Rückfall zu reduzieren. Unabhängig vom Umfang der Operation ist eine regelmäßige Nachsorge wichtig,

Einer der häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen: der Brustkrebs. Früh erkannt, häufig gut behandelbar.

Lungenkrebs

Diese häufige und aggressive Tumorerkrankung wird von den Onkologen häufig durch Röntgenaufnahmen und CT-Scans diagnostiziert. Die Behandlung umfasst Operation, Strahlentherapie und Chemotherapie.

Auch hier ist die regelmäßige Nachsorge entscheidend, denn Rückfälle sind bei Lungenkrebs leider keine Seltenheit.

Leukämie

Leukämie ist eine Form von Blutkrebs, bei der sich weiße Blutzellen unkontrolliert vermehren. Ein Onkologe diagnostiziert diese Krebserkrankung des blutbildenden Systems durch Bluttests und Knochenmarksuntersuchungen. Während manche Arten von Leukämie vor allem bei Kindern auftreten, betreffen andere überwiegend Erwachsene ab einem bestimmten Alter.

Blutkrebs wird in der Regel mit Chemotherapie behandelt. In manchen Fällen kann auch eine Stammzelltransplantation angebracht sein.

Darmkrebs

Darmkrebs zählt zu den häufigsten Tumorerkrankungen und wird meist durch eine sogenannte Koloskopie und dabei entnommene Gewebeprobe diagnostiziert. Auch hier sind mehrheitlich eine Operation und anschließende Chemotherapie und/oder Strahlentherapie die Behandlungsmethoden der Wahl.

In den vergangenen Jahren hat sich die Wissenschaft vermehrt den unterschiedlichen Arten von Darmkrebs gewidmet und spezifischere Behandlungsmethoden - beispielsweise durch monoklonale Antikörper - für diese Art von Tumor entwickelt.

Prostatakrebs

Zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Männern zählen Tumoren der Prostata. Der Onkologe kann sie durch sogenannte PSA-Tests und Biopsien diagnostizieren. In vielen Fällen ist er zudem durch eine Schwellung der Prostata tastbar.

Prostata-Tumore können durch eine OP, Strahlentherapie und Hormontherapie behandelt werden. Die regelmäßige Nachsorge sorgt dafür, dass der Onkologe Rückfälle frühzeitig erkennt.

Eierstockkrebs

Eierstockkrebs ist eine ernsthafte Tumorerkrankung, die leider häufig erst spät diagnostiziert wird. Hat der Tumor bereits gestreut, ist es bei der Operation oft nicht möglich, alle betroffenen Teile des Gewebes zu entfernen, da andernfalls das Blutungs- und Komplikationsrisiko zu hoch wäre.

Die Wissenschaft hat aber mittlerweile auch für Eierstockkrebs Formen der Chemotherapie, die der Patientin helfen und die Krebserkrankung lange in Schach halten können. Eine umfassende Betreuung durch Fachärzte ist aber lebenslang erforderlich.

Ein Onkologe muss psychisch belastbar sein

Als Onkologe/Onkologin stehst du täglich vor großen Herausforderungen. Die Betreuung von Patienten mit schweren Tumorerkrankungen erfordert emotionale Stärke. Häufig gibt es schwerwiegende Diagnosen zu bewältigen, und obwohl viele gute Verläufe für Freude im Arbeitsalltag sorgen, musst du leider immer wieder auch Patienten mitteilen, dass ihre Krebserkrankung nicht heilbar ist.

Als Facharzt für Onkologie musst du stets einen kühlen Kopf behalten, um komplexe Behandlungen planen und gegebenenfalls an veränderte Situationen anpassen zu können.

Ständige Weiterbildung ist für Onkologen Pflicht

Um stets auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft zu bleiben, müssen sich Fachärzte der Onkologie regelmäßig weiterbilden. Laufend gibt es neue Erkenntnisse, Diagnosemethoden und Therapien. Nur wenn du diese kennst und anzuwenden weißt, kannst du deine Patienten optimal betreuen. Eine Geschwulst, die noch vor 5 Jahren den sicheren Tod bedeutete, ist heute möglicherweise gut behandelbar.

Die Antwort auf die Frage "Was ist ein Onkologe?" kann sich mit der Zeit ein wenig ändern, da neue Methoden und Arbeitsweisen hinzukommen. Es ist wichtig, diesen Veränderungen gegenüber offen zu sein.

Durch Seminare, Kongresse und Fachliteratur erweitern Onkologen ihr Wissen laufend. Angesichts dessen erfordert der Beruf das ständige Interesse am aktuellen wissenschaftlichen Stand der Onkologie und ein entsprechendes Engagement.

Wenn du dich für den Schwerpunkt Onkologie entscheidest, hört das Lernen somit nicht nach dem Studium auf, sondern geht deine gesamte Laufbahn als Arzt lang weiter.

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