☝️ Das Wichtigste in Kürze
- Die Thoraxchirurgie ist ein Fachbereich der Medizin, der sich auf Erkrankungen der Lunge, des Brustkorbs sowie die Behandlung von Verletzungen und Fehlbildungen im Thoraxbereich spezialisiert hat.
- In einer Klinik für Thoraxchirurgie gibt es sowohl minimal invasive Eingriffe als offene Operations- und Behandlungsverfahren.
- Typische Erkrankungen, mit denen sich Thoraxchirurgen auseinandersetzen, sind unter anderem Lungenkrebs, Lungenmetastasen anderer Krebsarten sowie Krebs und Entzündungen von Mediastinum, Bronchien und Speiseröhre.
- Um Thoraxchirurg zu werden, musst du zunächst Medizin studieren und anschließend die sechsjährige Weiterbildung zum Facharzt durchlaufen.
📖 Inhaltsverzeichnis
Die Thoraxchirurgie widmet sich chirurgischen Eingriffen rund um den Brustkorb. Fachärzte auf diesem Gebiet haben eine umfangreiche Ausbildung absolviert, die nach dem Medizinstudium eine sechsjährige Weiterbildung zu Thoraxchirurgen beinhaltet. Wenn du dich für diesen Bereich der Humanmedizin entscheidest, wirst du dich mit vielseitigen und anspruchsvollen Verfahren zur Behandlung deiner Patienten auseinandersetzen. Erfahre jetzt, wie du zum Spezialisten für Thoraxchirurgie wirst und wie eine entsprechende Karriere aussehen kann.
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Was macht ein Facharzt für Thoraxchirurgie?
Ein Facharzt für Thoraxchirurgie ist Spezialist für Erkrankungen und Verletzungen im Bereich des Brustkorbs. Er führt umfassende Diagnostik zu den entsprechenden medizinischen Problemen durch und versucht, die Gesundheit von Lunge, Brustwand und angrenzenden Strukturen zu erhalten oder wiederherzustellen.
Dazu verwendet er modernste Operationstechniken, sowohl bei Operationen am offenen Brustkorb als auch bei minimal invasiven Operationen. Dein Ziel als Thoraxchirurg ist es stets, die Lebensqualität deiner Patienten zu verbessern und Behandlungen bestmöglich und nach neuestem Stand der Wissenschaft durchzuführen.
Erkrankungen, die dir in der Thoraxchirurgie begegnen werden
In der Thoraxchirurgie wirst du auf vielfältige Erkrankungen und Verletzungen stoßen, die die Lunge, den Brustkorb und angrenzende Strukturen betreffen. Der Fachbereich deckt ein breites Spektrum an Behandlungsverfahren ab, die von minimal invasiven Eingriffen bis hin zur komplexen Operation reichen. Wir möchten dir nun eine kurze Übersicht über einige typische Erkrankungen und Operationen bieten, die den Alltag eines Thoraxchirurgen prägen.
Tumoren der Lunge
Lungenkrebs ist eine der häufigsten und schwerwiegendsten Erkrankungen, die dir in einer Klinik für Thoraxchirurgie begegnen wird. Hinzu kommen Lungenmetastasen anderer Tumoren. Ob und wie bei diesen eine Operation erfolgt, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab und bedarf einer genauen Diagnostik. Abhängig von der Art und dem Stadium des Tumors kann die Therapie eines Krebsleidens sehr unterschiedlich aussehen. Bei Lungenkrebs im Anfangsstadium ist es häufig das Ziel, den Tumor vollständig zu entfernen, die Atemwege freizuhalten und den Patienten im besten Fall vollständig zu heilen.
Pneumothorax
Ein Pneumothorax entsteht, wenn Luft in den Raum zwischen Lunge und Brustwand gelangt. Dies führt zu einem teilweisen oder vollständigen Lungenkollaps. Der Pneumothorax kann spontan auftreten oder durch Verletzungen des Brustkorbs verursacht werden.
In der Thoraxchirurgie kann die Behandlung eines Pneumothorax durch einen minimal invasiven Eingriff erfolgen, bei dem die Luft entfernt und die Lunge wieder entfaltet wird.
Emphysem
Unter einem Emphysem verstehen Ärzte eine dauerhafte Überblähung der Lungen, bei der die kleinen Lungenbläschen, die Alveolen, geschädigt sind. Das Lungenemphysem kann durch unterschiedliche chronische Erkrankungen der Lunge entstehen. Es erschwert das Atmen zunehmend und reduziert die Lebensqualität erheblich.
In der Thoraxchirurgie werden verschiedene Behandlungsverfahren angewendet, um die Symptome zu lindern und die Geschwindigkeit, mit der das Emphysem fortschreitet, zu verringern. Eine vollständige Heilung ist - mit Ausnahme weniger Fälle - nicht möglich.
Pleuraerguss
Kommt es zu einer Flüssigkeitsansammlung im Brustraum zwischen Brustkorb und Lunge, so wird das als Pleuraerguss bezeichnet. In der Thoraxchirurgie erfolgt die Diagnose eines Pleuraergusses oft durch bildgebende Verfahren. Die Behandlung kann minimal invasive Eingriffe beinhalten, um die Flüssigkeit zu entfernen und die Atmung zu erleichtern.
Moderne Kliniken nutzen auch moderne Techniken wie VATS (Video-assistierte Thorakoskopie) zur Drainage. Ein Pleuraerguss kann unter anderem durch Infektionen, Herzinsuffizienz oder Lungenkrebs verursacht werden. Ziel ist es, die Atemfunktion der Patienten wiederherzustellen und die Flüssigkeit zu beseitigen.
Pleuraempyem
Wenn sich Eiter - häufig infolge einer Infektion - zwischen Brustkorb und Lunge sammelt, spricht man in der Thoraxchirurgie von einem Pleuraempyem. Diese Erkrankung führt zu starken Schmerzen und Atembeschwerden. Mit Hilfe von Drainagen wird der Eiter entfernt, was den Patienten die Atmung erleichtert. Zudem ist es wichtig, die Infektion mit geeigneten Medikamenten zu bekämpfen. Die Nachsorge bei einem Pleuraempyem kann teils relativ langwierig sein, ist aber erforderlich, um die vollständige Heilung zu gewährleisten und Komplikationen zu vermeiden.
Trachealstenose
Als Trachealstenose wird eine Verengung im Bereich der Luftröhre bezeichnet, die zu Atemproblemen führt. In einer Klinik für Thoraxchirurgie findet bei derartigen Erkrankungen eine präzise Diagnostik statt, um die meist erforderliche Operation gut geplant durchführen zu können. Häufig reichen minimal invasive Eingriffe, um die Luftröhre wieder zu erweitern und den Patienten ein besseres Atmen zu ermöglichen.
Interessanterweise kann eine Trachealstenose durch verschiedene Ursachen wie Verletzungen, chronische Entzündungen oder Tumoren entstehen.
Mediastinaltumore
Tumoren innerhalb des Mittelfellraumes zwischen den Lungen, dem Mediastinum, können gutartig oder bösartig sein und erfordern eine je nach Art und Stadium der Erkrankung angepasste Behandlung.
Die Diagnose wird in der Regel durch bildgebende Verfahren und eine Untersuchung des Tumors während oder nach der Operation gestellt. Ziel ist es in den meisten Fällen, den Tumor vollständig zu entfernen und die Atemwege sowie das Herz zu entlasten.
Ösophaguskarzinom
Das Ösophaguskarzinom, ein bösartiger Tumor der Speiseröhre, erfordert komplexe Diagnostik und Behandlung in der Thoraxchirurgie. Diese Erkrankung betrifft den Bereich des Brustkorbs und angrenzende Organe wie Lunge und Herz.
Je nachdem, wie weit der Tumor fortgeschritten ist, wird er bei der Operation ganz oder teilweise entfernt. Die Operation kann gegebenenfalls auch den Bereich des Mittelfells und die Luftröhre einschließen. Ziel ist es, dass die Patienten bestmögliche Heilungschancen haben oder zumindest an Lebensqualität gewinnen.
Rippenfrakturen und andere Verletzungen
Häufig sind Patienten mit Verletzungen im Bereich der Brust ein Fall für die Thoraxchirurgie. Durch Unfälle oder Stürze entstehen Knochenbrüche und Weichteilverletzungen, die eine Behandlung erfordern. Insbesondere wenn das Lungengewebe betroffen oder die Pleura in Mitleidenschaft gezogen ist, muss es schnell gehen.
Glücklicherweise ist Notfallmedizin ein fester Bestandteil deiner Ausbildung zum Facharzt für Thoraxchirurgie. Dementsprechend kannst du ein breites Spektrum an Notoperationen fachgerecht durchführen und Patienten bei Verletzungen des Brustraumes verlässlich helfen.
Deformitäten der Brustwand
Eine deformierte Brustwand kann je nach Ausprägung eher ein ästhetisches Problem sein oder ernsthafte Beschwerden verursachen. Ein typisches Beispiel ist Pectus excavatum, die sogenannte Trichterbrust. Auch das "Gegenstück", Pectus carinatum, kann problematisch und damit ein Grund für eine Operation in der Thoraxchirurgie sein.
Bei der Operation wird die reguläre Form des Brustkorbs rekonstruiert. Oftmals fällt das Atmen danach deutlich leichter, da die Lungen nicht mehr durch das Brustbein eingeengt sind.
Lungentransplantationen
Die Transplantation der Lunge beziehungsweise eines Lungenflügels ist einer der komplexesten Eingriffe in der Thoraxchirurgie. Eine Transplantation kann durchgeführt werden, wenn die Lunge durch eine Verletzung oder eine Erkrankung irreparabel geschädigt ist.
An der Operation, bei welcher die Lunge des Patienten durch eine Spenderlunge ersetzt wird, sind zahlreiche Spezialisten aus unterschiedlichen medizinischen Fachbereichen beteiligt. Ein Team entnimmt die Lunge des Spenders, ein anderes implantiert sie in den Körper des Empfängers.
Neben einer umfassenden Vorbereitung und der eigentlichen Operation ist bei der Lungentransplantation auch die Nachsorge essenziell. Es gilt, eine Abstoßungsreaktion durch eine lebenslange immunsuppressive Therapie zu verhindern.
Diagnostik
Bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT und MRT sind in der Thoraxchirurgie zentrale Werkzeuge zur Untersuchung von Lungen, Bronchien und Thoraxwand. Die präzise Diagnose ist entscheidend, um die richtige Behandlung zu planen, sei es eine minimal invasiv durchgeführte Operation oder eine andere Therapie.
Auch endoskopische Techniken kommen zum Einsatz, um das Brustfell, das Brustbein und den Bereich um die Brustwirbelsäule genauer zu untersuchen. Hierdurch können Lungenkrebs, Lungenmetastasen und andere Erkrankungen innerhalb des Brustkorbs frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Behandlung: Operative Eingriffe am Thorax
Das Spezialgebiet der Thoraxchirurgie umfasst zahlreiche Operationsmethoden, die zur Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen im Bereich der Brust eingesetzt werden. Zu diesen Eingriffen gehören Operationen der Lunge, der Bronchien und des Brustfells.
Es ist möglich, am offenen Brustkorb zu operieren, viele OPs lassen sich mittlerweile aber minimal invasiv durchführen. Während deiner Ausbildung zum Facharzt für Thoraxchirurgie lernst du ein breites Spektrum an Operationsmethoden kennen und führst viele dieser Operationen unter der Anleitung erfahrener Fachärzte aus.
Moderne minimal invasive Chirurgie
Die Möglichkeit, Operationen minimal invasiv durchzuführen, hat die Thoraxchirurgie revolutioniert. Durch kleine Schnitte und den Einsatz spezieller Instrumente können komplexe Operationen im Brustkorb schonend durchgeführt werden. Verfahren wie die VATS-Lobektomie ermöglichen es, Lungengewebe zu entfernen, ohne große Schnitte am Brustkorbes vorzunehmen. Diese Techniken reduzieren Schmerzen, verringern das Infektionsrisiko und verkürzen die Genesungszeit für die Patienten erheblich.
Minimal-invasive Eingriffe sind besonders geeignet für die Behandlung von Lungenüberblähung, Lungenmetastasen und vielen anderen thorakalen Erkrankungen. In einer spezialisierten Klinik für Thoraxchirurgie gehören solche Techniken genau wie auch in der Gefäßchirurgie zum Standardrepertoire.
Roboterchirurgie
Die Roboterchirurgie zählt zu den modernsten Innovationen in der Thoraxchirurgie. Sie ermöglicht höchst präzise Eingriffe bei minimal-invasiven Operationen am Brustkorb. Roboterassistierte Chirurgiesysteme bieten mehr Bewegungsfreiheit und sind genauer als herkömmliche Methoden. Sie können mittlerweile vielfältige Aufgaben beim Operieren im Thorax erfüllen und die Chirurgen somit optimal unterstützen.
Unter anderem bei Operationen im Rahmen von Lungenkrebs oder Lungenmetastasen kommt Roboterchirurgie zum Einsatz. Wenn beispielsweise von Krebs befallene Lungenlappen mittels VATS Lobektomie entfernt werden, kann durch den Einsatz von Operationsrobotern eine höhere Genauigkeit erreicht werden.
Für die Patienten hat die Roboterchirurgie den Vorteil, dass die Heilungsprozesse durch die extrem präzise Durchführung der Operation schneller ablaufen und es zu weniger Komplikationen kommt.
Notfallmanagement und Komplikationen in der Thoraxchirurgie
In der Thoraxchirurgie kann es leider zu zahlreichen Komplikationen kommen, die es zu managen gilt. Als Facharzt musst du hier schnell handeln, um lebensbedrohliche Zustände wieder gut in den Griff zu bekommen. Es ist daher Grundvoraussetzung für den Beruf, dass du psychisch und physisch belastbar bist.
Aber nicht nur in der Thoraxchirurgie selbst kommt es zu Notfällen, mit denen du dich befassen musst. Auch andere Fachabteilungen der Klinik fordern regelmäßig Thoraxchirurgen zur Unterstützung an, wenn es bei Patienten zum Pneumothorax oder anderen dringend interventionsbedürftigen Problemen kommt.
Thoraxchirurg werden
Wenn du dich für den Schwerpunkt Thoraxchirurgie entscheidest und eine entsprechende Facharztausbildung anstrebst, ist ein abgeschlossenes Medizinstudium die Grundvoraussetzung. Im Anschluss folgt dann deine Ausbildung zum Facharzt, die genau wie das Studium 6 Jahre dauert. Auf diese beiden Teile des Wegs zum Beruf des Thoraxchirurgen möchten wir nun kurz eingehen.
Medizinstudium
Der Weg zum Beruf als Thoraxchirurg beginnt mit einem Medizinstudium. Dieses dauert in Deutschland 6 Jahre und umfasst einen zweijährigen vorklinischen und einen vierjährigen klinischen Teil. Während dieser Zeit fokussierst du dich noch nicht auf ein Spezialgebiet, sondern lernst zunächst die Grundlagen der menschlichen Anatomie, die natürlich auch die Organe und Strukturen des Thorax wie beispielsweise Herz, Lunge und Brustfell umfasst.
Außerdem bekommst du einen Überblick über die verschiedenen medizinischen Fachgebiete und lernst die Grundlagen, die du später für Diagnostik und Therapie verschiedener Erkrankungen benötigst.
Weiterbildung zum Facharzt für Thoraxchirurgie
Nachdem du dein Medizinstudium mit dem Staatsexamen abgeschlossen hast, kannst du eine Stelle als Assistenzarzt an einer Klinik antreten. Dort kannst du dann gleichzeitig deine Weiterbildung zum Facharzt für Thoraxchirurgie beginnen. Diese Ausbildung dauert noch einmal 6 Jahre und umfasst unter anderem Intensivmedizin, Notfallmedizin, allgemeine Chirurgie und natürlich alle Facetten der Thoraxchirurgie.
Unter Anleitung von erfahrenen Ärzten lernst du, wie du die verschiedenen Operationen innerhalb des Brustraums durchführst, eine fundierte Diagnose stellst und die Behandlung eines Patienten planst. Nach Abschluss der Facharztausbildung kannst du als Thoraxchirurg tätig sein und hast beispielsweise beste Chancen auf eine Stelle als Ober- oder Chefarzt.
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