Was macht ein Kardiologe?

MUDr. Andreas Zehetner

MUDr. Andreas Zehetner

CO-Founder von futuredoctor

Lesezeit: 9 Minuten
Zuletzt aktualisiert: 18. Juli 2024

☝️ Das Wichtigste in Kürze

  • Kardiologen sind Fachärzte, die sich mit der Diagnose und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beschäftigen.
  • Die Ausbildung zum Facharzt der Kardiologie dauert insgesamt 72 Monate. Vorher ist ein sechsjähriges Medizinstudium erforderlich.
  • Die Kardiologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin. Du durchläufst somit die reguläre Facharzt-Weiterbildung für Internisten und kannst dich dann als als Kardiologe spezialisieren.
  • Das Wort "Kardia" bedeutet "Herz". Somit ist ein Kardiologe wörtlich genommen ein "Herz-Arzt".

📖 Inhaltsverzeichnis

Ein Kardiologe ist ein spezialisierter Facharzt der Inneren Medizin, der sich auf Erkrankungen von Herz und Kreislauf spezialisiert hat. Seine Aufgaben umfassen die Untersuchung und Betreuung von Patienten mit Herzerkrankungen wie Herzinfarkten, Herzrhythmusstörungen und Herzinsuffizienz. Die meisten Kardiologen sind in großen Kliniken tätig, du hast aber auch die Möglichkeit, dich mit einer eigenen Praxis selbstständig zu machen. Was erforderlich ist, um Kardiologe zu werden und wie der Alltag in diesem Beruf aussieht haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.

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Was ist ein Kardiologe?

Ein Kardiologe ist ein Spezialist für Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen des Herzens. Er ist ein Facharzt für Innere Medizin und verfügt zudem über eine Zusatzweiterbildung im kardiologischen Bereich. Kardiologen führen die verschiedensten Untersuchungen durch und haben das Ziel, die Herzgesundheit ihrer Patienten so lange wie möglich zu erhalten und gegebenenfalls so gut wie möglich wiederherzustellen. Zu diesem Zweck können sie unter anderem Medikamente und minimal-invasive Eingriffe einsetzen.

Verwechslungsgefahr: Die Kardiologie ist nicht die Herzchirurgie

Oft wird angenommen, ein Kardiologe sei ein Herzchirurg, obwohl beide Fachgebiete unterschiedliche Tätigkeiten umfassen. Ein Kardiologe untersucht und diagnostiziert Herz-Kreislauferkrankungen durch verschiedene Untersuchungsmethoden und behandelt sie gegebenenfalls minimal-invasiv, etwa durch das Einsetzen von Stents per Herzkatheter.

Herzchirurgen öffnen hingegen den Brustkorb, um Herzoperationen, wie den Einsatz von künstlichen Herzklappen oder Bypässen, durchzuführen. Während der Kardiologe seinen Schwerpunkt auf diagnostische Verfahren, Medikation, Prävention und gegebenenfalls kleine Eingriffe per Herzkatheter legt, sind Herzchirurgen für operative Eingriffe am Herzen zuständig. Beide arbeiten im Dienst der Herzgesundheit, aber auf unterschiedliche Art und Weise.

Auch wenn es sich um unterschiedliche Berufe mit unterschiedlichen Ausbildungsschwerpunkten handelt, ist die Zusammenarbeit beider Fachabteilungen eng. Sie überweisen sich gegenseitig Patienten und beraten sich untereinander bezüglich der optimalen Behandlung.

Untersuchungen des Herz-Kreislauf-Systems

Was macht ein Kardiologe, um herauszufinden, was seinem Patienten fehlt und wie er diesem helfen kann? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, denn in der Kardiologie gibt es viele verschiedene Untersuchungsmethoden. Wir möchten dir nun einen Überblick über die wichtigsten davon verschaffen.

EKG

Das Elektrokardiogramm misst die elektrische Herzaktivität und kann so detaillierte Informationen über das Herz des Untersuchten liefern. Je nach Art der Erkrankung sind unterschiedliche Auffälligkeiten im EKG vorhanden, manchmal lange bevor es überhaupt zu Symptomen kommt. Somit können EKGs auch zur Früherkennung eingesetzt werden.

Die Herzspezialisten führen EKGs in unterschiedlichen Formen durch, die wir nun ebenfalls kurz erläutern möchten.

Ruhe-EKG

Ein Ruhe-EKG ist eine grundlegende Untersuchung in der Kardiologie. Dabei werden die elektrischen Aktivitäten des Herzens in einem Ruhezustand gemessen, um Herzerkrankungen wie Herzrhythmusstörungen oder einen Herzinfarkt zu erkennen. Kardiologen bringen dafür Klebeelektroden an der Haut des Patienten an. Bereits in Ruhe lassen sich viele Krankheitsbilder gut erkennen, so dass anschließend weitere Untersuchungen und therapeutische Maßnahmen geplant werden können.

Belastungs-EKG

Das Belastungs-EKG geht einen Schritt weiter, indem es das Herz unter körperlicher Belastung untersucht. Patienten laufen dabei zum Beispiel auf einem Laufband oder treten in die Pedale eines Ergometers. Kardiologen können so die Reaktion des Herzens auf physische Belastung beobachten.

Dieses diagnostische Verfahren ist besonders aufschlussreich bei der Diagnostik von Angina Pectoris und anderen Erkrankungen, die die Herzkranzgefäße betreffen.

Langzeit-EKG

Das Langzeit-EKG zeichnet die elektrischen Aktivitäten des Herzens über 24 Stunden oder länger auf. Der Patient erhält hierfür ein tragbares Gerät, das kontinuierlich Daten sammelt. Diese Untersuchung identifiziert auch vorübergehende Herzrhythmusstörungen und andere Probleme, die während einer kurzen Untersuchung des Herzens mit hoher Wahrscheinlichkeit übersehen werden würden.

Untersuchung per Herzkatheter

Die Herzkatheteruntersuchung ist ein minimal-invasives Verfahren, bei dem ein dünner Schlauch (Katheter) über ein Blutgefäß zum Herzen geführt wird. Der Kardiologe nutzt diese Methode, um die Herzkranzgefäße zu untersuchen und Blockaden zu identifizieren.

Der Herzkatheter kann auch zur Behandlung genutzt werden. So ist es beispielsweise möglich, einen sogenannten Stents einzusetzen, der das Gefäß offen hält und so vor einem Herzinfarkt schützt.

Die Herzkatheteruntersuchung ist häufig bei der Diagnose schwerwiegender Herzkrankheiten und der Planung weiterer medizinischer Schritte entscheidend.

Kardio-MRT

Die Magnetresonanztomographie (MRT) liefert detaillierte Bilder vom Herz und den umgebenden Strukturen. Dank Magnetfeldern und Radiowellen ist die präzise Abbildung des Organs und seiner Umgebung möglich und der Kardiologe kann beispielsweise Herzklappenfehler und anatomische Anomalien erkennen.

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Erkrankungen, mit denen du als Kardiologe häufig zu tun haben wirst

Als Kardiologe beschäftigst du dich täglich mit den unterschiedlichsten Herzerkrankungen. Deine Aufgaben umfassen sowohl die Betreuung von Patienten mit akuten Beschwerden als auch die Langzeitbegleitung von Menschen mit einer chronischen Herzkrankheit. Im Folgenden stellen wir dir einige der häufigsten Probleme vor, die das Herz als Organ betreffen und damit deinen Beruf als Kardiologe prägen.

Herzinsuffizienz

Herzinsuffizienz, auch bekannt als Herzschwäche, ist eine häufige Diagnose in der Kardiologie. Hierbei ist das Herz nicht in der Lage, ausreichend Blut durch den Körper zu pumpen. Zu den Symptomen der Herzinsuffizienz gehören Atemnot, Müdigkeit und Flüssigkeitsansammlungen in den Beinen.

Behandelt wird die Erkrankung unter anderem durch Medikamente, eine Änderung des Lebensstils und in bestimmten Fällen auch operativ. Die genaue Behandlung ist stark von der Ursache abhängig, denn diese kann bei Herzinsuffizienz sehr unterschiedlich sein.

Herzrhythmusstörungen

Ein gestörter Rhythmus des Herzens kann vielfältige Ursachen haben. Die Ausprägungen können von harmlosen zusätzlichen Herzschlägen - den sogenannten Extrasystolen - bis hin zu lebensbedrohlichen Problemen reichen.

Die Therapie richtet sich nach der Art der Herzrhythmusstörung und ihrer Ausprägung. Ist es erforderlich, wird ein Herzschrittmacher eingesetzt, der das Herz durch elektrische Impulse zum regelmäßigen Schlagen bringt.

Herzinfarkt

Bei diesem akuten Ereignis ist ein Blutgefäß verstopft, so dass das Herz nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden kann. Diese Unterversorgung kann zu einer dauerhaften Schädigung des Herzens führen. Es ist daher wichtig, dass bei einem Infarkt schnellstmöglich Maßnahmen ergriffen werden.

Die Herzkatheter-Untersuchung und die sofortige Behandlung spielen beim Herzinfarkt eine entscheidende Rolle. Es gilt, die Verstopfung im betroffenen Herzkranzgefäß zu beseitigen. Dazu kann der Arzt über den Herzkatheter einen kleinen Ballon in das Gefäß schieben und dieses damit weiten (sogenannte Ballon-Dilatation). Außerdem ist sowohl in der akuten Situation als auch zur Vorbeugung weiterer Herzinfarkte die Gabe von gerinnungshemmenden Medikamenten angezeigt.

Angina Pectoris

Angina Pectoris ist ein Schmerz- oder Druckgefühl in der Brust, das durch eine vorübergehende Unterversorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff verursacht wird. Sie ist oft der Vorbote des Herzinfarkts und sollte daher unbedingt ernst genommen werden.

Die Behandlung umfasst Medikamente zur Verhinderung weiterer Ablagerungen innerhalb der Blutgefäße und die Etablierung eines möglichst gesunden Lebensstils.

Herzklappenfehler

Fehler der Herzklappe können angeboren oder erworben werden. Sie führen dazu, dass die Herzklappen, die den Blutfluss nicht mehr wie bei gesunden Menschen regeln können. So kommt es laufend zu einem Rückfluss des Blutes in die großen Venen.

Die Behandlung reicht bei Klappenfehlern, von der abwartenden Beobachtung, über medikamentöse Therapie bis hin zu operativen Eingriffen, bei denen die Klappen repariert oder ersetzt werden.

Was hat die Innere Medizin mit der Kardiologie zu tun?

Die Kardiologie ist per Definition ein spezialisierter Zweig der inneren Medizin. Fachärzte der Kardiologie beginnen ihre Karriere nach dem Medizinstudium als Assistenzarzt und machen dann die Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin.

Als Kardiologe bist du zwar auf einen bestimmten Teil der Inneren Medizin spezialisiert, der Ablauf deiner Ausbildung gibt aber vor, dass du auch in den anderen Bereichen ein umfangreiches Fachwissen erwirbst. Das ist auch äußerst sinnvoll, denn neben Herzmuskelentzündungen und weiteren Herzerkrankungen werden viele deiner Patienten auch die ein oder andere Erkrankung aus anderen Bereichen aufweisen. Mit diesen musst du somit als Arzt in der Kardiologie ebenfalls umgehen können.

Viele Untersuchungen wie beispielsweise die Langzeit-Blutdruckmessung oder ein Tag-Nacht-Blutdruckprofil sind nicht ausschließlich den Kardiologen vorbehalten, sondern werden auch in anderen internistischen Fachgebieten eingesetzt. Somit ist es wichtig, bei bestimmten Ergebnissen immer im Hinterkopf zu behalten, dass diese nicht automatisch von einer kardiologischen Erkrankung ausgehen müssen, sondern dass auch verschiedene Differentialdiagnosen möglich sind.

So wirst du Facharzt für Kardiologie

Wenn du dich dazu entschieden hast, Kardiologe zu werden, musst du zunächst Medizin studieren und dann die 72-monatige Facharztausbildung durchlaufen.

Medizinstudium

Das Studium der Humanmedizin dauert 6 Jahre und endet mit dem Staatsexamen. Du erwirbst während des Studiums tiefe Kenntnisse über den menschlichen Körper, verschiedene Fachbereiche und natürlich auch die Bedeutung des Herzens und seiner Funktion.

Nachdem du das praktische Jahr absolviert und dein Staatsexamen bestanden hast, darfst du als Arzt in einer Klinik arbeiten.

Ausbildung zum Facharzt der Inneren Medizin

Kardiologen sind Internisten mit einer zusätzlichen Weiterbildung in Kardiologie. Es ist somit erforderlich, die komplette Facharztausbildung für Internisten zu durchlaufen. Währenddessen kannst du bereits parallel deine Spezialisierung in der Kardiologe vorantreiben. Die Facharztausbildung läuft berufsbegleitend, während du als Assistenzarzt in der Klinik tätig bist.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen und mehr: Spezialisierung in der Kardiologie

Nach der Basisweiterbildung folgt die Spezialisierung in der Kardiologie. Nach insgesamt 72 Monaten hast du es dann geschafft: Du absolvierst eine Prüfung und bist anschließend Kardiologe. Vielfältige Einsatzgebiete und Stellen als Oberarzt oder gar Chefarzt stehen dir nun offen.

Was macht ein Kardiologe, nachdem er mit seiner Facharztausbildung fertig ist?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Die meisten Kardiologen entscheiden sich für eine Karriere in einer großen Klinik. Du hast aber durchaus auch die Möglichkeit, eine eigene Praxis zu eröffnen oder in einer Gemeinschafts-Praxis tätig zu werden.

Arbeitslos wirst du höchstwahrscheinlich nicht, denn Kardiologen werden in ganz Deutschland händeringend gesucht.

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