Was macht ein Nuklearmediziner?

MUDr. Andreas Zehetner

MUDr. Andreas Zehetner

CO-Founder von futuredoctor

Lesezeit: 6 Minuten
Zuletzt aktualisiert: 15. August 2024

☝️ Das Wichtigste in Kürze

  • Die Nuklearmedizin nutzt radioaktive Substanzen zur Diagnostik und Therapie von Funktionsstörungen, Krebserkrankungen und weiteren Erkrankungen verschiedener Organe.
  • Durch die Art der Verteilung der Radioaktivität im Körper können die Ärzte Rückschlüsse über die zugrundeliegenden Störungen ziehen.
  • Um Nuklearmediziner zu werden, musst du zuerst Medizin studieren und anschließend eine fünfjährige Facharzt-Weiterbildung absolvieren.

📖 Inhaltsverzeichnis

Nuklearmedizinische Untersuchungen sind heutzutage essentiell für die Diagnose von verschiedenen Krankheiten und Funktionsstörungen. Mit speziellen radioaktivsten Substanzen, die sich im Körper verteilen, können Krankheitsherde in Organen und Geweben präzise lokalisiert werden. Auch zur Therapie wird die Nuklearmedizin eingesetzt. Erfahre nun, wie du Facharzt für Nuklearmedizin werden kannst und was du als Arzt in diesem Fachbereich genau machst.

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Was genau ist Nuklearmedizin?

Die Nuklearmedizin ist ein relativ junges Fachgebiet der Medizin, das radioaktive Substanzen zur Diagnose und Therapie nutzt. Durch nuklearmedizinische Untersuchungen können unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Funktionsstörungen in Organen erkannt werden. Dazu werden sogenannte Radiopharmaka verwendet, die sich bevorzugt in bestimmten Zellen anreichern und es so ermöglichen, die Stoffwechselvorgänge im Körper darzustellen. Nuklearmedizin geht mit strikten Vorgaben zum Strahlenschutz einher, die Strahlenexposition ist aber in der Regel kein allzu großes Risiko für die betroffenen Patienten.

Aufgaben eines Nuklearmediziners

Ein Nuklearmediziner kann verschiedene Untersuchungen mit Hilfe radioaktiver Stoffe durchführen und Patienten mit speziellen Verfahren behandeln. Die Untersuchungen in der Nuklearmedizin ermöglichen die Diagnose von Funktionsstörungen einzelner Organe und generalisierter Krankheiten. Kernthema der Diagnostik in der Nuklearmedizin ist vor allem die Lokalisationsdiagnostik. Durch das speziell für die Fragestellung ausgewählte Radiopharmakon wird hierbei sichtbar, wo die Zellen sitzen, die dieses bevorzugt aufnehmen. So können beispielsweise Krebsmetastasen lokalisiert werden.

Nuklearmedizinische Diagnostik

Während Röntgen, Computertomographie oder Kernspintomographie Strukturen des Körpers abbilden, werden durch die Verfahren in der Nuklearmedizin Stoffwechselvorgänge dargestellt. Durch die Anwendung dieser Untersuchungsmethoden lassen sich Abweichungen von der Norm darstellen, die beispielsweise durch Krebs oder eine Überfunktion eines bestimmten Bereichs ausgelöst werden können. Die Patienten profitieren in der Nuklearmedizin von einer sehr genauen Diagnostik mit relativ geringer Strahlenbelastung.

Schilddrüsen-Szintigraphie und andere Szintigramme

Zu den wahrscheinlich bekanntesten Untersuchungs- und Diagnoseverfahren aus der Nuklearmedizin zählen die Szintigramme der Schilddrüse. Hierbei wird dem Patienten das schwach radioaktive Jod 131 verabreicht, welches sich in der Schilddrüse anreichert. Indem der Arzt bei der Untersuchung misst, zu welchem Zeitpunkt sich wie viel Jod 131 an welcher Stelle der Schilddrüse befindet, kann er Rückschlüsse auf die Aktivität des Organs ziehen.

Szintigramme sind - mit anderen radioaktiven Stoffen - auch bei vielen anderen Organen wie zum Beispiel dem Herz, den Nieren oder den Knochen möglich.

Positronen Emissions Tomographie (PET)

Die Positronen Emissions Tomographie (PET) ist eine weitere nuklearmedizinische Untersuchung, die Stoffwechselvorgänge im Körper sichtbar macht. Dabei wird ebenfalls eine radioaktive Substanz eingesetzt, die vom Gewebe aufgenommen wird und sogenannte Positronen abstrahlt, die gemessen werden können. So bietet die Untersuchung detaillierte Einblicke in Körperfunktionen und deren Störungen.

Strahlenbelastung und Risiken durch nuklearmedizinische Untersuchungen

Untersuchungen in der Nuklearmedizin beinhalten zwar eine gewisse Strahlenbelastung, gelten aber als sehr sicher für Patienten. Die eingesetzten Radioisotope und Medikamente werden in geringen Mengen verwendet und zügig wieder ausgeschieden.

Dennoch sind bei nuklearmedizinischen Untersuchungen Sicherheitsvorkehrungen wichtig, und es muss zuvor abgeklärt werden, ob zusätzliche Risikofaktoren vorliegen.

Nuklearmedizinische Verfahren zur Behandlung von Erkrankungen

Laut Definition des Fachs setzt die Nuklearmedizin nicht nur Szintigraphien und PET-Scans zur Diagnostik von Nierenfunktionsstörungen, Tumoren und anderen Erkrankungen ein, sondern führt auch Behandlungen durch. So kann häufig Menschen geholfen werden, bei denen die Behandlung mit anderen Medikamenten nicht angeschlagen hat.

Tumorzellen werden von innen heraus bestrahlt

Die Nuklearmedizin kann dazu genutzt werden, Tumorzellen von innen heraus zu bestrahlen. Dabei kommen Substanzen zum Einsatz, die aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften von den betroffenen Zellen aufgenommen werden und dort dann Strahlung abgeben. Die Strahlenbelastung für den restlichen Körper ist dabei vergleichsweise gering.

In der Regel kann der Patient durch diese Verfahren zwar nicht vom Krebs geheilt werden, die Bestrahlung durch die Verfahren der Nuklearmedizin kann aber dazu führen, dass Tumore schrumpfen und gegebenenfalls besser operiert werden können.

Der PET Scan anhand eines menschlichen Gehirns.

Relative Kontraindikationen

Bei den Untersuchungs- und Behandlungsmethoden in der Nuklearmedizin ist zwar in der Regel der Nutzen im Vergleich zum Risiko deutlich höher, unter bestimmten Bedingungen kann der Einsatz dieser Methoden aber dennoch riskant sein.

Insbesondere im Fall einer Schwangerschaft oder bei stillenden Frauen sollte im Vorfeld genau abgewogen werden, ob die Anwendung nuklearmedizinischer Verfahren sinnvoll ist und welche Schutzmaßnahmen dabei eingehalten werden sollten.

Nuklearmediziner werden - die Inhalte der Ausbildung

Die Ausbildung zum Nuklearmediziner ist umfangreich und anspruchsvoll. Du musst dafür zuerst Medizin studieren und anschließend die Weiterbildung zum Facharzt für Nuklearmedizin durchlaufen. Diese beiden wesentlichen Abschnitte der Ausbildung möchten wir dir nun noch ein wenig genauer erläutern.

Studium der Medizin

Das Medizinstudium legt die Grundlagen für den späteren Einsatz in der Nuklearmedizin. Du lernst alle wichtigen Grundlagen zu Anatomie und Funktionsweise des Körpers. Auch die verschiedenen Gewebe und die Details des Stoffwechsels verschiedener Organe sowie deren Reaktion auf bestimmte Arzneimittel sind ein Thema im Studium.

Radiologie ist im Medizinstudium ein Semester lang Thema, allerdings dient dieser Kurs im Studium noch nicht den Zwecken der Facharztausbildung, sondern soll in erster Linie einen Überblick für angehende Ärzte aus allen Fachbereichen bieten.

Facharztausbildung

Nach dem Medizinstudium folgt die Facharztausbildung in Nuklearmedizin. Hier erlernst du unter anderem die Durchführung nuklearmedizinischer Untersuchungen. Du lernst, wie der Stoffwechsel verschiedener Organe im Detail funktioniert und mit welchen radioaktiven Stoffen daher eine Untersuchung dieser Organe am besten möglich ist.

Die Ausbildung umfasst sowohl viel Theorie als auch zahlreiche praktische Erfahrungen mit nuklearmedizinischen Untersuchungen und Behandlungsmethoden. Einen Teil deiner Ausbildung absolvierst du in der Radiologie, einen Teil direkt in der Nuklearmedizin. Außerdem kannst du für einige Monate in einer Vielzahl weiterer Bereiche tätig werden.

Zukunftsperspektiven für das Fach Nuklearmedizin

Die Nuklearmedizin ist ein noch recht junges Fachgebiet, in dem sich laufend weitere Fortschritte bemerkbar machen. Die Funktions- und Stoffwechseldiagnostik wird durch immer neue Methoden zur Untersuchung laufend präziser.

Es ist damit zu rechnen, dass zukünftig die Überweisung von Patienten in die Nuklearmedizin zu noch mehr Zwecken möglich sein wird, da neue Technologien und Methoden diesen Fachbereich noch effektiver machen. Kompetente Nuklearmediziner haben damit auf jeden Fall gute Berufsperspektiven.



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