Was macht ein Radiologe?

MUDr. Andreas Zehetner

MUDr. Andreas Zehetner

CO-Founder von futuredoctor

Lesezeit: 10 Minuten
Zuletzt aktualisiert: 18. Juli 2024

☝️ Das Wichtigste in Kürze

  • Die Radiologie ist ein Teilgebiet der Medizin, in dem bildgebendes Verfahren zur Diagnostik sowie Strahlen und Wellen zur Therapie von Krankheiten verwendet werden.
  • Ein Radiologe nutzt Technologien wie Röntgen, CT und MRT, um detaillierte Bilder des Körpers zu erstellen und beispielsweise Knochenbrüche und andere Probleme erkennen zu können.
  • Zu den häufigsten Tätigkeiten eines Radiologen gehöret die Untersuchung von Knochen, Organen und die Erkennung von Tumoren.
  • Die Weiterbildung zum Facharzt für Radiologie dauert mindestens 60 Monate. Zuvor ist ein abgeschlossenes Medizinstudium erforderlich.

📖 Inhaltsverzeichnis

Die Radiologie ist ein faszinierendes Fachgebiet, in dem ein wesentlicher Teil die Diagnostik von Erkrankungen mittels bildgebender Verfahren ist. Der Radiologe erstellt mit verschiedenen Technologien Bilder des Körpers. Diese Aufnahmen helfen dabei, die korrekte Diagnose zu stellen und die entsprechende Behandlung einzuleiten. Wir haben in diesem Artikel viele interessante Informationen rund um die Tätigkeit und die verschiedenen Techniken in der Radiologie für dich zusammengetragen.

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Was ist ein Radiologe?

Ein Radiologe hat Medizin studiert und anschließend eine 60 Monate dauernde Weiterbildung zum Facharzt für Radiologie durchlaufen. Er hat sich während der Ausbildung intensiv mit Röntgenkunde, Computertomographie und Magnetresonanztomographie auseinandergesetzt. Neben den bildgebenden Verfahren gehören auch therapeutische Eingriffe zur Berufsausübung dieser Fachärzte. So führt der Radiologe zum Beispiel minimal-invasive Behandlungen wie Embolisationen bei Blutungen und Radiofrequenzablationen bei Tumoren durch.

Enge Zusammenarbeit mit Ärzten anderer Fachgebiete

Sowohl in Deutschland als auch in anderen Ländern arbeiten Radiologen eng mit anderen Fachärzten wie Internisten und Chirurgen zusammen. Sie nutzen modernste Geräte und Technologien wie Röntgenstrahlen und Kernspintomographie, um die bestmögliche medizinische Versorgung zu gewährleisten.

Aufgaben und Arbeitsalltag: Was macht ein Radiologe genau?

Die Arbeit von Ärzten in der Radiologie ist äußerst vielfältig. Sie führen vor allem Untersuchungen mit bildgebenden Verfahren durch, werten diese anschließend aus und besprechen die Ergebnisse mit den Patienten und Ärzten anderer Fachabteilungen.

Für die Diagnostik stehen dem Radiologen verschiedene Verfahren zur Verfügung, die unterschiedlichen Zwecken gerecht werden. Über die wichtigsten davon kannst du dir nun einen Überblick verschaffen.

Röntgendiagnostik

Als Facharzt für Radiologie führst du Röntgenuntersuchungen durch, um eine vorhandene Verletzung oder Krankheit zu diagnostizieren. Dank der Röntgenstrahlen bekommst du ein genaues Bild von den harten Strukturen des Körpers. Weichteile wie beispielsweise Organe und Muskelgewebe lassen sich dagegen beim Röntgen nur unzureichend abbilden.

Häufig wird Röntgen bei Frakturen eingesetzt. Knochenbrüche werden auf diese Weise sichtbar, so dass die behandelnden Ärzte im Anschluss an die Untersuchung wissen, ob eine Fraktur vorhanden ist und welche Behandlung für diese angemessen ist.

Bei Erkrankungen der Lunge ist Röntgen ebenfalls hilfreich. Mit Hilfe der Strahlung können beispielsweise eine Pneumonie oder Tuberkulose erkannt werden. Die Röntgenstrahlung durchdringt den Körper. Durch weiches und lockeres Gewebe gelangen dabei mehr Strahlen als durch hartes und festes Gewebe als beispielsweise Knochen. So entsteht ein klares Bild des behandelten Menschen beziehungsweise der durchleuchteten Körperteile, welches von außen nicht sichtbar ist.

Computertomographie (CT)

Ein Radiologe nutzt die Computertomographie (CT), um dreidimensionale Schnittbilder des Körpers seines Patienten zu erzeugen. Dieses Verfahren ist besonders wertvoll in der Schädel-Hirn-Diagnostik und bei der Diagnose von Schlaganfällen.

CT-Untersuchungen sind auch in der Traumadiagnostik bei verunglückten Patienten wichtig. Mithilfe von Röntgenstrahlen und speziellen Geräten erstellt der Radiologe detaillierte Bilder, die Aufschluss über Krankheiten und Verletzungen geben.

Durch ein CT lassen sich präzisere Untersuchungen als beim einfachen Röntgen durchführen. Genau wie beim normalen Röntgen kommen beim CT ebenfalls Röntgenstrahlen zum Einsatz. Demzufolge gilt auch hier: Die Anwendung dieser Methode bietet sich vor allem beim Betrachten knöcherner Strukturen an.

Magnetresonanztomographie (MRT)

Wie wir gezeigt haben, sind die Verfahren der Röntgenologie insbesondere dann eine gute Wahl, wenn es bei einem Patienten Fragen zum Zustand der knöchernen Strukturen gibt. Aber was macht ein Radiologe, wenn der Verdacht auf Probleme in einem anderen Gewebe besteht und er dieses untersuchen möchte?

Hierfür bietet sich das MRT an. Dieses Verfahren kommt ohne Röntgenstrahlen aus und nutzt stattdessen Magnetfelder und Radiowellen, um präzise Bilder anzufertigen. Damit ist die MRT-Untersuchung eine besonders gute Möglichkeit, Weichteilgewebe wie Muskeln, Bänder und Organe darzustellen.

Orthopäden, Onkologen und zahlreiche weitere Ärzte und Fachärzte überweisen ihre Patienten in die Radiologie, um durch ein MRT Verläufe zu überprüfen und neue Erkenntnisse bezüglich der Erkrankung zu gewinnen.

Mammographie

Die Mammographie ist ein spezielles Röntgenverfahren zur Früherkennung von Brustkrebs. Ein Radiologe nutzt dieses Verfahren, um detaillierte Bilder des Brustgewebes zu erstellen. Dies ermöglicht bei Brustkrebs eine frühzeitige Diagnose und erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung.

In Deutschland ist die Mammographie Teil des gesetzlichen Früherkennungsprogramms für Frauen ab 50 Jahren und wird somit durch alle Krankenkassen finanziert. Das Verfahren ist schnell und normalerweise schmerzfrei.

Durch den Einsatz moderner Geräte können Radiologen auch kleinste Veränderungen im Brustgewebe erkennen. Die Mammographie spielt eine entscheidende Rolle bei der Prävention von Brustkrebs. Ähnlich wie bei anderen Verfahren müssen die Bilder aber mit der entsprechenden Fachkenntnis ausgewertet werden. Das Erlernen einer solchen Auswertung ist Teil der Facharztausbildung in der Radiologie.

Sonographie (Ultraschall)

Der Ultraschall ist ein besonders schonendes Diagnoseverfahren in der Radiologie. Ein Radiologe nutzt Ultraschall, um ein zweidimensionales Bild des Körpers zu erhalten. Auch ein 3D-Ultraschall ist mittlerweile möglich.

Das Verfahren kommt ohne schädliche Strahlung aus und ist daher selbst für Schwangere und Kinder bestens geeignet. Die Ultraschallbilder liefern wichtige Informationen über die Organe und Gewebestrukturen.

Einfacher als bei anderen bildgebenden Verfahren ist im Ultraschall ganz unkompliziert eine "Live-Beobachtung" der Vorgänge im Körper des Patienten möglich. So lassen sich bestimmte Funktionen gut überprüfen.

Besonders häufig kommt die Sonographie bei der Untersuchung von Bauchorganen, Blutgefäßen und während der Schwangerschaft zum Einsatz. Sie ist in Deutschland ein weit verbreitetes Verfahren.

Werkzeuge der Radiologen: Der Ultraschall.

Ausbildung und Karriere als Radiologe

Wenn du dich dazu entscheidest, deinen Facharzt-Titel im Bereich der Radiologie zu machen, ist der Weg dorthin mindestens 11 Monate lang:

Studium der Medizin

Zunächst musst du nämlich ein Medizinstudium absolvieren. Hast du das Glück, sofort einen Studienplatz im Fach Medizin zu erhalten, dauert es noch mindestens 6 Jahre, bis du dein Staatsexamen ablegen und anschließend als Arzt arbeiten kannst.

Weiterbildung zum Facharzt für Radiologie

Nach dem Staatsexamen sind aus den ehemaligen Studenten Ärzte geworden, die nun an einer Klinik eine Stelle als Assistenzarzt antreten können. Um nun auch noch Radiologe zu werden, musst du noch die 5 Jahre dauernde Facharztausbildung absolvieren und die anschließende Prüfung bestehen.

Während du dich in Strahlenheilkunde, bildgebenden Verfahren und anderen Bereichen der Radiologie weiterbildest, arbeitest du als normaler Arzt mit Patienten. Diese Doppelbelastung kann eine Herausforderung sein, wenn du dich aber sehr für Kernspintomographie, Röntgenologie und Co. interessierst, kannst du diese hoch motiviert bewältigen und nach bestandener Prüfung als qualifizierter Radiologe tätig werden.

Welche Themen umfassen die Weiterbildung zum Facharzt für Radiologie?

Die Ausbildung zum Facharzt in der Radiologie deckt eine Vielzahl an Themen ab, die du später für deine Arbeit benötigst. Zu den Schwerpunkten der Weiterbildung gehören unter anderem:

  • Bildgebende Verfahren wie Röntgen, MRT, CT und Ultraschall.
  • Detaillierte Kenntnisse der menschlichen Anatomie und der Strukturen verschiedener Gewebe.
  • Die Pathologie verschiedener Krankheiten 
  • Strahlenschutz und sichere Anwendung von strahlenbasierten Therapie- und Diagnoseverfahren
  • Eingriffe der interventionellen Radiologie
  • Umgang mit vorhandenen Erkrankungen und Implantaten, die den Einsatz verschiedener Verfahren der Radiologie erschweren

Innerhalb der Radiologie sind weitere Spezialisierungen möglich

Was macht ein Radiologe, wenn er mit seiner Facharztausbildung fertig ist? - Er spezialisiert sich weiter auf einen bestimmten Bereich seines Fachgebiets. Ganz so pauschal ist die Antwort auf diese Frage natürlich nicht, es gibt aber gute Gründe, tatsächlich über eine der folgenden Spezialisierungsmöglichkeiten nachzudenken:

Neuroradiologie

Bei diesem Spezialgebiet liegt der Fokus auf dem zentralen Nervensystem. Unter anderem spielt die Diagnostik von Erkrankungen des Gehirns und der Wirbelsäule mittels MRT und CT eine wichtige Rolle.

Kinderradiologie

Bildgebende Verfahren müssen in vielen Fällen an die speziellen Bedürfnisse von Kindern angepasst werden, um bei den kleinen Patienten eine optimale Diagnostik zu ermöglichen. Es gilt, Röntgenstrahlung so dosiert wie möglich einzusetzen und auf möglichst schonende Methoden für die Untersuchungen zurückzugreifen.

Interventionelle Radiologie

Dieser Fachbereich widmet sich Minimaleingriffen am Körper unter bildgebender Kontrolle. Das kann beispielsweise bei der Implantation von Stents wichtig sein.

Berufsaussichten für Radiologen

Der Beruf des Radiologen ist sehr vielfältig, und es ist normalerweise kein großes Problem, eine attraktive Stelle an einer Klinik zu finden. Darüber hinaus hast du die Option, dich mit einer eigenen Praxis selbstständig zu machen oder in der Forschung und Lehre tätig zu werden.

Mit welchem Gehalt kann ich als Radiologe rechnen?

Die Ärzte in der Radiologie gehören zu den am besten bezahlten Fachärzten in Deutschland. Als Oberarzt in der Radiologie kannst du mit einem Monatslohn von im Schnitt 8.700 Euro rechnen. Bringt dich deine Karriere weiter und du wirst beispielsweise Chefarzt, steigt auch dein Gehalt entsprechend.

Noch mehr kannst du mit einer eigenen Praxis verdienen. Dies geht allerdings auch mit einem finanziellen Risiko und Kosten für Geräte und Personal einher.

Unterschiede zwischen Radiologen und Nicht-Radiologen

Die Radiologie unterscheidet sich deutlich von anderen medizinischen Fachbereichen, wie beispielsweise der Inneren Medizin oder der Chirurgie.

Radiologen sind Spezialisten für bildgebende Verfahren und können zudem auch während bestimmter Eingriffe wertvolle Dienste leisten. Sie haben eine einzigartige Rolle in großen Kliniken und auch in niedergelassenen Praxen. Radiologen arbeiten nämlich mit besonders vielen anderen Fachbereichen zusammen. Wird für die Diagnose etwa ein MRT benötigt, ist die Radiologie sowohl für Onkologen als auch für Sportmediziner sowie viele weitere Fachärzte die passende Anlaufstelle.

Ein Radiologe ist somit zum einen hoch spezialisiert auf seinen Fachbereich und muss sich zum anderen auch mit Krankheiten aus sämtlichen anderen Bereichen bestens auskennen. Als Facharzt für Radiologie wirst du die unterschiedlichsten Patienten erleben und immer wieder aufs Neue herausgefordert sein.

Ist Radiologe der richtige Beruf für dich?

Der Beruf des Radiologen ist nicht für jeden Arzt die richtige Wahl. Er kombiniert medizinisches Fachwissen aus verschiedenen Bereichen mit modernster Technologie. Als Radiologe wirst du mit den unterschiedlichsten Aufgaben und Patientenschicksalen konfrontiert. Du musst daher eine gute psychische Belastbarkeit und gleichzeitig Einfühlungsvermögen mitbringen.

Viele deiner Patienten werden Angst vor deiner Diagnose haben, so dass es wichtig ist, sich in sie hineinzuversetzen und ihnen auch schlechte Nachrichten angemessen zu überbringen. Je nach Einsatzbereich wirst du zudem häufig unter Druck arbeiten müssen.

Regelmäßige Weiterbildung ist für Radiologen Pflicht

Genau wie auch in den restlichen Bereichen der Medizin entwickeln sich die vorhandenen Möglichkeiten ständig weiter. Als Facharzt für Radiologie ist es daher wichtig, auf dem neuesten Stand zu bleiben. Deine Ausbildung ist daher nicht etwa mit der Facharztprüfung vorbei, sondern sie erstreckt sich über die komplette Zeit, während der du als Arzt tätig bist.

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