☝️ Das Wichtigste in Kürze
- Ein Urologe ist ein Facharzt, der sich mit den Harnorganen und den männlichen Geschlechtsorganen beschäftigt.
- Urologen führen auch Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von Prostatakrebs durch.
- Ein Urologe behandelt sowohl Männer als auch Frauen bei Beschwerden, Fehlbildungen und Erkrankungen des Harnsystems.
- Um Urologe zu werden, musst du nach dem Medizinstudium eine 60 Monate lange Facharztausbildung in Urologie absolvieren.
📖 Inhaltsverzeichnis
Urologen sind Fachärzte, die sich auf Erkrankungen und Funktionsstörungen der Harnorgane und der männlichen Geschlechtsorgane spezialisiert haben. Bezogen auf das Harnsystem behandeln diese Ärzte sowohl Männer als auch Frauen. Die Geschlechtsorgane der Frau fallen aber in das Fachgebiet der Gynäkologie. Um Facharzt für Urologie zu werden, musst du 6 Jahre Medizin studieren und anschließend eine 5-jährige Facharztausbildung absolvieren. Erfahre jetzt mehr über diesen spannenden Beruf!
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Was ist ein Urologe?
Ein Urologe ist ein Spezialist, der Krankheiten und Funktionsstörungen der Harnorgane bei Männern und Frauen behandelt. Zu den Harnorganen gehören Niere, Harnleiter, Harnblase und Harnröhre. Urologen sind auch Experten für die Geschlechtsorgane des Mannes wie Prostata, Hoden und Penis.
Seine umfassenden Fachkenntnisse hat der Urologe in einer 60-monatigen Facharzt-Weiterbildung erworben, an der er nach seinem Medizinstudium teilgenommen hat. Urologen können in einer Klinik oder als niedergelassener Arzt in eigener Praxis arbeiten.
Urologe werden - die Ausbildung
Wenn du dich für den Beruf des Urologen entschieden hast, wartet nach dem Abitur eine mindestens 11 Jahre dauernde Ausbildung auf dich. Diese umfasst im Wesentlichen zwei Teilabschnitte:
Studium der Medizin
Zunächst musst du das insgesamt 6 Jahre dauernde Medizinstudium absolvieren und am Ende das Staatsexamen ablegen. Hierbei spezialisierst du dich noch nicht auf die Urologie, sondern bekommst zunächst in der vorklinischen Phase 2 Jahre lang Basiswissen zu medizinischen Grundlagen vermittelt, um dann im klinischen Teil in jedem Fachbereich einen Überblick und Wissen zu verschiedenen Erkrankungen vermittelt zu bekommen. Auch die Urologie und ihre typischen Krankheitsbilder sind hier ein Semester lang Thema.
Die letzten beiden Semester des Studiums sind ein praktisches Jahr. Hier arbeitest du jeweils 16 Wochen lang in der Inneren Medizin, in der Chirurgie sowie in einem selbstgewählten Bereich. Das kann selbstverständlich auch die Urologie sein. Im Anschluss an das praktische Jahr folgt dann die Abschlussprüfung - das Staatsexamen. Hast du dieses bestanden, bist du Arzt und kannst deine erste Stelle in einer Klinik antreten.
Weiterbildung zum Facharzt für Urologie
Nach deinem erfolgreichen Medizinstudium folgt die Weiterbildung zum Facharzt für Urologie. Diese dauert mindestens 60 Monate. Während dieser Zeit lernst du detailliert, wie man Erkrankungen des Urogenitalsystems diagnostiziert und behandelt. Dazu gehören auch Vorsorgeuntersuchungen mit dem Ziel der Früherkennung von Erkrankungen wie Prostatakrebs.
Nach erfolgreicher Weiterbildung und bestandener Facharztprüfung darfst du dich Facharzt für Urologie nennen.
Zusatz-Weiterbildung Andrologie
Im Anschluss an die Ausbildung zum Urologen absolvieren viele Mediziner auch noch die Zusatz-Weiterbildung für Andrologie. Diese Weiterbildung umfasst vielfältiges Wissen zur Diagnose und Behandlung von Störungen der Fruchtbarkeit des Mannes und der Sexualität. Andrologen betreuten Patienten außerdem auch bei partnerschaftlichen Störungen und beraten zur männlichen Kontrazeption.
Weitere Themen sind unter anderem die männliche Endokrinologie, erektile Dysfunktionen, Libido-, Ejakulations- und Kohabitationsstörungen sowie der Hypogonadismus.
Inhalte der Facharzt-Weiterbildung
Die Ausbildung zum Urologen deckt ein breites Spektrum ab. Der angehende Urologe wird durch das vermittelte Wissen Spezialist für Diagnose und Behandlung von Erkrankungen der Harnorgane und der männlichen Geschlechtsorgane. Zu den Inhalten der Weiterbildung gehören unter anderem:
- Vorsorgeuntersuchung und Früherkennung
- Behandlung von Nieren-, Harnleiter-, Harnblasen- und Prostataerkrankungen
- Therapie von geschlechtsspezifischen Problemen des Mannes
- Notfallversorgung und Behandlung von Verletzungen
- Untersuchungen der Krebserkennung und -therapie, einschließlich Prostatakrebs
- Nachsorge und Rehabilitation bei den verschiedenen beim Urologen behandelten Erkrankungen
Aufgaben eines Urologen
Ein Urologe diagnostiziert und behandelt Erkrankungen der Harnorgane wie Nieren, Harnleiter, Harnblase und Harnröhre. Bei Männern untersucht und behandelt er auch Prostata, Hoden und Penis.
Als Urologe bist du Ansprechpartner für Veränderungen rund um die männlichen Genitalien und Krankheitsbilder, welche die Harnorgane betreffen.
Der Urologe ist kein reiner "Männerarzt"
Ein Urologe ist nicht nur für Männer da. Die Geschlechtsorgane der Frau fallen zwar in den Fachbereich der Gynäkologen, Harnwege, Harnblase und weitere Teile des Harn-Systems werden vom Urologen jedoch bei beiden Geschlechtern behandelt.
Somit gehören auch Frauen und Kinder zu den Patienten eines Urologen, und es ist daher falsch, ihn als "Männerarzt" zu bezeichnen. Er ist gleichermaßen für Männer und Frauen Ansprechpartner bei entsprechenden medizinischen Fragen und Problemen.
Urologische Untersuchungsmethoden
Urologen führen Untersuchungen mit verschiedenen Methoden durch. Zu den wichtigsten davon gehören:
- Ultraschalluntersuchung: Per Ultraschall können Details von Nieren, Harnblase und Hoden dargestellt werden.
- Urographie: Mit einem Kontrastmittel können die Harnwege des Patienten und dort vorhandene Veränderungen sichtbar gemacht werden.
- Zytoskopie: Die Blasenspiegelung dient der Untersuchung der Harnblase. Dabei wird eine kleine Kamera über die Harnröhre des Patienten direkt in die Blase eingeführt.
- Tastuntersuchung der Prostata: Diese zur Krebsvorsorge für Männer ab 45 Jahren empfohlene Untersuchung dient dazu, Veränderungen und insbesondere Krebserkrankungen der Prostata bereits in einem frühen Stadium zu erkennen, damit diese mit guter Prognose behandelt werden können.
- Prostatabiopsie: Wurde eine Veränderung der Prostata festgestellt, wird eine Probe entnommen. So kann festgestellt werden, ob es sich um eine gutartige Veränderung in diesem Bereich handelt, oder ob eine bösartige Krebserkrankung vorliegt.
Häufig anzutreffende Krankheiten in der Urologie
Der Urologe beschäftigt sich mit zahlreichen Erkrankungen, welche das Harnsystem und die Geschlechtsorgane vom Mann betreffen können. Einige der besonders häufigen Gründe für einen Besuch in der Urologie möchten wir nun kurz erläutern.
Probleme mit der Prostata
Prostatabeschwerden betreffen viele Männer, besonders im Alter. Eine vergrößerte Prostata kann die Harnröhre einengen und das Wasserlassen erschweren. Prostatakrebs ist zudem die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Eine einfache Tastuntersuchung kann einen wesentlichen Beitrag zur Früherkennung leisten. Daher werden solche Untersuchungen ab dem 45. Lebensjahr regelmäßig empfohlen.
Harnwegsinfektion
Zu den häufigsten Beschwerden, mit denen sowohl Männer als auch Frauen einen Urologen aufsuchen, zählt die Harnwegsinfektion. Diese kann sowohl die Blase als auch Harnleiter, Harnröhre und Niere betreffen. Die Diagnostik führt der Urologe per Urinuntersuchung durch, die Behandlung erfolgt meist mit Antibiotika.
Harninkontinenz
Unkontrollierter Harnverlust kann jeden betreffen. Häufig sind es ältere Menschen, die unter dieser Problematik leiden. Zu den potenziellen Ursachen zählen geschwächte Beckenbodenmuskeln oder Nervenschäden. Auch Fehlbildungen können vorhanden sein.
Urologen bieten verschiedene Behandlungsmethoden an, von Beckenbodentraining bis hin zu chirurgischen Eingriffen, um die Kontrolle über die Blase zu verbessern.
Nierensteine
Die festen Ablagerungen, die sich im Nierenbecken bilden, können starke Schmerzen verursachen. Oft wird der Harnleiter von solchen Harnsteinen blockiert. Je nach Größe und Lage der Steine können diese beim Urologen per Stoßwellentherapie oder per Operation entfernt werden.
Niereninsuffizienz
Wenn die Nieren ihre Aufgaben nicht mehr richtig erfüllen, spricht der Urologe von Niereninsuffizienz. Abfallstoffe können dann nicht mehr effizient aus dem Blut gefiltert werden. Ursache einer Niereninsuffizienz können unter anderem Diabetes, Bluthochdruck oder eine chronische Entzündung der Nieren sein. Sollte die Funktion der Niere nicht wiederhergestellt werden können, macht das eine Dialyse erforderlich.
Erektile Dysfunktion
Liegt eine erektile Dysfunktion vor, hat der Mann Probleme, eine Erektion zu bekommen oder diese zu halten. Dieses Problem kann Männer jeden Alters betreffen. Die Ursachen können sowohl physischer als auch psychischer Natur sein.
Dem Urologen stehen verschiedene Behandlungsmethoden zur Verfügung. Dazu gehören Medikamente, Hormonersatztherapien oder psychologische Unterstützung.
Wann sollte man zum Urologen gehen?
Beschwerden im Bereich von Blase, Nieren oder harnleitenden Organen sind ein Grund für den Besuch beim Urologen. Dazu gehören Probleme beim Wasserlassen und Schmerzen in der Nierengegend.
Beim Mann sind außerdem Schmerzen oder Veränderungen im Hoden und Auffälligkeiten am Penis ein klarer Grund, einen Urologen aufzusuchen. Männer ab 45 Jahren sollten zudem regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung gehen, um Prostatakrebs frühzeitig zu erkennen. Eine rechtzeitige Krebsfrüherkennung kann nämlich dafür sorgen, dass die Behandlung mit einer deutlich besseren Prognose erfolgen kann.
Bei Verdacht auf Geschlechtskrankheiten sollte ein Mann ebenfalls den Urologen aufsuchen. Bei der Frau ist dagegen in einem solchen Fall der Gynäkologe der richtige Ansprechpartner.
Die Vorsorgeuntersuchung für Männer
Die Vorsorgeuntersuchung für Männer ist wichtig für die Krebsfrüherkennung. Viele Männer haben Angst vor dieser Untersuchung oder schämen sich, da der Urologe dabei einen Finger in den Anus einführt und die Prostata abtastet. Diese Angst ist aber unbegründet, denn die Untersuchung dauert weniger als eine Minute und ist zwar möglicherweise ein wenig unangenehm, aber nicht schmerzhaft.
Leider nutzen nach wie vor zu wenige Männer die Möglichkeit zur Vorsorge. Empfohlen wird die Untersuchung für jeden Mann ab 45. Bei familiärer Vorbelastung wird die Prostatakrebs-Vorsorge bereits ab 40 Jahren empfohlen.
Die schnelle und unkomplizierte Tastuntersuchung kann dafür sorgen, dass ein Tumor rechtzeitig erkannt wird und gut behandelt werden kann. Insbesondere da Prostatakrebs eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Männern ist, sollte die Vorsorge nicht vernachlässigt werden.
Verdienst und Karrierechancen als Urologe
Was macht ein Urologe nach abgeschlossener Facharzt-Ausbildung? Vor dieser Frage stehst du, wenn du mit deiner Weiterbildung fertig bist.
In Kliniken können Urologen je nach Erfahrung und Stelle ungefähr zwischen 6.000 und 8.000 Euro monatlich verdienen. Eine Karriere als Oberarzt oder Chefarzt an einer Klinik wird von vielen Fachärzten in diesem Bereich angestrebt.
Alternativ hast du die Möglichkeit, dich als Arzt mit eigener Praxis selbstständig zu machen. Hier kann der Verdienst noch deutlich höher ausfallen, allerdings musst du auch entsprechende Risiken und Kosten tragen.
In der Forschung können Urologen und Urologinnen ebenfalls tätig sein. Häufig erfolgt das parallel zur Tätigkeit als Arzt in der Klinik.
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