☝️ Das Wichtigste in Kürze
- Das Studium der Medizin ist unterteilt in Vorklinik, Klinik und anschließendes Praktisches Jahr (PJ)
- In der Vorklinik werden überwiegend allgemeine naturwissenschaftliche und medizinische Grundlagen vermittelt, während es im klinischen Teil um konkrete Fachbereiche wie beispielsweise Chirurgie, Dermatologie und Gynäkologie geht.
- Für die Zulassung zum Staatsexamen und die Approbation als Arzt musst du die Prüfungen in allen Fächern bestehen.
📖 Inhaltsverzeichnis
Das Medizinstudium besteht aus einer Vielzahl von Fächern: von Anatomie bis zur Inneren Medizin werden die Inhalte in Vorlesungen, praktischen Kursen und Famulaturen vermittelt. Zum Studium gehört ein Praktisches Jahr, während dem die angehenden Ärzte unter Aufsicht bereits in der Klinik tätig sind und sich gleichzeitig auf die abschließende Prüfung vorbereiten.
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Die grundlegende Aufteilung des Medizinstudiums
Das Medizinstudium ist so strukturiert, dass es eine Trennung zwischen dem vorklinischen und dem klinischen Teil gibt. Studierende erlernen während der ersten Semester zuerst grundlegende naturwissenschaftliche und medizinische Inhalte, die für die ärztliche Tätigkeit wichtig sind.
Anschließend werden die Fächer dann spezifischer und es wird detaillierter auf einzelne Erkrankungen und deren Behandlung eingegangen.
Im Anschluss an die beiden durch Vorlesungen und Kurse geprägten Abschnitte des Medizinstudiums folgt dann das Praktische Jahr, welches es den Studenten ermöglicht, das Gelernte in realen medizinischen Situationen anzuwenden.
Mit diesem systematischen Aufbau des Studiums soll sichergestellt werden, dass angehende Ärzte grundlegend auf den Beruf vorbereitet sind und jedes Semester der Regelstudienzeit effektiv nutzen. Die für das Medizinstudium charakteristischen drei Teile werden wir dir nun kurz vorstellen.
Vorklinik
In der Vorklinik des Medizinstudiums lernen die Studenten medizinische und naturwissenschaftliche Grundlagen. Die umfangreichsten Fächer sind hier Anatomie, Physiologie und Biochemie. Sie bereiten auf spätere klinische Inhalte vor und sind Basis für das Physikum, die erste große ärztliche Prüfung im Verlauf des Medizinstudiums.
Klinik
Der klinische Teil des Medizinstudiums beinhaltet viele spezifische Fächer, in welchen nach Abschluss des gesamten Studiums auch eine Facharztausbildung möglich ist. Ob Innere Medizin, Chirurgie, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde oder andere Fachbereiche: Für jedes Fach gibt es am Ende des betreffenden Semesters eine schriftliche Prüfung mit Multiple-Choice-Fragen.
Das Praktische Jahr (PJ)
Im Praktischen Jahr des Medizinstudiums sammeln Studierende klinische Erfahrung in Krankenhäusern. Sie rotieren durch verschiedene Fachbereiche wie Innere Medizin, Chirurgie und ein Wahlfach, um Berufspraxis für die Arbeit als angehende Ärzte zu gewinnen und das Studium mit praktischem Wissen abzurunden, bevor sie die ärztliche Prüfung absolvieren.
Die Studienfächer der Vorklinik im Detail
Die Vorklinik umfasst die ersten vier Semester und widmet sich den Grundlagen, die für angehende Mediziner wichtig sind. Es gibt mehrere "kleine" und einige "große" Fächer in diesem Studienabschnitt, auf die wir gleich näher eingehen werden. Außerdem müssen in dieser Zeit ein Pflegepraktikum und eine Erste-Hilfe-Ausbildung absolviert werden.
Chemie, Biologie und Physik: Die "kleinen" Studienfächer in der Vorklinik
Chemie, Biologie und Physik werden während der Zeit in der Vorklinik zwar in einem wesentlich geringeren Umfang als andere Fachbereiche unterrichtet, sind aber dennoch wichtig für das weitere Studium und für den schriftlichen Teil der ärztlichen Prüfung.
In der Chemie lernen Medizinstudenten molekulare Bausteine des Lebens kennen. Die Biologie vermittelt Basiswissen über Zellen und Organe, während die Physik Prinzipien erklärt, die im Körper wirken und auch für medizinische Geräte relevant sind.
An vielen Unis finden die Vorlesungen für die "kleinen" Teile der Vorklinik frühmorgens statt, was sie bei den Studierenden relativ unbeliebt macht. Es ist aber dennoch zu empfehlen, dort regelmäßig teilzunehmen, um später das Physikum gut meistern zu können.
Anatomie
Anatomie ist direkt am Anfang im Medizinstudium ein extrem wichtiges Fach. Es geht dabei um die Struktur des menschlichen Körpers. Als zentrales Fach legt die Anatomie die Basis für das Verständnis aller klinischen Studienfächer. Studenten lernen Knochen, Muskeln, Organe und Gewebe kennen, um später Krankheiten diagnostizieren und behandeln zu können.
Physiologie
Physiologie ist ein Schlüsselfach im Medizinstudium, das Funktionen des menschlichen Körpers beschreibt. Studierende untersuchen, wie Organsysteme zusammenarbeiten und auf Reize reagieren. Dieses Wissen ist fundamental für jeden Arzt, um in späteren Semestern Krankheiten verstehen und Patienten behandeln zu können.
Physiologie verbindet Grundlagen mit klinischer Medizin. Daher ist das hier im frühen Semester erworbene Wissen auch für die späteren Studienabschnitte sehr wichtig.
Biochemie
In der Biochemie geht es darum, wie chemische Prozesse das Leben im Körper beeinflussen. Dieses Fach klärt die molekularen Grundlagen von Gesundheit, Krankheit und regulären Körperfunktionen und bildet damit die Basis für das Verständnis medikamentöser Therapien. Angehende Mediziner verstehen hier, was die theorielastigen Naturwissenschaften mit praktischen Anwendungsmöglichkeiten zu tun haben.
Medizinische Psychologie / Soziologie
Psychologie spielt im Medizinstudium eine entscheidende Rolle, denn es ist wichtig, die Handlungen und Intentionen der Patienten zu verstehen, um diesen die bestmögliche Hilfe zukommen lassen zu können.
Während die medizinische Psychologie nach alter Approbationsordnung noch Teil im mündlichen Physikum war, wird sie heute nach neuer Approbationsordnung nur noch schriftlich geprüft.
Die Fächer der Klink im Detail
Während die Zahl der Lehrfächer im vorklinischen Teil noch relativ überschaubar ist, gibt es in der klinischen Phase eine ganze Reihe von Fächern, in denen du Vorlesungen, Kurse und teilweise auch Praktika absolvieren musst.
Das Lern-Pensum ist somit jedes Semester hoch, und du solltest dir einen guten Plan zurechtlegen, um dieses zu bewältigen. Im Folgenden haben wir dir eine Übersicht über die klinischen Studienfächer alphabetisch aufgelistet:
- Allgemeinmedizin
- Anästhesiologie
- Arbeits- und Sozialmedizin
- Augenheilkunde
- Chirurgie
- Dermatologie
- Gynäkologie
- Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
- Humangenetik
- Hygiene
- Innere Medizin
- Klinische Chemie
- Mikrobiologie
- Neurologie
- Orthopädie
- Pathologie
- Pädiatrie
- Pharmakologie und Toxikologie
- Physikalische Medizin
- Psychiatrie
- Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
- Rechtsmedizin
- Urologie
- Virologie
Diese umfassende Liste zeigt sehr gut die Diversität und Tiefe der medizinischen Ausbildung. Jedes einzelne Fach ist wichtig, um gut für die spätere Tätigkeit als Arzt oder Ärztin ausgebildet zu sein.
Während des klinischen Abschnitts musst du mehrere Famulaturen in einer Klinik absolvieren. Dabei handelt es sich quasi um ein Praktikum, bei dem du den behandelnden Ärzten zur Hand gehst, aber noch keine eigenständigen Entscheidungen bezüglich der Behandlung triffst.
Praktisches Jahr - was du darüber wissen musst
Das Praktische Jahr (PJ) ist ein wichtiger Studienabschnitt des Medizinstudiums, in dem Studierende praktische Erfahrungen in Kliniken sammeln. Es bildet die Brücke zwischen theoretischer Ausbildung und ärztlichem Beruf.
Im PJ arbeitest du nahe am Patienten, kooperierst eng mit Ärzten und lernst medizinische Abläufe direkt kennen. Die Vorbereitung auf die ärztliche Tätigkeit steht dabei im Vordergrund. Im Anschluss an das Praktische Jahr folgt dann das Staatsexamen, mit dem du dein Medizinstudium abschließt.
Dieses letzte Studienjahr wird in drei Teilen absolviert, die du jeweils in anderen Abteilung verbringst. So ist sichergestellt, dass du aus diesem letzten Jahr vielfältige Infos aus unterschiedlichen Bereichen mitnimmst. Wir möchten dir nun einen Überblick über die drei Bereiche des praktischen Jahres geben:
Innere Medizin
Der Fachbereich Innere Medizin umfasst die Vielfalt der inneren Erkrankungen. In der Klinik unterstützt du erfahrene Ärzte und kannst den im Studium gelernten Inhalt praktisch anwenden. Du lernst, Untersuchungen durchzuführen und Behandlungen zu planen. Diagnostik, Therapie und Patientenbetreuung sind Kerninhalte.
Dieser Pflicht-Abschnitt des praktischen Jahres hilft dir auch dann für deine spätere Arbeit als Arzt weiter, wenn diese in einem ganz anderen Fachbereich angesiedelt ist: Die Innere Medizin wird dir nämlich überall begegnen, weshalb fundierte Kenntnisse in diesem Bereich eine der wichtigsten Voraussetzungen für alle anderen Fachgebiete sind.
Chirurgie
Im chirurgischen Teil des praktischen Jahres tauchen Studierende in die Welt der operativen Medizin ein. Sie erleben die Arbeitsweise der Chirurgen in der Klinik und lernen im praktischen Abschnitt ihrer Ausbildung, grundlegende chirurgische Tätigkeiten selbst auszuführen. Du wirst zudem feststellen, dass die Chirurgie eng mit der Neurologie verknüpft ist, da beim Operieren eine sehr gute Kenntnis der Verläufe von Nerven wichtig ist.
Chirurgie ist weit mehr als nur operieren. Die Tätigkeiten reichen hier von Voruntersuchungen, Diagnostik und Assistenz im OP bis zur Nachsorge. Der Umgang mit chirurgischen Instrumenten und das Verständnis für die Natur des menschlichen Körpers werden geschult. Hier erlebst du Chirurgie anders, als du sie aus den bisherigen Multiple-Choice-Fragen des Studiums kennst.
Wahlfach
Den letzten Abschnitt deines praktischen Jahres kannst du in einem Bereich deiner Wahl absolvieren. Wenn sich beispielsweise im Laufe deines Medizinstudiums herauskristallisiert hat, dass dich der Inhalt eines bestimmen Fachs besonders interessiert und du dich hier später möglicherweise spezialisieren möchtest, ist dieser Abschnitt eine gute Möglichkeit, um praktische Erfahrungen zu sammeln.
So kann sich deine Entscheidung festigen, oder du merkst durch die vielfältigen Infos während dem Praktikum, dass du dich langfristig doch lieber auf andere Inhalte fokussieren möchtest.
Es ist unter Umständen sogar möglich, die Monate für das Wahlfach nicht in einer Klinik, sondern bei einem niedergelassenen Arzt für Allgemeinmedizin oder einem anderen Mediziner zu absolvieren. Sogar ein Praktikum im Ausland ist möglich. Diese letzte Option wird allerdings nur von wenigen Studierenden genutzt, da direkt im Anschluss an das PJ der letzte große Abschnitt der ärztlichen Prüfung ansteht, auf den du dich vorbereiten musst.
Die Examensvorbereitung - eine weitere große Herausforderung
Die Vorbereitung auf das Staatsexamen ist im Medizinstudium ein intensiver Abschnitt. Sie fordert eine gründliche Wiederholung aller Medizin-Inhalte. Du kennst den Druck vor anstehenden Prüfungen zu diesem Zeitpunkt zwar bereits gut, da in jedem Semester viele Klausuren zu schreiben sind. Der letzte Abschnitt der ärztlichen Prüfung ist aber noch einmal etwas ganz Besonderes.
Da du in den Monaten vor der Prüfung mit dem praktischen Jahr beschäftigt sein wirst, leg dir bereits vorher die passende Strategie sowie sämtliche benötigten Bücher und Artikel zurecht.
Mit einer guten Struktur und einem guten Plan fällt es leichter, das Medizinstudium abzuschließen und den Studienplatz für den nächsten angehenden Arzt freizumachen.
Läuft das Studium im Ausland wie in Deutschland ab?
Wie du vielleicht in der Übersicht dieser Website bemerkt hast, unterstützen wir Menschen dabei, ihr Medizinstudium im Ausland zu absolvieren. Das ist insbesondere dann eine sinnvolle Entscheidung, wenn du aufgrund der geringen Zahl der Studienplätze und des hohen Bewerberaufkommens keinen Platz an einer deutschen Universität erhältst.
Die von uns empfohlenen Unis haben beim Medizinstudium ähnlich hohe Qualitätsstandards wie die deutschen Hochschulen. Somit sind die Voraussetzungen erfüllt, die es braucht, damit dein im Ausland erworbener Studienabschluss in Deutschland anerkannt wird und du hier die Arbeit als Arzt aufnehmen kannst.
Im Ablauf können bestimmte Unterschiede vorhanden sein, wie verschiedene Artikel von Studierenden aus anderen Ländern zeigen. Mit dem Abschluss hast du dann aber den Wissensstand, der auch für einen deutschen Studenten Voraussetzung ist, um das Staatsexamen im Studiengang Medizin zu bestehen.
In vielen Ländern sind die Stundenpläne sehr ähnlich wie in Deutschland. Es gibt sogar Studienplätze, die dir das Studieren auf Englisch und an einzelnen Unis sogar auf Deutsch ermöglichen. Ein Wechsel an eine deutsche Hochschule in einem späteren Semester ist oftmals gut möglich.
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