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Würde man diese Frage einer bestimmten Dozentin an unserer Universität stellen, würde diese mit großer Sicherheit sagen, es sei das wichtigste Fach. Denn ohne fundamentale Kenntnisse in der Mikrobiologie wäre man später kein/e gute/r Arzt/Ärztin. Andererseits behaupten das alle Dozent:innen von ihrem eigenen Fach. Wie wichtig die Mikrobiologie im Krankenhaus ist, kann ich noch nicht beurteilen (vielleicht werde ich dazu einmal ein Update schreiben), jedoch kann ich euch berichten, wie es mit diesem Fach an unserer Universität aussieht.
Stellung im Studium
Zuallererst allgemein. Mikrobiologie startet im dritten Semester. Anfangs geht es um generelle Dinge, wie Färbungen von Organellen oder Strukturen und allgemeine biochemische Eigenschaften verschiedener Mikroorganismen. Persönlich fand ich das noch nicht besonders spannend, auch da man sich noch nicht zu sehr mit dem Fach auseinandersetzt, da der Fokus in dem Semester vor allem auf anderen Fächern liegt, die sehr zeitaufwendig sind. Im nachfolgenden Semester geht es dann um die „spezielle Mikrobiologie“. Hier lernt man alle Gattungen, Unterteilungen und Gemeinsamkeiten der Mikroorganismen sowie deren Krankheitsbilder. Was bei Weitem spannender ist als der ganze allgemeine Krimskrams davor.
Real Life „Grey‘s Anatomy“
Ich muss ehrlich zugeben, ich habe das Fach wirklich sehr gerne gelernt. Zum einem, weil es das erste Fach ist, bei dem man Anamnese, Symptomatik und Diagnostik kombinieren kann. Außerdem konnte ich eine Frage aus „Grey´s Anatomy“ beantworten, die Doktor Webber (der Chefarzt in der Serie) seinen Assistenzärzt:innen gestellt hat. Also wenn das nicht überzeugend ist, dass das Fach wichtig ist, dann weiß ich es auch nicht. Die Frage war, was der Fachbegriff für Parasiten im Kopf sei (Neurozystizerkose) und die Assistenzärzt:innen der Serie wussten es übrigens nicht. Vielleicht schwärme ich so von diesem Fach, weil mir die Art des Lernens für den Gegenstand so viel Spaß gemacht hat. Nun will ich euch noch einen persönlichen Tipp zum Lernen weitergeben. Ich habe schon einmal von „Sketchy“ gesprochen, einer Website, die aus verschiedenen medizinischen Topics, Videos kreiert, um sich den Stoff besser einzuprägen. Ich kann es euch wirklich nur ans Herz legen. Egal ob ihr hier in Bratislava oder in Österreich/Deutschland studiert, es ist das beste Tool zum Mikrobiologie lernen und nicht zu vergessen.
Die Mikrobiologie im Alltag
Jetzt zu der Frage, ob es wichtig ist. Hier kann ich nur von meiner persönlichen Meinung sprechen, da ich sicher bin, dass mir einige widersprechen werden. Aber allein die Pandemie hat uns allen gezeigt, wie bedeutend die Mikrobiologie ist. Außerdem ist sie im Arbeitsalltag eines/r Arztes/Ärztin nützlich. Wenn zum Beispiel ein/e Patient:in, mit einem seltsamen Ausschlag, ins Krankenhaus kommt, der rosafarbig ist, hauptsächlich am Bauch und mit einer Erbsen farbigen Diarrhö auftritt, werde ich an Salmonella typhi und Typhoid Mary denken. Klar werden selten Leute mit Naegleria Fowleri auftauchen (Ein Parasit des ZNS‘, den man sich in warmen Gewässern einfangen kann), aber trotzdem ist es nicht schlecht schon mal davon gehört zu haben. Denn wer weiß, vielleicht trifft man das ja doch mal an.
Hat unsere Dozentin nun recht mit ihrer Meinung? Zum Teil, keiner wird sich an alle Mikroorganismen perfekt erinnern, aber allein alles mal gelernt und gehört zu haben, kann später im Krankenhaus eine Hilfe sein. Oder im privaten Leben, hust Chlamydien hust.
Ich kann zusammenfassend sagen, dass an unserer Uni viel Wert auf Mikrobiologie gelegt wird, was ich ganz und gar nicht schlecht finde.